Eiershausen

Ortsteil von Eschenburg

Eiershausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Eschenburg im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Eiershausen
Gemeinde Eschenburg
Koordinaten: 50° 48′ N, 8° 22′ OKoordinaten: 50° 48′ 12″ N, 8° 21′ 43″ O
Höhe: 341 m ü. NHN
Fläche: 5,49 km²[1]
Einwohner: 938 (30. Juni 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 171 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 35713
Vorwahl: 02774
Eiershausen
Eiershausen

Geografie

Bearbeiten

Eiershausen liegt im Nordosten des Lahn-Dill-Kreises. Der Ort liegt am Ausgang des engen Schwarzbachtals, eines Seitentals des Dietzhölztals. Er ist im Osten von bewaldeten Berghängen des Gladenbacher Berglands eingebettet, während sich westlich der Talgrund des Simmersbachtals und des Dietzhölztals anschließt.

Die angrenzenden Orte sind, von Norden im Uhrzeigersinn beginnend, Simmersbach, Hirzenhain (beide Gemeinde Eschenburg), Nanzenbach (Stadt Dillenburg), Wissenbach und Eibelshausen (beide Gemeinde Eschenburg).

Die höchsten Erhebungen in der Gemarkung Eiershausen sind:

  • Gewänn (585 m ü.NN)
  • Sang (574 m ü.NN)
  • Arthel (402 m ü.NN)

Geschichte

Bearbeiten
 
Evangelische Kirche

Ortsgeschichte

Bearbeiten

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Eiershausen erfolgte unter dem Namen Eygirsshusen im Jahr 1342.[2] Bereits 1378 gab es eine Kapelle. Die heutige Saalkirche wurde 1824–27 nach einem Entwurf von Eberhard Philipp Wolff gebaut.

Die bis dahin selbständige Gemeinde Eiershausen fusionierte zum 1. Oktober 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig mit den Nachbardörfern Eibelshausen und Wissenbach zur Gemeinde Eschenburg.[3] Kraft Landesgesetz wurden dann die Gemeinden Eschenburg, Hirzenhain sowie Simmersbach und Roth des ehemaligen Landkreises Biedenkopf zur erweiterten Großgemeinde Eschenburg zusammengeschlossen.[4] Die Inkraftsetzung erfolgte zum 1. Juli 1974 durch den Regierungspräsidenten in Darmstadt.[5] Für alle sechs Ortsteile wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Bearbeiten

Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Eiershausen lag:[2][7]

Bevölkerung

Bearbeiten

Einwohnerstruktur 2011

Bearbeiten

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Eiershausen 903 Einwohner. Darunter waren 21 (2,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 177 Einwohner unter 18 Jahren, 378 zwischen 18 und 49, 177 zwischen 50 und 64 und 168 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 378 Haushalten. Davon waren 105 Singlehaushalte, 102 Paare ohne Kinder und 120 Paare mit Kindern, sowie 39 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften. In 78 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 252 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
Eiershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018
Jahr  Einwohner
1834
  
258
1840
  
281
1846
  
293
1852
  
288
1858
  
293
1864
  
323
1871
  
341
1875
  
377
1885
  
418
1895
  
415
1905
  
507
1910
  
552
1925
  
548
1939
  
573
1946
  
791
1950
  
776
1956
  
732
1961
  
756
1967
  
764
1970
  
780
1980
  
875
1990
  
936
2000
  
1.016
2008
  
939
2011
  
903
2015
  
921
2018
  
934
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [2]; nach 1970: Gemeinde Eschenburg[10], ab 2008: Haushaltsplan 2019[11]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit

Bearbeiten

In Eiershausen gibt es einen fünfköpfigen Ortsbeirat. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 besteht er aus zwei Mitgliedern der CDU und zwei Mitgliedern der SPD und einem Mitglied der FWG. Der Ortsvorsteher ist Kai Eckert von der SPD.[12]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten
 
Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehrhaus

In Eiershausen gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus sowie einen Sportplatz mit Naturrasen. Der Ort ist in erster Linie eine Wohngemeinde.

Im Jahr 2009 hat die Gemeinde Eschenburg das bestehende Gewerbegebiet südlich von Eibelshausen in Richtung Eiershausen erweitert.

Seit 1973 gibt es am Berghang östlich des Ortes einen Skilift, der vom Skiclub des Nachbarorts Hirzenhain betrieben wird.

Durch Eiershausen führt die Landesstraße 3043. Die Bundesstraße 253 (Dillenburg–Frankenberg) ist weniger als einen Kilometer entfernt; bis zur Anschlussstelle Dillenburg an der Autobahn 45 sind es etwa 12 km.

Im Ort gibt es eine Grundschule und einen Kindergarten.

Weiterführende Schulen können in Eibelshausen (Kooperative Gesamtschule) und Dillenburg (Gymnasium) besucht werden.

Bearbeiten

Anmerkungen und Einzelnachweise

Bearbeiten

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Nassau war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
  2. Abtrennung der Justiz (Justizamt Dillenburg) bis 1854.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Dillenburg) und Verwaltung.
  5. Am 1. Oktober 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Eschenburg.

Einzelnachweise

  1. a b Statistische Daten. In: Webauftritt. Gemeinde Eschenburg, abgerufen im Januar 2021.
  2. a b c d e Eiershausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 15. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 22. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
  4. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237, § 27 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  5. Benennung von Gemeindeteilen im Dillkreis vom 21. November 1974. In: Der Regierungspräsident (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1974 Nr. 49, S. 2257, Punkt 1663 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,7 MB]).
  6. Hauptsatzung. (PDF; 110 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Eschenburg, abgerufen im Januar 2021.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Anton Friedrich Büsching: D. Anton Friderich Büschings neue Erdbeschreibung. Das deutsche Reich. Band 3. J.C. Bohn, 1771, S. 841 (google.com).
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 52, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Statistische Daten. In: Webauftritt. Gemeinde Eschenburg, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2019.
  11. Haushaltsplan 2019. (PDF; 1,92 MB) Entwicklung der Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Eschenburg, S. 51, abgerufen im Januar 2021.
  12. Ortsbeiräte der Gemeinde Eschenburg, abgerufen im April 2022.