Die euromicron AG (von 1994 bis 1998 als Berliner Elektro-Technik GmbH) ist seit 1998 ein börsennotiertes Unternehmen, das Netzwerkkomponenten auf Glasfaser-, Kupfer- und Drahtlosbasis entwickelt, produziert und vertreibt. Darüber hinaus errichtet und wartet das Unternehmen Kommunikations- und Informationsnetze.

euromicron AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000A1K0300
Gründung 1994
Sitz Neu-Isenburg,[1] Deutschland Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl 1.917 (Jahresdurchschnitt 2018)[3]
Umsatz 318 Mio. Euro (2018)[3]
Branche Netzwerktechnik, Internet der Dinge
Website www.euromicron.de
Stand: 31. Dezember 2018

Das Unternehmen sieht sich als Komplettanbieter von Kommunikations- und Sicherheitslösungen und strebt weiteres Wachstum durch internationale Expansion an. Zur Gruppe gehören neben der Muttergesellschaft noch 17 weitere Unternehmen.[4]

Die Anteile der euromicron AG werden u. a. an den Börsenplätzen in Frankfurt, Stuttgart und Hamburg, allerdings mit geringen Volumina gehandelt. Die Aktien der Euromicron AG befanden sich vom 19. März 2012 bis zum 20. September 2013 im TecDAX sowie, ebenfalls seit dem 19. März 2012 im CDAX – Gesamtindex und Prime All Share.[5]

Am 11. Dezember 2019 hat die euromicron AG beim zuständigen Amtsgericht in Offenbach am Main Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Das vorläufige Eigenverwaltungsverfahren soll sich dabei ausschließlich auf die Holding euromicron AG beziehen.[6] Am 19. Dezember 2019 wurde das Schutzschirmverfahren auf Antrag des vorläufigen Gläubigerausschusses wieder aufgehoben und die vorläufige Verwaltung des Vermögens der euromicron AG durch einen Insolvenzverwalter angeordnet.[7]

Geschichte

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Die euromicron Vorgänger GmbH wurde 1994 gegründet. Zum Börsengang 1998 war die euromicron AG in mehr als 10 Ländern aktiv. 2000 begann der neue Vorstandsvorsitzenden Willibald Späth eine strategische Neuausrichtung des Konzerns. 2001 wurde Edgar Bernardi als Vorstand für den Bereich Markt und Technik gewonnen. Dies war zugleich der Startschuss für die neue Strategie. In den Folgejahren bis 2005 wurden neue Unternehmen hinzugekauft, Großkunden gewonnen und die Netzwerk-Kompetenz ausgebaut. Zum zehnjährigen Börsenjubiläum 2008 zählt die euromicron AG 20 DAX-Unternehmen zu ihren Kunden oder Partnern. 2009 tritt Thomas Hoffmann in den Vorstand und die Holding zählt weitere 8 DAX-Unternehmen zu ihren Kunden. Am 15. Oktober 2009 gab das Unternehmen bekannt hundert Prozent der Anteile an der SSM Service Gesellschaft mbH mit Sitz in Hamburg erworben zu haben. Die SSM Service ist spezialisiert auf den Sprachkommunikationsbereich.[8] 2011 wurde die telent GmbH übernommen und dadurch auf Anhieb der Jahres-Umsatz auf über 300 Millionen Euro gesteigert.[9] Seit 2015 führt Bettina Meyer und als Vorstand den Konzern.[10] Zum Jahreswechsel 2015/2016 stellte der Vorstand der euromicron AG den Geschäftsbetrieb der Tochter AVALAN GmbH ein.[11] Im Januar 2017 erwarb die euromicron AG die Mehrheitsanteile am IT-Sicherheitsspezialist KORAMIS GmbH.[12] Am 11. Dezember 2019 hat die euromicron AG den Antrag auf eine Schutzschirmverwaltung aufgrund einer Überschuldung beantragt.[13] Kurz darauf folgte ein Regelinsolvenzverfahren.[14] Ende Dezember 2019 übernahm die Bremer Zech Group alle 16 Tochtergesellschaften von Euromicron.[15]

