Etzbach
Etzbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 47′ N, 7° 41′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Altenkirchen (Westerwald) | |
Verbandsgemeinde: | Hamm (Sieg) | |
Höhe: | 160 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,04 km2 | |
Einwohner: | 1340 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 441 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 57539 | |
Vorwahl: | 02682 | |
Kfz-Kennzeichen: | AK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 32 028 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Lindenallee 2 57577 Hamm (Sieg) | |
Website: | www.etzbach-sieg.de | |
Ortsbürgermeister: | Ulf Langenbach | |
Lage der Ortsgemeinde Etzbach im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) | ||
Geographie
BearbeitenEtzbach liegt an einer Siegschleife gegenüber dem geteilten Ort Oppertsau (Ortsgemeinde Fürthen) bzw. Opperzau (Gemeinde Windeck, Rhein-Sieg-Kreis). Die Sieg bildet ab Fürthen die Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Auf der Gemeindegrenze zur Stadt Wissen, Stadtteil Nisterbrück, fließt die Nister in die Sieg.
Zu Etzbach gehören außer dem namengebenden Ort noch der Ortsteil Heckenhof und das Hofgut Herrgottsau (früher Hergesau).
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
BearbeitenEtzbach wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1290 erwähnt zusammen mit der gleichnamigen Familie von Etzbach.[2]
Bis Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte Etzbach landesherrlich zur Grafschaft Sayn. Die Einwohner wurden nach der Einführung der Reformation in der Grafschaft Sayn erst lutherisch und später reformiert.[3] Nach der Landesteilung der Grafschaft Sayn im 17. Jahrhundert zählte Etzbach zur Grafschaft Sayn-Hachenburg.
Etzbach bildete innerhalb des Kirchspiels Hamm einen „Sende“ genannten eigenen Verwaltungsbezirk, zu dem auch die Orte Heckenhof, Herrgottsau und Kohlrich gehörten.[4] Die Grafschaft Sayn-Hachenburg war 1799 auf dem Erbweg an die Fürsten von Nassau-Weilburg gefallen. Im Zusammenhang mit der Bildung des Rheinbundes kam Etzbach 1806 an das neu errichtete Herzogtum Nassau.
Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen wurde die Region an das Königreich Preußen abgetreten.[5] Unter der preußischen Verwaltung wurde Etzbach der Bürgermeisterei Hamm im neu errichten Kreis Altenkirchen im Regierungsbezirk Koblenz zugeordnet und gehörte von 1822 an zur Rheinprovinz.
Seit Gründung des Landes gehört Etzbach zu Rheinland-Pfalz.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenDie Entwicklung der Einwohnerzahl von Etzbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Etzbach besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]
Bürgermeister
BearbeitenOrtsbürgermeister von Etzbach ist Ulf Langenbach. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 88,44 % wiedergewählt.[8]
Wappen
BearbeitenDie Ortsgemeinde Etzbach hat die Genehmigung zur Führung eines eigenen Wappens erhalten. Die Genehmigungsurkunde wurde am 15. August 2010 durch den Altenkirchener Landrat Michael Lieber an Ortsbürgermeister Wolf-Dieter Stuhlmann überreicht. Die zwei vom linken und rechten unteren Rand bis zur Mitte durchlaufen Wellenbänder symbolisieren den Etzbach und die Nister. Sie münden in ein weiteres nach oben weisendes Wellenband, welches die aufnehmende Sieg symbolisiert. Die dadurch entstehende Dreiteilung des Wappens nimmt Bezug auf die drei Ortsteile Etzbach, Heckenhof und Hergottsau. Die Gemeinde Etzbach gehörte zur früheren Grafschaft Sayn-Hachenburg, daran erinnert der leopardierte goldene Löwe auf rotem Grund. Im grünen Feld ist eine Eule zu sehen. Diese stilisiert das jahrhundertealte Attribut der „Etzbacher Eulen“, zugleich drückt sie das hohe Aufkommen dieser Gattung und ein hohes Aufkommen seltener anderer Vogelarten im Gemeindegebiet aus. Der grüne Untergrund symbolisiert zudem Waldungen und Landwirtschaft. Der stilisierte Fisch auf blauem Grund im unteren Feld versinnbildlicht den Fischreichtum der Sieg und die örtliche Fischerei-Genossenschaft. Gleichzeitig nimmt das Wappen damit einen Bezug zum Genossenschaftsgründer Raiffeisen aus dem Nachbarort Hamm.[9]
Verkehr
BearbeitenSchienenverkehr
BearbeitenEtzbach verfügt über einen Haltepunkt der Siegstrecke (Köln–Au (Sieg)–Siegen), welcher durch die Linie RB 90 (Westerwald-Sieg-Bahn der Hessischen Landesbahn (HLB), Bereich Dreiländerbahn), nach dem Rheinland-Pfalz-Takt stündlich angefahren wird. Zusätzlich halten im Nacht- und Berufsverkehr einzelne Züge des RE 9.
Am rund drei Kilometer entfernt gelegenen Bahnhof Au (Sieg) besteht zudem Anschluss an den Rhein-Sieg-Express (RE 9) sowie zu den S-Bahn-Linien S 12 und S 19.
Straßenverkehr
BearbeitenZudem wird Etzbach von der B 62 tangiert.
Kultur
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Ortsgemeinde Etzbach (Hrsg.): 700 Jahre Etzbach. 1290–1990. Die Geschichte eines Dorfes nach der Chronik des Wilhelm Korf II, Gemeindevorsteher von 1880–1919, Etzbach, 1990.
- Otto-Ernst Löttgen: Gemeinde Etzbach, in: Hans Günther Mack (Hrsg.): Heimatbuch für Hamm (Sieg) und den Amtsbezirk Hamm (Sieg), Altenkirchen 1956, S. 179–187.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Die geschichtliche Darstellung der Ortsgemeinde Etzbach ( vom 4. März 2016 im Internet Archive).
- ↑ Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 (2015), S. 74–80.
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 371.
- ↑ Verhandlungen der durch Beschluss der Landesdeputirten-Versammlung ..., Band 1, 1836, S. 583.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Etzbach. Abgerufen am 15. November 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Hamm (Sieg), Verbandsgemeinde, fünfte Ergebniszeile. Abgerufen am 15. November 2019.
- ↑ Bericht im AK-Kurier/Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen (abgerufen am 17. August 2010).