Evangelisch-Lutherisches Dekanat Weiden in der Oberpfalz

ehemaliger Dekanatsbezirk des Kirchenkreises Regensburg

Das Evangelisch-Lutherische Dekanat Weiden in der Oberpfalz war bis 2024 einer der damals acht Dekanatsbezirke des Kirchenkreises Regensburg in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Evangelisch-Lutherisches
Dekanat

Stadtkirche St. Michael in Weide
Organisation
Dekanatsbezirk Weiden in der Oberpfalz
Kirchenkreis Regensburg
Landeskirche Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Statistik
Fläche 2665 km²
Pfarreien 24
Kirchengemeinden 35
Gemeindeglieder 26.913 (zum Zeitpunkt der Auflösung)[1]
Leitung
Dekan zuletzt Thomas Guba
Anschrift des Dekanatsamts Pfarrplatz 6
92637 Weiden
Webpräsenz www.dekanat-weiden-evangelisch.de

Der Bezirk lag im nördlichen Teil der Oberpfalz. Politisch liegen die Kirchengemeinden in den Landkreisen Bayreuth, Neustadt an der Waldnaab, Tirschenreuth und Schwandorf, sowie in der kreisfreien Stadt Weiden in der Oberpfalz.

Das Dekanat Weiden ist am 1. Juli 2024 mit den Dekanaten Cham und Sulzbach-Rosenberg zum Dekanat Cham/Sulzbach-Rosenberg/Weiden fusioniert.[2]

Geschichte

Bearbeiten

Im Bezirk lagen neben Diasporagemeinden auch Gemeinden, die seit der Reformation bestehen. Das Herzogtum Pfalz-Neuburg entstand 1505 nach dem Landshuter Erbfolgekrieg. Pfalzgraf Ottheinrich ließ am 22. Juni 1542 per Edikt die Reformation einführen. Zum Herrschaftsgebiet gehörten auch Erbendorf, Floß mit der Filiale Flossenbürg, Kaltenbrunn mit Freihung und Thannsüß, Kohlberg mit Etzenricht, Neunkirchen und Mantel, Plößberg mit Püchersreuth, Schönkirch und Wildenau, Wilchenreuth mit Rothenstadt, Vohenstrauß. In St. Michael in Weiden wurde bereits ab 1522 evangelisch gepredigt. In Thumsenreuth und Krummennaab hielt die Reformation um 1540, in Wildenreuth und Kirchdemenreuth um 1550 Einzug. Dort lagen die Kirchenpatronate bei den Rittergütern. Während des Dreißigjährigen Kriegs kam es zur Gegenreformation. Durch den Westfälischen Frieden wurden rekatholisierte Gebiete, die im Normaljahr 1624 evangelisch waren, vielerorts wieder evangelisch. Die Wiederherstellung erfolgte 1649. Als Besonderheit wurde in den oberpfälzischen Gebieten das Simultaneum eingeführt und im 20. Jahrhundert größtenteils wieder aufgelöst: Erbendorf (1663–1923), Floß (1653–1913), Kaltenbrunn (1663), Kohlberg (1663), Mantel (1663–1899), Neunkirchen (1663–1910), Plößberg (1653–1911), Rothenstadt (1653–1909), Thumsenreuth (1663), Vohenstrauß (1653–1928), Weiden (1663–1900), Wilchenreuth (1653–1909), Wildenreuth (1663) und Wildenau (1663–1911).

Neustadt am Kulm und Wirbenz lagen im Gebiet der Markgrafschaft Brandenburg-Kulmbach und wurden 1529 evangelisch. 1840 kamen sie zum Dekanat Weiden, das 1810 gegründet worden war.

Gemeindeneugründungen in der Diaspora sind Eschenbach in der Oberpfalz (1928), Grafenwöhr (1917), Mitterteich (1899), Neustadt an der Waldnaab (1950), Tirschenreuth (1913), Waldsassen (1859), Windischeschenbach (1928).

Kirchengemeinden

Bearbeiten

Zum Zeitpunkt der Auflösung gehörten zum Dekanatsbezirk 35 Kirchengemeinden in 24 Pfarreien. Im Folgenden sind die Pfarreien, deren Kirchengemeinden und Kirchen aufgeführt.

Literatur

Bearbeiten
  • Evang.Luth. Dekanat Weiden in der Oberpfalz, Erlanger Verlag für Mission und Ökumene, Erlangen, 1982.
  • Historischer Atlas von Bayern Kirchliche Organisation, die evangelische Kirche, Komm. für Bayer. Landesgeschichte, München 1960.
Bearbeiten
Commons: Churches in Evangelisch-Lutherisches Dekanat Weiden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. https://www.dekanat-weiden-evangelisch.de/neues-dekanat
  2. epd: Erste Dekanatsfusion in Bayern: "Schlüssel für die Zukunft der Kirche" | Sonntags. Abgerufen am 16. Juli 2024.