Electric Love (kurz: ELF) ist ein dreitägiges Open-Air-Musikfestival im Bereich der elektronischen Tanzmusik, das seit 2013 jährlich in Salzburg auf dem Gelände des Salzburgrings stattfindet. Das Electric Love Festival ist mit einer Gesamtbesucherzahl von 180.000[Anm. 1] das größte EDM-Festival Österreichs und zählt zu den größten seiner Art in Europa.
Die Hauptbühne im Jahr 2018 | |
Allgemeine Informationen | |
Ort | Salzburg, Österreich |
Genre | EDM |
Veranstalter | Revolution Event |
Zeitraum | seit 2013, Anfang Juli |
Website | electriclove.at |
Besucherzahlen | |
---|---|
2013 | 20.000[1] |
2014 | 40.000[2] |
2015 | 38.000[3] |
2016 | 45.000[4] |
2017 | 45.000[5] |
2018 | 45.000[6] |
2019 | 45.000[7] |
2021 | 28.000[8] |
2022 | 47.000[9] |
2023 | 47.000[10] |
2024 | 47.000[11] |
Konzept
BearbeitenLage
BearbeitenAustragungsort des Electric Love Festivals ist der Salzburgring, eine im Jahr 1969 eröffnete Rennstrecke zwischen Koppl und Plainfeld bei Salzburg im Seenland des Salzkammergutes.[12]
Bühnen
BearbeitenDie Hauptbühne befindet sich im Fahrerlager der Rennstrecke.[13]
Zudem befindet sich auf dem Gelände der Club Circus, bei dem es sich um die Hauptbühne im Indoorbereich handelt. Hier findet seit 2015 die Pre-Party statt.[14] Im Jahr 2022 übernahm erstmals Blacklist, eine Veranstaltungsreihe des Kölner Club Bootshaus, das Hosting der Bühne für einen Tag.[15]
Die Bühne Hard Dance Valley wurde von 2015 bis 2019, und damit erstmals in Österreich, von dem holländischen Label Q-Dance gehostet. Es ist die zweitgrößte Bühne auf dem Gelände[16]. Hier treten Künstler der Genres Hardstyle, Raw Hardstyle, Hardcore, Frenchcore und Uptempo auf.
Auf der sogennanten Shutdown Stage liegt der Fokus auf der härteren Seite des Hard Dances, so wie Raw Hardstyle, Hardcore, Frenchcore und Uptempo. Der Name stammt vom Shutdown Festival, ein French- und Hardcore-Event in Zwentendorf,[17] welches von den Veranstaltern des Electric Love Festivals organisiert wird.
Erstmals 2022 öffnet jeweils mittags vor Festivalstart ein Bereich am Strand des Fuschlsees, der The ORGANICS Beach: Dabei handelt es sich um eine vom Festival getrennte Veranstaltung und dient durch Aktivitäten wie Yoga und Creative Sessions der Erholung.[18] Dieser Bereich wird gemeinsam mit The ORGANICS von Red Bull umgesetzt.
Opening Ceremony
BearbeitenTraditionell wird das Festival mit einer Opening Ceremony am Donnerstag eröffnet. Die Show dauert circa 16 Minuten und besteht aus verschiedenen Live-Performances, so wie Chöre, Orchester, Kapellen, Sänger, Tänzer und Straßenkünstler.[19] Bis einschließlich 2023 war Electric Love Resident Felice verantwortlich für die Show, in 2024 lösten die Salzburger Künstler Dan Lee & RageMode Felice ab. Die Opening Ceremony wird immer kurz nach dem Festival auf YouTube veröffentlicht und erzielte in den letzten Jahren mehrere Millionen Aufrufe.[20]
Sicherheit
BearbeitenDas Sicherheitskonzept des Festivals basiert auf einer Einteilung des Veranstaltungsgeländes in Teilflächen, für die jeweils eine Kapazitätsberechnung durchgeführt wird. Kritischen Menschenmengen wird dabei durch Platzierung von physischen Barrieren entgegengewirkt. Weiterhin berücksichtigt die Stör- und Notfallplanung 27 verschiedene Szenarien, für die Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadensausmaße ermittelt werden, um sie in einer Risikomatrix zu bewerten. Die Kommunikation mit Besuchern erfolgt dabei über elektronische Hinweisschilder und Social-Media-Kanäle. Das Sicherheitskonzept wurde 2020 ausgezeichnet.[21]
