Diskussion:Walter Rothkegel

Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von 79.255.54.55 in Abschnitt Literatur

Literatur

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Hallo alle,

mich würden mal ein paar Steuer-Zahlen zu dem berühmten Gesetz interessieren, denn es ging ja laut dessen Präambel um eine "gerechte Verteilung der Steuern", die bis dahin ungerecht erfolgte.

Bspw. mit welchen Steuermehreinnahmen hat der Finanzbeamte Walter Rothkegel damals am Ende gerechnet (sofern überhaupt Mehreinnahmen aus jenem Erwerbsbereich veranschlagt wurden). Die geschätzte Ertragskraft der Böden geht ja ein in die Einheitswerte usw. der landwirtschaftlichen Betriebe und irgendwann endet sie mit der steuerlichen Belastung der Höfe.

Wie hat er sich denn das zu erwartende Ergebnis ehemals vorgestellt? Irgendwelche Zahlen dazu bekannt? Steuerschätzung, -(last)verteilung vorher:nachher? Etc.pp.

In der Originalliteratur (Landwirtschaftliche Schätzungslehre, Verlag Eugen Ulmer, 1947) von Herrn Prof. Rothkegel finde ich dazu leider nix.

Finde ich etwa Antworten dazu im Kommentar zum Gesetz? (Gesetz über die Schätzung des Kulturbodens, erläutert durch Walter Rothkegel und Heinrich Herzog [Kommentar], Verlag C. Heymann Berlin 1935 = Taschen-Gesetzsammlung Nr. 168).

Offenbar gibt es hier den einen oder anderen besser Belesenen zum Thema, wäre nicht schlecht, wenn jene ihr diesbezügliches Wissen in den Artikel einbringen! Es war nach 1934 ein Riesenaufwand, reichs-/bundesweit knapp 14 Millionen Grabungen mit Schippe und Erdbohrer anzuhäufen (bis ca. 1962) und man ist gewiss nicht ohne mehr oder minder konkrete Berechnungen im Hinterkopf diese gewaltige Aufgabe, dieses buchstäbliche Jahrtausendwerk, ab 1933 angegangen.

Oder, anders formuliert, aus einer anderen Perspektive:

Welche "Art" Bevölkerungskreise waren eigentlich von der Bodenschätzug betroffen? Salopp gesagt: wem gehörten die landwirtschaftlichen Flächen, die ab 1934 der Bonitierung unterlagen? Dr. Christian Petzold vom Finanzministerium NRW erklärte vor einiger Zeit in einem Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Bodenschätzung, daß um 1866 riesige nicht-bonitierte Flächen dem Adel, das waren bestenfalls wenige hundert Adelsfamilien, gehörten. Petzold stellt summarisch einen Vergleich an: ein Streifen Landes von 10 Kilometer Breite zwischen Köln und München. Das wären etwa 6.000 unversteuerte Quadratkilometer landw. und forstw. Grund und Boden, welche damals dem Adel gehörten.

Die Besitzverhältnisse der Latifundien mögen sich im 20. Jahrhundert moderat geändert haben, jedoch war der Zweck des Gesetzes die "gerechte Verteilung der Steuern" - folglich müssen bis dahin traditionell große Ungerechtigkeiten bestanden haben und somit kann der Zweck - auch wenn es Nebenzwecke gab - nur in einer monetär-steuerlichen Umverteilung von "Oben" nach "Unten" bestanden haben.

Wer war um 1934 die besitzende Klasse draußen im Lande? Bzw. von welcher Höhe der Steuer-UM-verteilung zwischen "Großkopfeten und Habenichtsen" (salopp gesagt) ging Rothkegel seinerzeit aus? Antworten auf diese Fragen sollten gelegentlich in den oder in die Artikel um die Bodenschätzung u. Rothkegel eingearbeitet werden.

Also, bitte! (eku) --79.255.54.55 02:13, 1. Feb. 2015 (CET)Beantworten