Drommershausen

Ortsteil Weilburgs

Das Dorf Drommershausen ist ein Stadtteil von Weilburg im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.

Drommershausen
Stadt Weilburg
Wappen von Drommershausen
Koordinaten: 50° 30′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 50° 30′ 2″ N, 8° 18′ 45″ O
Höhe: 202 m ü. NHN
Fläche: 4,93 km²[1]
Einwohner: 545 (30. Juni 2024)[2]
Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35781
Vorwahl: 06471
Blick über Drommershausen, Sommer 2010
Blick über Drommershausen, Sommer 2010

Geographie

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Das Straßendorf liegt im nordöstlichen Taunus (östlicher Hintertaunus), 4 km nordöstlich der Weilburger Kernstadt im Grundbachtal, einem Seitental der Lahn. Durch Drommershausen führt die Kreisstraße 412. Der Ort selbst liegt auf 202 bis 245 Metern Höhe, während das Gelände im Norden der Gemarkung auf bis zu 309 Meter ansteigt.

Nachbarorte sind Selters (westlich) und Hirschhausen (östlich).

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Drommershausen, Ortsansicht mit Kirche und Colonialwarenhandlung Heinrich Albishausen, Postkarte 1917

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Drommershausen erfolgte unter dem Namen Drumershusen im Jahr 1197 als Papst Coelestin III. Besitzungen des Stift Cappel bestätigte.[1] im Jahr 1517 wurde eine Kapelle geweiht. Die 1895 erbaute Saalkirche ist eine Sehenswürdigkeit.

Südlich von Drommershausen befinden sich auf einer Kuppe eine Burgstelle und daneben die Mauerreste des ehemaligen Johanniter-Konvents und der Wallfahrtskirche Pfannstiel.[3]

Im Grundbachtal Richtung Weilburg liegen zwei historische Wassermühlenanwesen, die Grünsmühle (letzte Betreiber Familien Grün und Schmidt) und die Neumühle, die von der Familie Jung betrieben wurde und daher auch als Jungsmühle bekannt ist.[4] Ihr Ursprung reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück.[5]

Neben dem Bistum Worms, den Grafen von Nassau-Weilburg und den Johannitern waren vor dem Dreißigjährigen Krieg nacheinander die Herren von Scharfenstein, von Rode, von Rodenstein und von Greifenklau Ortsherren, die alle Lehnsmänner des Bistums Worms waren.

Die Lehen der Rodensteiner waren neben Drommershausen in Hirschhausen, Pfaffenhausen (Wüstung zwischen Hirschhausen und Kubach) und Weilmünster.[6][7]

Die Erwerbsquellen der Drommershäuser waren früher überwiegend Eisenerzbergbau und Landwirtschaft.[8][9]

1823 hatte der Ort zusammen mit dem nahen Steinzler Hof[10] 223 Einwohner.[11]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen und die Stadt Weilburg auf freiwilliger Basis zur erweiterten Stadt Weilburg.[12] Dadurch wurde Drommershausen ein Stadtteil von Weilburg. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[13]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denenDrommershausen lag:[1][14]

Bevölkerung

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Einwohnerentwicklung

Drommershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
243
1840
  
274
1846
  
301
1852
  
312
1858
  
325
1864
  
382
1871
  
412
1875
  
403
1885
  
442
1895
  
454
1905
  
457
1910
  
444
1925
  
436
1939
  
473
1946
  
679
1950
  
646
1956
  
574
1961
  
593
1967
  
584
1970
  
557
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2016
  
522
2020
  
497
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Weilburg[15]; Zensus 2011[16]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Drommershausen 495 Einwohner. Darunter waren 6 (1,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 87 Einwohner unter 18 Jahren, 204 zwischen 18 und 49, 108 zwischen 50 und 64 und 93 Einwohner waren älter.[16] Die Einwohner lebten in 201 Haushalten. Davon waren 51 Singlehaushalte, 54 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 45 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 132 Haushaltungen lebten keine Senioren.[16]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 439 evangelische (= 99,32 %), drei katholische (= 0,68 %) Einwohner[1]
• 1961: 550 evangelische (= 84,32 %), 80 römisch-katholische (= 13,49 %) Einwohner[1]