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Mainstage 2022
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Mainstage 2019
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Club Circus Stage 2022
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Heineken Starclub 2019
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Honeycomb Techno 2019
Ausgaben
BearbeitenÜbersicht
BearbeitenDatum | Stages | Motto | Line-Up (Auswahl) |
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12.–14. Juli 2013 | Main, Club Circus | #FeelTheLove | David Guetta, Steve Angello, Chuckie, Hardwell, Steve Aoki, Dimitri Vegas & Like Mike, Krewella, W&W, Nicky Romero, Nervo, Showtek, Dyro, Moonbootica, Joachim Garraud |
10.–12. Juli 2014 | Main, Club Circus, Hardbase.Fm | #MakeItBig | Mainstage: Afrojack, Armin van Buuren, Hardwell, Sebastian Ingrosso, Nicky Romero
Club Circus: Flux Pavilion, Robin Schulz |
9.–11. Juli 2015 | Main, Club Circus, Q-Dance, Heineken Starclub, Stonehenge | #TheNextStep | Mainstage: Alesso, Armin van Buuren, Axwell Λ Ingrosso, Dimitri Vegas & Like Mike, Steve Aoki, Tiësto |
7.–9. Juli 2016 | Main, Club Circus, Q-Dance, Heineken Starclub | #CelebrateMusic | Mainstage: Afrojack, Armin van Buuren, Axwell Ingrosso, Club Circus: Borgore, MAKJ, Zomboy, Camo & Krooked, Sigma, Nero, Subsurface, Chris Liebing, Sam Paganini |
6.–8. Juli 2017 | Main, Club Circus, Q-Dance, Heineken Starclub, Almhütte | #FiveYearsTogether | Mainstage: Alan Walker, Armin van Buuren, Carnage, Dash Berlin, Dirtcaps, DJ Snake, Hardwell, Krewella, Kryder, KSHMR, LNY TNZ, Marshmello, Martin Garrix, Shapov, Tchami Timmy Trumpet, Yellow Claw, Zedd, Project One, Chuckie
Club Circus: A-Trak, Chase & Status Dj Set, The Prophet, Dubfire, Flux Pavilion, Subsurface, Paul Elstak, Paul Kalkbrenner, Pendulum (DJ Set), Technoboy, Umek |
5.–7. Juli 2018 | Main, Club Circus, Q-Dance, Heineken Starclub, Almhütte | #DiscoverYourStory | Mainstage: The Chainsmokers, Deorro, Salvatore Ganacci, W&W, Marshmello, Armin van Buuren, Steve Aoki
Club Circus: Dr Phunk, Paul Elstak, Kölsch, Felix Kröcher, San Holo, Subsurface |
4.–6. Juli 2019 | Main, Club Circus, Q-Dance, Heineken Starclub, Almhütte, Honeycomb, Shutdown Uptempo Cage, Roller Disco | #FreshFruitsOldRoots | Mainstage: Afrojack, Club Circus: Cesqeaux, Garmiani, Jauz, Netsky, Subsurface, Paul Elstak, NGHTMRE, Salvatore Ganacci, Snails Honeycomb: Felix Kröcher, Klaudia Gawlas, Pan-Pot, Sven Väth, Umek |
Main, Club Circus, Q-Dance, Heineken Starclub, Honeycomb, Shutdown Cage | #ColorfulPlayground | Mainstage: Armin van Buuren, Kygo, Don Diablo, KSHMR, Gigi D’Agostino, Alan Walker, Paul Kalkbrenner, Robin Schulz, Timmy Trumpet
Club Circus: Fisher | |
Main, Club Circus, Q-Dance, Heineken Starclub, Honeycomb, Shutdown Cage | #EditionOne | ||
26.–28. August 2021 | Main, Harder Styles, Heineken Starclub | #Boutique | Mainstage: Martin Garrix, Afrojack, Armin van Buuren, W&W, Toby Romeo, Fedde le Grand, Kayzo, Steve Aoki, Tchami, Tungevaag, Vini Vici, Vize
Harder Styles: Brennan Heart, Headhunterz, Paul Elstak, Aftershock, Da Tweekaz, Ran-D, Sefa, Sub Zero Project, Warface, Wildstylez Heineken Starclub: Kasimir1441, Jamule |
7.–9. Juli 2022 | Main, Club Circus, Hard Dance Factory, Heineken Starclub, Shutdown Cave, Organics Beach | #ColorfulPlayground | Mainstage: Armin van Buuren, Don Diablo, Kygo, Timmy Trumpet, Toby Romeo, Dimitri Vegas & Like Mike, Fedde Le Grand, Gabry Ponte, Kygo, Paul Kalkbrenner, Steve Aoki, Yellow Claw