Geschäftsfelder

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Die euromicron AG plant, realisiert und betreibt digitale Infrastrukturen in den Bereichen Digitalisierte Gebäude, Kritische Infrastrukturen und Industrie 4.0. Die Maßnahmen im infrastrukturellen Bereich begleitet die euromicron AG mit sogenannten Smart Services, Software zur Vernetzung von Produkten und Dienstleistungen. Ihre Informationstechnik-, Netzwerk- und Sicherheitsinfrastrukturen bezeichnet die euromicron AG als Basis für den Umstieg auf das Internet der Dinge von Unternehmen. Die Unternehmen der euromicron-Gruppe bieten dafür Lösungen aus dem Bereich Glasfasertechnologie und Netzwerkkomponenten.[16]

Digitalisierte Gebäude

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Die euromicron AG stellt Technologien und Lösungen bereit, um Gebäude zum Bestandteil des Internet der Dinge zu machen. Dadurch wird die Infrastruktur von Gebäuden, wie Licht, Heizung, Klimaanlage, Fenster, Jalousien etc. digital vernetzt und kann durch Steuersysteme geregelt werden, zum Beispiel um den Stromverbrauch zu senken, eine vorgegebene Temperatur einzuhalten oder auch um individuelle Büroprofile für einzelne Mitarbeiter zu speichern. Ziele der digitalisierten Gebäude sind laut der euromicron AG höhere Sicherheit, bessere Energieeffizienz, Ergonomie und Wirtschaftlichkeit.[17]

Kritische Infrastrukturen

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Die euromicron AG bietet über ihre Tochter Telent GmbH Konzeption, Planung, Installation, Integration, Betrieb und Wartung der digitalen Netze und Systeme für Kritische Infrastrukturen. Dafür entwickelt sie entsprechende Lösungen für betriebliche und sicherheitsrelevante Kommunikation und Anwendungen. Die Telent GmbH arbeitet sowohl für Behörden als auch für Unternehmen, insbesondere aus den Branchen Bahn, Verkehrsinfrastruktur, Energieversorgung, IT und Telekommunikation.[18]

Industrie 4.0

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Die euromicron AG hilft Industrieunternehmen beim Umstieg auf Industrie 4.0. Bei der Vernetzung und Automatisierung digitaler Geschäftsprozesse setzt die euromicron AG nach eigenen Angaben vor allem auf eine umfassende Risiko-Analyse, entwickelt eine mit Industrie 4.0 kompatible Sicherheitsstrategie und liefert Lösungsansätze, damit die Produktion hochperformant und gleichzeitig sicher mit der IT vernetzt ist.[19]

Smart Services

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Begleitend zu den drei Gebieten digitalisierte Gebäude, kritische Infrastrukturen und Industrie 4.0 stellt die euromicron AG Smart Services bereit. Smart Services vernetzen Produkte und Dienstleistungen über das Internet der Dinge. Dies erfordert eine hochflexible Vernetzung sowie weitgehend automatisierte Prozesse. Die euromicron AG entwickelt intelligente Infrastrukturen für die Produktion, intelligente Steuerzentralen für Bürogebäude, Kommunikationsnetze für das Internet der Dinge und vernetzte Beleuchtungsanlagen.[20]

Unternehmensdaten

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Die euromicron AG mit Hauptsitz in Frankfurt am Main beschäftigt weltweit rund 1.800 Mitarbeiter.[21] Seit 1998 ist die euromicron AG börsennotiert. Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 325,3 Millionen Euro.[22] Außerhalb des deutschen Marktes hat die euromicron AG Standorte in Italien, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg, China, Pakistan und Polen.[21]

Konzernstruktur

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Die euromicron AG ist eine Holding und unterhält folgende Tochterunternehmen (Stand Juni 2018):[21]