Ortsvorsteherin ist nach der Kommunalwahl in Hessen 2021 Thorsten Krämer.[17]

Das Gemeindewappen hat sich aus jahrhundertealten Gemeindesiegeln entwickelt. Blasonierung: Auf schwarzem Grund ein silberner Ziehbrunnen (oder Haspelschacht) mit rotem Seil auf der Seilwinde, daran heraldisch rechts versetzt an goldenem Haken hängend ein goldener Eimer; heraldisch links versetzt wächst eine goldene Leiter aus dem Schacht. Der jeweilige Handgriff der Seilwinde steht heraldisch rechts oben, heraldisch links unten.[18]

Das Vereinsleben und dörfliche Leben wird hauptsächlich von dem Reit- und Fahrsportverein (RUF) St. Georg Drommershausen e. V., vom Spiel- und Turnverein Drommershausen 1911 e. V., von der 1934 gegründeten Freiwillige Feuerwehr Drommershausen e. V. (seit 18. März 1978 mit ihrer Jugendfeuerwehr), vom Turn- und Sportverein (TuS) Drommershausen sowie von der Burschen- und Mädchenschaft „Glück-Auf“ geprägt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Seit dem Jahr 1934 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Drommershausen (ab 18. März 1978 mit Jugendfeuerwehr) für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe in diesem Ort. Darüber hinaus bestehen die weiteren Einrichtungen und Freizeitmöglichkeiten:

Persönlichkeiten

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Literatur

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Commons: Drommershausen – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  2. Am 31. Dezember 1970 wurde Drommershausen als Ortsbezirk in die Stadt Weilburg eingegliedert.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Drommershausen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. Januar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 17. Oktober 2024 (deutsch).
  3. Burgeninventar: Burgen und Schlösser im Landkreis Limburg-Weilburg – Detailseite mit Burgstelle Drommershausen und dem Kloster Pfannstiel, nachmaligem Johanniterhaus (Memento vom 29. Juni 2008 im Internet Archive), abgerufen im November 2016
  4. Grüns-Mühle, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Hermann Engel: Die Neumühle (= Jungsmühle) bei Drommershausen, in: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg, Band 1997 (1996), S. 71–72
  6. Christian Daniel Vogel: Bernhard Peter: Die Herren von Rodenstein
  7. Beschreibung des Herzogthums Nassau, Wiesbaden 1843, S. 806
  8. Hans-Werner Hahn: Wirtschaftliche Integration im 19. Jahrhundert, Göttingen 1982, S. 390
  9. Kurzinfo zum Stadtteil auf www.weilburg-lahn.info
  10. Steinzlerhof, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  11. Johann Andreas Demian: Handbuch der Geographie und Statistik des Herzogthums Nassau, Wiesbaden 1823, S. 253
  12. Zusammenschluß im Oberlahnkreis zur Stadt „Weilburg“ und der Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen zur Gemeinde „Löhnberg“ vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 111, 119 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  13. Hauptsatzung. § 6. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen im Dezember 2021.
  14. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  15. Leben in der Stadt Weilburg – Zahlen, Daten, Fakten (aus Webarchiv). In: Webauftritt. Stadt Weilburg, archiviert vom Original; abgerufen im Dezember 2021.
  16. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 62, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  17. Ortsbeiräte / Ortsvorsteher. Stadt Weilburg, abgerufen am 30. Juli 2021.
  18. Hermann Knodt (Hrsg.): Hessisches Wappenbuch, Hessisches Ortswappenbuch, Doppelband 1 und 2, bearbeitet im Auftrag des Staatsarchivs Wiesbaden von den Staatsarchivräten Karl Demandt (für Hessen) und Otto Renkhoff (für Nassau), Glücksburg, C. A. Starke Verlag, 1956