Club Circus: Fisher, Solardo, Charlotte de Witte, Kayzo, Krewella, Luude Hard Dance Factory: Paul Elstak, Headhunterz, Brennan Heart, Aftershock, Coone, D-Block & S-te-Fan, Da Tweekaz, Devin Wild, Sefa Heineken Starclub: Finch, Rudy MC |
6.–8. Juli 2023 | Main, Club Circus, Hard Dance Factory, Heineken Starclub, Shutdown Stage | #10x11 | Mainstage: James Hype, Hardwell, Timmy Trumpet, Toby Romeo, Charlotte de Witte, Scooter, Maddix
Club Circus: Finch, Deborah De Luca, Luude, Ostblockschlampen, Stella Bossi Hard Dance Factory: Headhunterz, Miss K8, Angerfist, Dr. Peacock, Technoboy ´n´ Tuneboy, Sefa Heineken Starclub: Flip Capella, DJs from Mars, Rudy MC Shutdown Stage: Lady Dammage, Clockartz |
4.–6. Juli 2024 | Main, Club Circus, Hard Dance Valley, Heineken Starclub, Shutdown Stage, BlueBoXX | #NewEra | Mainstage: Armin van Buuren, Boris Brejcha, Boys Noize, DJ Snake, Fisher, Oliver Heldens, Scooter, The Chainsmokers, Timmy Trumpet, Reinier Zonneveld
Club Circus: Bausa, Ski Aggu, Chase & Status, Koven, Dan Lee, Harris & Ford Hard Dance Factory: Paul Elstak, Brennan Heart, Da Tweekaz, Dr. Peacock, Lost Identity, Miss K8, Mish, Ran-D, Rebelion, Zatox Heineken Starclub: Flip Capella, Captain Curtis, T-Low Shutdown Stage: Dither, The Purge |
3.–5. Juli 2025 | Main, Club Circus, Hard Dance Valley, Heineken Starclub, Shutdown Stage, BlueBoXX | #LoveResonates | Das Line-Up wird in der Regel ab Ende November 2024 in Phasen veröffentlicht. |
Am 15. Oktober 2024 gab das Electric Love Festival die Verlängerung des Vertrags mit dem Salzburgring als Veranstaltungsort für sechs weitere Editionen bekannt. Der Vertrag, der nun bis einschließlich 2030 gilt, ermöglicht es, das Festival weiterhin am bisherigen Ort durchzuführen.[24]
Tod eines Festivalbesuchers
BearbeitenAm 11. Juli 2015 stürzte kurz vor 20 Uhr ein aus Stahlgerüstteilen errichteter Beleuchtungsturm um und traf einen 23-jährigen Besucher aus Koppl, Land Salzburg. Er erlag schweren inneren Verletzungen. Die Polizei erklärte, „die Beleuchtungstürme müssten Windgeschwindigkeiten von 60 km/h standhalten.“ Offizielle Messungen bei der dem Salzburgring nächsten Station Salzburg-Flughafen zeigten Böen bis 78 km/h an.[25][26] Im September 2015 wurden die Ermittlungen und das Verfahren eingestellt,[27] denn „es konnte keine Person ermittelt werden, welche im Zusammenhang mit dem Tod des Opfers fahrlässig oder gar vorsätzlich gehandelt […] hätte.“ Weiterhin „entsprach die Konstruktion des Beleuchtungsturms den geltenden Bestimmungen und die bescheidmäßig vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen wurden angesichts des herannahenden Sturmes rechtzeitig in die Wege geleitet.“[28] Das Festival wurde auf Anraten der Behörden nicht abgebrochen und fand nach Rücksprache mit dem Umfeld des Opfers im nächsten Jahr wieder statt.[29]
Nachdem gegen die Einstellung Beschwerde einging, wurde Ende 2020 ein Sicherheitsmanager aufgrund Mängel am Sicherheitskonzept angeklagt und freigesprochen, da er „das Unglück nicht verhindern hätte können“.[30] Der Freispruch wurde in einem Berufungsverfahren bestätigt und ist somit rechtskräftig.[31]
Weblinks
BearbeitenQuellen
BearbeitenAnmerkungen
Bearbeiten- ↑ Die Zählweise der Besucherzahlen ist uneinheitlich. Die branchenübliche internationale Zählweise rechnet die täglichen Besucher aller Tage zusammen („Total Attendance“). Vgl. dazu die Erklärungen des Fachmagazins DJ Mag hier sowie Festivalgründer Bernd Dicks hier. Für die tägliche Besucherzahl siehe Infobox.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ „Electric Love“-Festival in Salzburg, ORF, 13. Juli 2013. Abgerufen am 23. Juli 2013.
