Ebersdorf bei Coburg

Gemeinde in Deutschland

Ebersdorf bei Coburg (amtlich: Ebersdorf b.Coburg) ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Coburg.

Wappen Deutschlandkarte
Ebersdorf bei Coburg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ebersdorf b.Coburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 13′ N, 11° 4′ OKoordinaten: 50° 13′ N, 11° 4′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Coburg
Höhe: 310 m ü. NHN
Fläche: 26,36 km2
Einwohner: 6258 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 237 Einwohner je km2
Postleitzahl: 96237
Vorwahl: 09562
Kfz-Kennzeichen: CO, NEC
Gemeindeschlüssel: 09 4 73 121
Gemeindegliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Raiffeisenstr. 1
96237 Ebersdorf
Website: www.ebersdorf.de
Erster Bürgermeister: Bernd Reisenweber
Lage der Gemeinde Ebersdorf b.Coburg im Landkreis Coburg
KarteCallenberger Forst-WestGellnhausenLandkreis HaßbergeCoburgLandkreis KronachLandkreis LichtenfelsWeitramsdorfWeidhausen bei CoburgUntersiemauSonnefeldRödentalBad RodachNiederfüllbachNeustadt bei CoburgMeederLautertal (Oberfranken)ItzgrundGrub am ForstGroßheirathEbersdorf bei CoburgDörfles-EsbachAhorn (Landkreis Coburg)SeßlachLandkreis BambergThüringen
Karte
Evangelische Pfarrkirche St. Laurentius
Ebersdorf bei Coburg – OT Friesendorf
Industriegebiet Ebersdorf bei Coburg
Ortsmitte Ebersdorf bei Coburg

Geografie

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Ebersdorf liegt im oberen Tal des Füllbaches, eines Nebenflusses der Itz. Südlich des Ortes erstreckt sich der Lichtenfelser Forst.

Nachbargemeinden

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Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Coburg, Rödental, Neustadt bei Coburg, Sonnefeld, Weidhausen bei Coburg, Lichtenfels, Grub am Forst.

Gemeindegliederung

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Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geschichte

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Gemeindenamen

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Die amtliche Schreibweise des Gemeindenamens lautet seit dem 1. Januar 1922 Ebersdorf b.Coburg. Von 1890 bis 1921 wurde die Bezeichnung Ebersdorf/Werrabahn verwendet. Zuvor waren die Namen Ebersdorf, Ebersdorf bei Sonnefeld und Ebersdorf am Forst gebräuchlich.[4]:S. 19

Bis zum Wechsel nach Bayern

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Ebersdorf wurde 1262 erstmals indirekt urkundlich erwähnt, als der Ministeriale Eberhard von Sonneberg Rodeland für seinen Herrenhof als Lehen vom Bamberger Bischof Berthold von Leiningen erhielt. Zuvor hatte dort der Sonneberger Graf Heinrich am 7. Januar 1260 ein Zisterzienserinnenkloster gegründet.[5] In einem Stiftungsbrief des Klosters Sonnefeld vom 29. Juli 1264 folgte die urkundliche Namensnennung des Ortes Ebberharstorf.[4]:S. 33 Ein Brand zerstörte zwischen 1286 und 1287 das Kloster; der Wiederaufbau erfolgte in der Nachbarschaft bei Hofstädten.[4]:S. 36

Als Teil des Amtes Sonnefeld, das aus den Besitzungen des aufgehobenen Klosters entstanden war, gehörte die Gemeinde Ebersdorf bis 1918 zum Herzogtum Sachsen-Coburg. Nur zwischen 1705 und 1826 war sie Teil des Herzogtums Sachsen-Hildburghausen. 1920 wurde sie zusammen mit dem Freistaat Coburg in Bayern eingegliedert.

Ab etwa 1400 entwickelte sich Ebersdorf zum Zentrum des Handwerks der Weißbüttnerei. Das notwendige weiße Fichten- oder Tannenholz stammte aus dem Lichtenfelser Forst. Das Handwerk der Korbmacherei kam Mitte des 19. Jahrhunderts wohl über Michelau nach Ebersdorf. Daraus entwickelte sich nach 1945 die Polstermöbelindustrie.

Eingemeindungen

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Am 1. Januar 1965 wurde Friesendorf eingemeindet. Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern kamen am 1. April 1971 Großgarnstadt, Kleingarnstadt und Oberfüllbach hinzu.[6] Frohnlach folgte am 1. Mai 1978.[7]

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 5525 auf 6017 um 492 Einwohner bzw. um 8,9 %. Ein Höchststand wurde am 31. Dezember 1996 mit 6455 Einwohnern erreicht.

Bürgermeister

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Erster Bürgermeister ist Bernd Reisenweber (Bürgergemeinschaft), Zweiter Bürgermeister ist Joachim Hassel (SPD) und Dritter Bürgermeister Jürgen Heymann (CSU).[8]

Gemeinderat

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Der Gemeinderat besteht aus dem Ersten Bürgermeister und 20 Gemeinderatsmitgliedern. Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Verteilung der Mitglieder:[8]

  • Bürgergemeinschaft Ebersdorf: 10 Sitze
  • SPD: 5 Sitze
  • CSU: 4 Sitze
  • Wir Ebersdorfer: 1 Sitz
 
Blasonierung: „In Gold über gesenktem roten Sparren ein silbern bewehrter, rot gezungter schwarzer Eberrumpf, im rechten und linken Obereck je eine rote heraldische Rose mit goldenen Butzen und silbernen Kelchblättern.“[9]
Wappenbegründung: Der Eber steht redend für den Ortsnamen. Die Farben Schwarz und Gold erinnern an das Herzogtum Sachsen-Coburg, das 1525 nach der Aufhebung des Klosters Sonnefeld in den grundherrlichen Besitz des Amtes Sonnefeld kam. Der rote Sparren weist auf die Herren von Sonneberg hin. Das Wappen dieser Ministerialenfamilie enthielt drei rote Sparren. Die beiden Rosen sind aus dem Wappen der Gemeinde Frohnlach entnommen und stehen stellvertretend für die sechs Orte der Gemeinde.[9]

Dieses Wappen wird seit 1982 geführt.[9]

Baudenkmäler

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Bodendenkmäler

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Unternehmen

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Ebersdorf ist Industriestandort für Möbel- und Polstermöbel, Wellpappe, Maschinenbau und Vliesstoff. Bis zu 14 Polstermöbelhersteller waren in Ebersdorf beheimatet. Der größte Arbeitgeber mit etwa 800 Beschäftigten[10] ist die Schumacher Packaging, die in Ebersdorf unter anderem 300 Millionen Quadratmeter Wellpappe jährlich herstellt.

Ebersdorf liegt an der B 303, die von Coburg nach Kronach führt. Seit Oktober 2007 existiert eine Autobahnanschlussstelle der A 73 Nürnberg–Suhl. Der Ort besaß seit 1858 einen Eisenbahnanschluss an die Werrabahn, die damals Eisenach und Lichtenfels verband. 1901 folgte die Steinachtalbahn zunächst nach Weidhausen und später nach Neustadt. 1946 wurde das Streckennetz im damaligen Grenzgebiet umstrukturiert. Heute fahren auf der Bahnstrecke Züge von Lichtenfels über Coburg nach Sonneberg. Die Steinachtalbahn wurde in den 1980ern stillgelegt.

Ebersdorf ist Standort der neuen Integrierten Leitstelle Coburg, von der aus alle Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst in den Landkreisen Coburg, Kronach und Lichtenfels koordiniert werden.

Die Gemeinde hat eine Grund- und eine Mittelschule mit einer Schulturnhalle, einem Lehrschwimmbecken, modernen Computerräumen, einem Physiksaal und vielen anderen Fachräumen. Die Grundschule hatte bis 2014 eine Außenstelle in Großgarnstadt. Die Volksschule Coburg hat in Ebersdorf eine Außenstelle.

Soziale Einrichtungen

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  • Kindergärten

In der Gemeinde Ebersdorf gibt es einen evangelischen und einen katholischen Kindergarten

  • Altenheim

In Ebersdorf gibt es ein Alten- und Pflegeheim mit Kurzzeitpflege. Träger ist das Bayerische Rote Kreuz.

  • Sozialstation

In der Garnstadter Straße ist eine Sozialstation des BRK untergebracht.

In der Gemeinde wird Itzgründisch, ein mainfränkischer Dialekt, gesprochen.

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Commons: Ebersdorf bei Coburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Ebersdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  3. Gemeinde Ebersdorf b.Coburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  4. a b c Gemeinde Ebersdorf b.Coburg (Hrsg.): 750 Jahre Ebersdorf b.Coburg : 1262 – 2012. Ebersdorf b.Coburg 2012.
  5. 750-jahre.ebersdorf.de
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 441.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 680 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. a b Gemeinderat auf www.ebersdorf.de
  9. a b c Eintrag zum Wappen von Ebersdorf bei Coburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Neue Presse Coburg, 7. März 2024