Ernest Blum

französischer Dramatiker und Librettist

Ernest Blum (geb. 15. August 1836 in Paris; gest. 18. September 1907 ebenda) war ein französischer Dramatiker, Librettist und Journalist.

Ernest Blum

Der Sohn eines Schauspielers hatte seinen ersten großen Erfolg 1854 mit der Komödie Une femme qui mord. Er entstanden in Folge viele Komödien, Dramen, Tragödien, Vaudevilles, Burlesken, Farcen und Märchenstücke.

Er war aber auch als Journalist tätig. So verfasste er unter den Pseudonymen Ursus im Journal Le Rappel und Marcy bei Le Charivari Artikel für das Feuilleton.[1] Weiterhin schrieb auch für Le Figaro und L’Écho de Paris.[2] Dort jedoch politische Artikel, die er auch unter seinem richtigen Namen veröffentlichte.[3][4]

Viel Aufsehen erzeugten die von ihm, zusammen mit Louis Huart 1860 verfassten, gefälschten Memoiren der damals berühmten Cancan-Tänzerin Marguerite Badel, die den Künstlernamen Rigolboche trug. Im Jahr 1866 veröffentlichte er eine Sammlung seiner Schriften und Werke, zu der sein langjähriger Freund Henri Rochefort das Vorwort verfasste.[5]

Als 1870 Paris belagert wurde, schloss er sich dem Widerstand an und wurde Sekretär bei der Commission des barricades,[6] wofür er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt wurde.[7] Als Patriot unterstützte er später auch den Boulangismus.[8]

Blum war seinen Zeitgenossen sehr bekannt, jedoch nicht bei allen beliebt. So schrieb 1872 Victor Koning den Roman Tout Paris, in dem die High Society aufs Korn genommen wurde und Blum das Amt des Kultusministers innehatte.[9] Weiterhin wurde er 1891 pauschal, mit anderen Juden, im Buch Juifs et antisémites en Europe, das den Untertitel "Die Juden sind der natürliche Feind des christlichen Europas" angegriffen.[10]

Ernest Blum ist auf dem Père-Lachaise (7. Division) begraben.[11]

Werk (Auswahl)

Bearbeiten

Bühnenstücke

Bearbeiten

Buchveröffentlichungen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Bulletin de l'Association des journalistes parisiens, Seite 31–35[13]
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Dictionnaire des pseudonymes, in der Bibliothèque nationale de France, abgerufen am 10. Juni 2016
  2. Nos petits journalistes, in der Bibliothèque nationale de France, Seite 132, abgerufen am 10. Juni 2016
  3. La Mahouna : journal de l'arrondissement de Guelma, in der Bibliothèque nationale de France, abgerufen am 9. Juni 2016
  4. L'Anti-clérical, in der Bibliothèque nationale de France, abgerufen am 9. Juni 2016
  5. L'Homme libre : journal quotidien du matin, in der Bibliothèque nationale de France, Seite 2. Abgerufen am 8. Juni 2016
  6. Chronique du siège de Paris, 1870-1871, in der Bibliothèque nationale de France, Seite 54. Abgerufen am 8. Juni 2016
  7. La Chronique des arts et de la curiosité, in der Bibliothèque nationale de France, Seite 147. Abgerufen am 9. Juni 2016
  8. Répertoire général de bio-bibliographie bretonne, in der Bibliothèque nationale de France, abgerufen am 9. Juni 2016
  9. LivreTout Paris, in der Bibliothèque nationale de France, abgerufen am 10. Juni 2016
  10. Juifs et antisémites en Europe, in der Bibliothèque nationale de France, Seite 33, abgerufen am 10. Juni 2016
  11. Amies et passionnés du Pére-Lachaise Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 15. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.appl-lachaise.net, abgerufen am 15. Juni 2016
  12. (laut WorldCat in zahlreichen Bibliotheke vorhanden (französisch) OCLC 715539052)
  13. Bulletin de l'Association des journalistes parisiens, in der Bibliothèque nationale de France, Seite 31 ff, abgerufen am 15. Juni 2016