Dorna (Grimma)
Dorna ist ein zur Ortschaft Döben der Großen Kreisstadt Grimma gehöriges Dorf im Landkreis Leipzig in Sachsen. Es wurde am 1. Januar 1957 nach Grimma eingemeindet. Am 1. Januar 1967 erfolgte die Umgliederung nach Döben, mit dem es am 1. Januar 1994 wiederum zur Stadt Grimma kam.
Dorna Große Kreisstadt Grimma
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Koordinaten: | 51° 15′ N, 12° 45′ O | |
Höhe: | 125 m ü. NN | |
Fläche: | 1,46 km² | |
Einwohner: | 93 (2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 64 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1957 | |
Postleitzahl: | 04668 | |
Vorwahl: | 03437 | |
Lage von Dorna in Sachsen
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Ortseingang
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Geographie
BearbeitenGeographische Lage und Verkehr
BearbeitenDorna liegt etwa 3 Kilometer östlich von Grimma über dem rechten Ufer der Vereinigten Mulde.
Zwischen 1877 und 1967 verlief nördlich und östlich von Dorna die Bahnstrecke Glauchau–Wurzen (Muldentalbahn), deren Trasse heute als Muldentalbahn-Radweg Teil des Mulderadwegs ist. Der an dieser Bahnstrecke gelegene Haltepunkt Dorna–Döben befand sich östlich des Orts und wurde von 1910 bis 1967 im Personenverkehr bedient.
Nachbarorte
BearbeitenHohnstädt | Bahren | |
Grimma | Neunitz | Döben |
Geschichte
BearbeitenDer ursprüngliche Rundling mit Dorfzeile in der Muldenaue ist altes Siedlungsland, vor 1000 Jahren bestand nahe Dorna in der Nähe der Mulde eine slawische Siedlung. Es liegen wertvolle Funde aus der Latènezeit (ca. 450 v. Chr.) vor, u. a. eine bronzene Gewandfibel.[2] Dorna wurde im Jahr 1320 als Turnowe erwähnt. Bezüglich der Grundherrschaft gehörte Dorna im Jahr 1548 anteilig zu den Rittergütern Döben[3] und Zehmen[4] und um 1696 und später anteilig zu den Rittergütern Döben und Böhlen.[5][6] Kirchlich ist Dorna seit jeher nach Döben eingepfarrt.
Dorna gehörte bis 1856 zum kurfürstlich-sächsischen bzw. königlich-sächsischen Erbamt Grimma.[7][8] Bei den im 19. Jahrhundert im Königreich Sachsen durchgeführten Verwaltungsreformen wurden die Ämter aufgelöst. Dadurch kam Dorna im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Grimma und 1875 an die neu gegründete Amtshauptmannschaft Grimma.[9] Am 1. Mai 1910 erhielt Dorna mit der gleichnamigen Station (ab 18. Juni 1910 „Dorna-Döben“) Eisenbahnanschluss an der 1877 eröffneten Bahnstrecke Glauchau–Wurzen (Muldentalbahn). Am 28. Mai 1967 wurde der Verkehr auf dieser Strecke endgültig eingestellt.[10]
Durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde die Gemeinde Dorna dem Kreis Grimma im Bezirk Leipzig angegliedert. Am 1. Januar 1957 wurde Dorna nach Grimma eingemeindet, am 1. Januar 1967 erfolgte die Umgliederung in die neu gebildete Gemeinde Döben.[11] Als Teil der Gemeinde Döben kam Dorna im Jahr 1990 zum sächsischen Landkreis Grimma, der 1994 im Muldentalkreis bzw. 2008 im Landkreis Leipzig aufging. Seit der Eingemeindung von Döben nach Grimma am 1. Januar 1994[11] bildet Dorna einen von vier Ortsteilen der Ortschaft Döben der Stadt Grimma.[12] Im Dezember 2004 erfolgte nach 4-monatiger Bauzeit die Verkehrsfreigabe des überwiegend die alte Bahntrasse nutzenden Muldentalbahn-Radweges zwischen Grimma und Wurzen.[13]
Ortsname
BearbeitenDie Ersterwähnung als Turnowe lässt eine Herleitung vom altsorbischen *Tornov zu torn für „Dorn“ zu, vgl. Tarnow und Trnová.[14]
Entwicklung der Einwohnerzahl
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Weblinks
Bearbeiten- Dorna im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Die Ortschaft Döben mit Dorna, Grechwitz und Neunitz auf der Website der Stadt Grimma
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Einwohner-Statistik | Stadt Grimma. Abgerufen am 19. September 2024.
- ↑ Stadt Grimma: Döben mit Dorna, Grechwitz und Neunitz. Abgerufen am 19. September 2024.
- ↑ Grimma: Burg & Schloss Döben | Sachsens Schlösser. 25. September 2012, abgerufen am 26. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ Böhlen: Rittergut Zehmen | Sachsens Schlösser. 12. August 2012, abgerufen am 26. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ Grimma: Wasserburg & Rittergut Böhlen | Sachsens Schlösser. 25. September 2012, abgerufen am 26. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ Vgl. Dorna, Torna. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band. Schumann, Zwickau 1814, S. 776 f.
- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 60 f.
- ↑ Vgl. Dorna bei Grimma. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band. Schumann, Zwickau 1828, S. 282.
- ↑ Willkommen bei Gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 26. Mai 2024.
- ↑ Information zur Station Dorna-Döben auf www.sachsenschiene.de, abgerufen am 1. Juni 2015
- ↑ a b GOV :: Dorna. Abgerufen am 26. Mai 2024.
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994 auf der Internetpräsenz des Statistischen Landesamtes des Freistaats Sachsen, S. 7 (PDF; 64 kB), abgerufen am 11. April 2012
- ↑ Muldentalbahn-Radweg auf grimma.de, abgerufen am 20. Mai 2013
- ↑ Ernst Eichler: Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße. Band I, VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1985, S. 96.
- ↑ Vgl. Dorna im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen