Ehle

rechter Nebenfluss der Elbe in Sachsen-Anhalt

Die Ehle ist ein etwa 40 Kilometer langer rechter Nebenfluss der Elbe auf dem Gebiet des Landkreises Jerichower Land im Bundesland Sachsen-Anhalt.

Ehle
Ehle im Bereich des Umflutkanals bei Biederitz

Ehle im Bereich des Umflutkanals bei Biederitz

Daten
Gewässerkennzahl DE: 574
Lage Sachsen-Anhalt, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Elbe → Nordsee
Quelle östlich von Schweinitz (Möckern)
52° 6′ 37″ N, 12° 13′ 0″ O
Mündung in einen Seitenarm der ElbeKoordinaten: 52° 11′ 2″ N, 11° 41′ 14″ O
52° 11′ 2″ N, 11° 41′ 14″ O

Länge etwa 40 km
Abfluss am Pegel Dannigkow[1]
AEo: 260 km²
Lage: 9,4 km oberhalb der Mündung
NNQ (28.06.1989)
MNQ 1971–2015
MQ 1971–2015
Mq 1971–2015
MHQ 1971–2015
HHQ (06.03.1979)
10 l/s
172 l/s
973 l/s
3,7 l/(s km²)
5,78 m³/s
16,2 m³/s
Karte
Karte

In älteren Texten wird die Ehle als Eelde bezeichnet. Der Name leitet sich vom germanischen Adjektiv *alđa- (ursprünglich 'genährt, groß, alt') ab.[2]

Beschreibung

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Der Fluss entspringt im Westfläming nahe dem Ort Schweinitzer Hütten und mündet in die Elbe auf der Höhe des Ortes Lostau. Von Ost nach West berührt er folgende Orte:[3]

Auf ihrem Weg nach Westen wird die Ehle von sieben Bundesstraßenbrücken gekreuzt:

In Schweinitz, Loburg und Möckern durch die B 246, in Vehlitz und Gommern durch die B 246a, in Dannigkow durch die B 184 und bei Heyrothsberge durch die B 1. Die älteste Ehlebrücke befindet sich südwestlich von Wahlitz, es ist die Klusbrücke, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde.

Bei Calenberge mündet die Ehle in den Elbe-Umflutkanal. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts befand sich die Ehlemündung zirka sechs Kilometer weiter südlich in der Nähe von Biederitz. Erst durch eine danach vorgenommene Elbbegradigung wurde die Mündung nach Norden verlegt. Seither fließt die Ehle nördlich von Biederitz durch das alte Elbebett. Mitte der 1960er Jahre wurden am Oberlauf zahlreiche Flussbegradigungen vorgenommen, um in diesem Gebiet die DDR-Großfelderwirtschaft zu optimieren. Obwohl in den meisten aktuellen Kartenwerken die Ehle-Quelle östlich von Schweinitz eingezeichnet ist, ist sie in der Natur dort nicht mehr zu finden, südlich des Ortes verläuft lediglich noch ein ausgetrocknetes Flussbett, das dort mindestens seit 1990 kein Wasser mehr führt. Dies resultiert zum Teil aus dem Betrieb der Wasserfassung Nedlitz als auch durch ein zurückgehendes Niederschlagsgeschehen. Hierfür liegen bei der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH (TWM) seit Anfang der 1990er Jahre jährlich erstellte hydrogeologische Jahresberichte vor.

Zwischen Möckern und Gommern durchfloss die Ehle bis ins 19. Jahrhundert hinein ein ausgedehntes Sumpfgebiet. Hier fand am 5. April 1813 ein Gefecht zwischen preußisch-russischen und napoleonischen Truppen statt, das den Beginn der Vertreibung Napoleons aus Deutschland einläutete (Gefecht bei Möckern).

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Commons: Ehle – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil I 2015. (PDF; 9,5 MB) In: lhw.sachsen-anhalt.de. Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, 2019, S. 216, abgerufen am 7. März 2021.
  2. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 114, „Ehle“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  3. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)