- ↑ 40.000 pro Tag bei "Electric Love". In: salzburg.orf.at. 9. Juli 2014, abgerufen am 7. August 2019.
- ↑ Toter bei Electric Love Festival. Abgerufen am 29. Mai 2020.
- ↑ 180.000 Fans brachen Electric-Love-Besucherrekord. Abgerufen am 29. Mai 2020.
- ↑ Das war das Electric Love Festival 2017. Abgerufen am 29. Mai 2020.
- ↑ Thank you Electric Love Festival. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. September 2020; abgerufen am 29. Mai 2020.
- ↑ 180.000 feierten bei „Electric Love“. Abgerufen am 29. Mai 2020.
- ↑ salzburg ORF at red: Electric Love: Positive Bilanz der Veranstalter. 29. August 2021, abgerufen am 31. August 2021.
- ↑ Electric Love Festival: Veranstalter trotz Regen zufrieden. Abgerufen am 18. Juli 2022.
- ↑ Electric Love für Einsatzkräfte eher ruhig. Abgerufen am 12. Juli 2023.
- ↑ Das war das Electric Love Festival 2024. Abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Salzburg24: Electric Love Festival für Anrainer: Zwischen Lärm, ausverkauften Gummistiefeln und Gratistickets. Abgerufen am 14. Juni 2019.
- ↑ RAVEPEDIA: Electric Love 2016 | 3 Tage elektronisches Glück. In: RAVEPEDIA. 20. Juni 2016, abgerufen am 14. Juni 2019.
- ↑ RAVEPEDIA: Festivalreport | Electric Love 2016 | Nachbericht. In: RAVEPEDIA. 13. Juli 2016, abgerufen am 14. Juni 2019.
- ↑ DJ MAG Germany: Electric Love Festival 2022: Alle Infos zum finalen Line-Up. Abgerufen am 21. Mai 2022.
- ↑ Electric Love Festival 2015 mit Q-Dance Stage - IAATM. In: It's All About The Music. 10. Januar 2015, abgerufen am 14. Juni 2019.
- ↑ Electric Love Festival Location / Stages / Camping. Abgerufen am 14. Juni 2019.
- ↑ kronehit.at: kronehit electric love 2022. Abgerufen am 11. Mai 2022 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Electric Love Festival: Electric Love Festival 2024 | Opening Ceremony. 11. Juli 2024, abgerufen am 24. Oktober 2024.
- ↑ Electric Love Opening Ceremony. Abgerufen am 24. Oktober 2024.
- ↑ siflux-Sicherheitskonzept für das Electric Love Festival mit Gold beim Austrian Event Award ausgezeichnet. Abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ Abgesagt: Electric Love Festival fällt heuer aus. Abgerufen am 8. April 2020.
- ↑ salzburg ORF at red: Electric Love: Kleineres Festival im August. 7. Mai 2021, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Electric Love Zukunft am Salzburgring langfristig gesichert! Abgerufen am 15. Oktober 2024.
- ↑ Toter bei „Electric Love Festival“. auf ORF vom 12. Juli 2015, abgerufen am 12. Juli 2015.
- ↑ Electric Love: Toter wird jetzt obduziert. ORF.at, 12. Juli 2015.
- ↑ orf.at – Toter bei Electric Love: Ermittlungen eingestellt. Artikel vom 23. September 2015, abgerufen am 24. September 2015.
- ↑ "Electric Love Festival": Strafverfahren nach Unglück eingestellt. 23. September 2015, abgerufen am 16. Juni 2019.
- ↑ Nach Todesfall am Electric Love: "Wir wollten das Festival abbrechen". Abgerufen am 16. Juni 2019.
- ↑ Salzburger Nachrichten: Nach tödlichem Unglück bei Electric Love Festival am Salzburgring: Security-Manager freigesprochen. 17. Dezember 2020, abgerufen am 29. Mai 2021.
- ↑ salzburg ORF at/Agenturen red: Electric Love Festival: Freispruch gilt. 19. März 2021, abgerufen am 29. Mai 2021.