  • ATECS AG, Zug, Schweiz
  • ELABO GmbH, Crailsheim, Deutschland
  • euromicron austria GmbH, Seekirchen, Österreich
  • euromicron Deutschland GmbH, Neu-Isenburg, Deutschland
  • EUROMICRON Werkzeuge GmbH, Sinn-Fleisbach, Deutschland
  • KORAMIS GmbH, Saarbrücken, Deutschland
  • LWL-Sachsenkabel GmbH, Gornsdorf, Deutschland
  • MICROSENS GmbH & Co. KG, Hamm, Deutschland
  • Netzikon GmbH, Backnang, Deutschland
  • ProCom Professional Communication und Service GmbH, Essen, Deutschland
  • Qubix SpA, Padua, Italien
  • SIM Secure Information Management GmbH, Neustadt a.d.W., Deutschland
  • SIM Asia PTE.LTD., Singapur
  • SKM Skyline GmbH, München, Deutschland
  • Stark- & Schwachstrom Montage GmbH (SSM), Hamburg, Deutschland
  • telent GmbH, Backnang, Deutschland

Einzelnachweise

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  1. euromicron AG: Umzug der Konzernzentrale nach Neu-Isenburg. In: www.euromicron.de. 18. Oktober 2019, abgerufen am 27. November 2019.
  2. a b c d e Management der euromicron AG. In: www.euromicron.de. 23. November 2009, abgerufen am 27. November 2019.
  3. a b Geschäftesbericht 2018. (pdf) In: www.euromicron.de. Abgerufen am 27. November 2019.
  4. Die Kompetenzbereiche des Konzerns. In: www.euromicron.de. 23. Oktober 2009, abgerufen am 27. November 2019.
  5. Börse Frankfurt: Aktieninformationen euromicron AG. In: www.boerse-frankfurt.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. November 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.boerse-frankfurt.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Onvista. Abgerufen am 11. Dezember 2019.
  7. Onvista. Abgerufen am 20. Dezember 2019.
  8. euromicron erwirbt SSM Service Gesellschaft mbH Hamburg. In: www.euromicron.de. 15. Oktober 2009, abgerufen am 17. Januar 2016.
  9. Euromicron: Netzwerkspezialist mit Renditeaussicht. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 27. November 2019]).
  10. Historie. In: www.euromicron.de. 14. Juli 2010, abgerufen am 27. November 2019.
  11. euromicron stellt Geschäftsbetrieb der Tochter Avalan GmbH zum Jahresende ein. In: www.euromicron.de. 2. Oktober 2015, abgerufen am 17. Januar 2016.
  12. euromicron AG erwirbt Mehrheitsanteile an IT-Sicherheitsspezialist KORAMIS. In: euromicron AG. 17. Januar 2017 (euromicron.de [abgerufen am 29. März 2017]).
  13. euromicron AG stellt Antrag auf Schutzschirmverwaltung. 4investors, 11. Dezember 2019, abgerufen am 11. Dezember 2019.
  14. DGAP-News: euromicron AG: Bestellung eines starken vorläufigen Insolvenzverwalters. Onvista, 19. Dezember 2019, abgerufen am 20. Dezember 2019.
  15. Bremer Unternehmer Kurt Zech übernimmt neue Firmen. Weser-Kurier, 28. Dezember 2019, abgerufen am 28. Dezember 2019.
  16. euromicron AG. In: www.euromicron.de. 19. Oktober 2009, abgerufen am 27. November 2019.
  17. Digitalisierte Gebäude. In: www.euromicron.de. 8. Juni 2010, abgerufen am 27. November 2019.
  18. Kritische Infrastrukturen. In: www.euromicron.de. 8. Juni 2010, abgerufen am 27. November 2019.
  19. Industrie 4.0. In: www.euromicron.de. 24. Februar 2016, abgerufen am 27. November 2019.
  20. Übersicht Kompetenzen. In: www.euromicron.de. 7. August 2019, abgerufen am 27. November 2019.
  21. a b c Konzernstruktur. In: www.euromicron.de. 3. Mai 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Juni 2016; abgerufen am 27. November 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.euromicron.de
  22. euromicron AG veröffentlicht Geschäftsbericht 2016 und Ausblick 2017. In: www.euromicron.de. 28. März 2017, abgerufen am 27. November 2019.