Esels-Wolfsmilch

Art der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia)

Die Esels-Wolfsmilch oder Scharfe Wolfsmilch (Euphorbia esula) ist eine Pflanzenart in der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia). Etymologisch ist wohl nicht von Esel, sondern über lateinisch esula von keltisch esu „scharf“ abzuleiten.[1]

Esels-Wolfsmilch

Esels-Wolfsmilch (Euphorbia esula), Illustration

Systematik
Unterfamilie: Euphorbioideae
Tribus: Euphorbieae
Untertribus: Euphorbiinae
Gattung: Wolfsmilch (Euphorbia)
Untergattung: Esula
Art: Esels-Wolfsmilch
Wissenschaftlicher Name
Euphorbia esula
L.

Beschreibung

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Habitus, Laubblätter und Blütenstände
 
Blütenstand

Vegetative Merkmale

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Die Esels-Wolfsmilch ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimetern erreicht. Die Wurzeln reichen tief. Die Stängel sind aufrecht oder aufsteigend.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind bei einer Länge von 30 bis 60 Millimetern sowie einer Breite von 3 bis 5, selten bis zu 8 Millimetern schmal-lanzettlich, über der Mitte meist am breitesten und sind zum Grund hin verschmälert. Nebenblätter fehlen stets.

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die Endscheindolde ist vielstrahlig. Die Hochblätter sind frei und nicht verwachsen, ihre Farbe ist grün oder gelblich. Die Nektardrüsen sind mondsichelförmig oder zweihörnig.

Die Kapselfrucht ist fein punktiert und rau. Die Samen sind glatt.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 60 oder 64.[2]

Ökologie

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Die Esels-Wolfsmilch ist ein Hemikryptophyt und breitet sich über Wurzelsprosse aus. Die Bestäubung erfolgt durch Zweiflügler (Diptera).

Vorkommen

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Euphorbia esula ist ein submeridionales bis boreales, kontinentales Florenelement. Sie ist in Eurasien verbreitet. In Mitteleuropa kommt sie zerstreut vor, in den Alpen fehlt sie. Im östlichen Österreich ist sie häufig, sonst zerstreut bis selten. In Südtirol nimmt sie stark zu, in Liechtenstein fehlt sie. In Dänemark ist sie ein Neophyt.

In Nordamerika ist sie seit dem 19. Jahrhundert ein Neophyt und wird in manchen Gebieten als invasive Art eingestuft.[3] Euphorbia esula zählt zu den 100 gefährlichsten Neobiota weltweit.

Die Esels-Wolfsmilch wächst in Mitteleuropa in Wiesen, Weiden, auf Äckern, in Gebüschen, an Ufern und auf Ruderalstellen. Die Esels-Wolfsmilch gedeiht meist in frischen bis mäßig trockenen, nährstoffreichen, mehr oder weniger kalkhaltigen Böden. Sie steigt bis in die montane Höhenstufe. Euphorbia esula gedeiht in Pflanzengesellschaften der Verbände Agropyro-Rumicion, Mesobromion oder der Ordnung Onopordetalia, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Klasse Trifolio-Geranietea vor.[2]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+w (frisch aber mäßug wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[4]

Systematik und botanische Geschichte

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Die Erstveröffentlichung von Euphorbia esula erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 461.[5]

Je nach Autor gibt es Varietäten, Unterarten und ihre Hybride:[5]

  • Euphorbia esula var. cyparissioides Boiss.: Sie ist von der Ukraine und dem europäischen Russland bis zum nordöstlichen China verbreitet.[5]
  • Euphorbia esula L. subsp. esula: Sie kommt in den gemäßigten Gebieten Eurasiens und auf den Azoren vor.[5]
  • Euphorbia esula subsp. maglicensis (Rohlena) Govaerts, Frodin & Radcl.-Sm.: Dieser Endemit kommt nur in Montenegro vor.[5]

Nicht mehr hierher gehören:[5]

Literatur

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  • Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1987, ISBN 3-06-012539-2.
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
  • Heinrich Marzell: Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen. 5 Bände. Leipzig, Band 2, S. 387.

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Birkhäuser, Basel/Stuttgart 1976, ISBN 3-7643-0755-2, S. 161.
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 639.
  3. National Park Service (Memento des Originals vom 23. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nature.nps.gov, abgerufen am 16. Juni 2008.
  4. Euphorbia esula L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  5. a b c d e f g h Euphorbia esula. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science
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Commons: Esels-Wolfsmilch (Euphorbia esula) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien