Elbsandstein

Sandstein aus dem Elbsandsteingebirge

Elbsandstein bezeichnet Sandsteine, deren natürliches Vorkommen sich auf den Norden Böhmens und im Großraum Dresden gelegene Teile Sachsens beschränkt. Benannt ist er nach der Elbe, die sein Verbreitungsgebiet in einem Durchbruchstal, der Elbtalzone, durchzieht. Am auffälligsten tritt er im Elbsandsteingebirge zu Tage, das sich in die Sächsische Schweiz auf deutscher und die Böhmische Schweiz auf tschechischer Seite gliedert. Der Begriff Elbsandstein wird sowohl in geologischen als auch in wirtschaftlichen Zusammenhängen verwendet.

Elbsandstein, wie hier am durch einen Felssturz geprägten Wartturm, kann von einer feingliedrigen “Marmorierung” durchzogen sein.
Steinbruch im Lohmgrund bei Cotta

Geologischer Begriff

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Als Elbsandstein im geologischen Sinne werden alle Sandsteintypen zusammengefasst, die im Gebiet der Elbtalkreide auftreten und in der Kreidezeit entstanden sind. Er besteht hauptsächlich aus Quarzkörnern, die kieselig gebunden sind. Die Anteile und Gehalte mineralischer Akzessorien sind unterschiedlich. Seine Lagerstätten grenzen an die Bereiche des Lausitzer Massivs (Lausitzer Antiklinalzone), des Meißner Massivs, des Gneises des Osterzgebirges, an das Elbtalschiefergebirge und auf dem Gebiet der Tschechischen Republik an die nordöstlichen Ausläufer des Böhmischen Mittelgebirges sowie die Randzone des Egergrabens.

Petrographie abgebauter Elbsandsteine

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Der übergroße Teil der in Steinbrüchen gewonnenen Sorten sind Sandsteine mit einer kieseligen Kornbindung. Es handelt sich um Quarzsandsteine, deren Quarzkörner durch die Verfestigung (Diagenese) an ihren Kontaktzonen miteinander verwachsene Kristallsysteme haben. Als Nebenbestandteile finden sich Feldspat, Glaukonit und Eisenmineralien des Limonitkomplexes. In den Porenzwischenräumen der Sandsteine vom Typ Cotta befinden sich feinkörnige Anteile der Mineralien Illit, Kaolinit und Quarz. Das Kaolinit stammt aus der Zersetzung des Feldspates (Kaolinisierung). Das dabei frei werdende SiO2 trug wesentlich zum gegenseitigen Verwachsen der Sandkörner bei. Die Porenräume der Sandsteine vom Typ Posta enthalten weitgehend keine Füllungen.

Der Sandstein von Reinhardtsdorf ist ein Werkstein vom Typ Cotta mit einigen Eigenschaften des Typs Posta.
In der Vergangenheit brach man in wenigen, heute geschlossenen Steinbrüchen Sandsteine, die einen Karbonatgehalt aufweisen. Sie stammen aus oberflächennahen Lagerstätten und sind nur von geringer wirtschaftlicher Bedeutung gewesen.

Die wichtigsten Eigenschaften dieser Werksteinsorten werden von ihren vorhandenen bzw. fehlenden Feinkornanteilen bestimmt.[1]

Werksteinsorten

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Verfestigte Sandsedimente marinen Ursprungs aus der Oberkreide bilden eine bis zu 400 Meter starke Folge aus mehreren Schichten. Sie werden seit Jahrhunderten abgebaut und als Werkstein verwendet. Der tiefstgelegene, stratigraphisch älteste Werkstein-Horizont wird als Mittelquader oder Cottaer Sandstein bezeichnet, entstand im unteren Turon und findet häufig als Bildhauerstein Verwendung.

Darüber liegt der im mittleren Turon entstandene Oberquader, der auch als Reinhardtsdorfer Sandstein bekannt ist. Er macht die Hauptmasse des Elbsandsteins aus. Reinhardtsdorfer Sandstein wurde und wird im Dresdner Zwinger verwendet; in jüngerer Vergangenheit wurde mit diesem Stein das Braunschweiger Schlosses wiedererrichtet. Ihm ähnlich, jedoch von besonderer Qualität, ist der Grillenburger Sandstein, der nicht aus der Sächsischen Schweiz, sondern vom gleichnamigen Ort im Tharandter Wald bei Dresden kommt, wie der Hetzdorfer und Niederschönaer Sandstein, zu den Niederschönaer Schichten zählt, die auch wegen ihrer Entstehung innerhalb der Elbtalkreide als Elbsandsteine gelten. Diese Sandsteinvarietäten werden nicht mehr abgebaut.

Die oberste, jüngste Schicht heißt Überquader oder Postaer Sandstein und kommt, wie der ähnliche Wehlener Sandstein nur auf der rechten Elbseite vor. Diese im oberen Turon entstandene Sorte weist eine hohe Festigkeit auf und wird als Baustein, besonders in tragender Funktion, verwendet. Unter anderem kam er beim Bau der Dresdner Frauenkirche zum Einsatz. Ihm ähnlich ist der Sandstein aus der Paulsdorfer, Höckendorfer und Dippoldiswalder Heide, unweit von Dippoldiswalde bei Dresden.

Transport

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Für einen der Hauptgewinnungsorte, die Steinbrüche im Lohmgrund südlich von Pirna, war die Bahnstrecke Pirna–Großcotta errichtet worden. Viele Steinbrüche im Elbtal zwischen Pirna und Tetschen konnten ihre Produkte entweder mit der Elbschifffahrt oder auf der Bahnstrecke Dresden–Děčín abtransportieren.

Einzelnachweise

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  1. Siegfried Grunert: Der Elbsandstein: Vorkommen, Verwendung, Eigenschaften. In: Geologica Saxonica Journal of Central European Geology 52/53 (2007).
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