Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte

zeitgeschichtliche Arbeitsgemeinschaft zum deutschen Protestantismus im 20. Jahrhundert

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte (EvAKiZ) beschäftigt sich mit der Entwicklung des deutschen Protestantismus im 20. Jahrhundert. Der Arbeitsgemeinschaft gehören Vertreter aus der Theologie, Geschichtswissenschaft und Kunstgeschichte an.

Evangelische Arbeitsgemeinschaft
für Kirchliche Zeitgeschichte
Vorsitzender der

Kommission:

Christopher Spehr
Gründungsjahr: 1955
Anschrift: Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München
Website: https://www.kirchliche-zeitgeschichte.info

Aufgaben und Ziele

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Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte hat die Aufgabe, in wissenschaftlicher Unabhängigkeit die Erforschung der kirchlichen Zeitgeschichte durch Anregung, Durchführung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu fördern. Sie bemüht sich um die Klärung wissenschaftlicher Grundlagenfragen, fördert den internationalen Austausch der Arbeitsergebnisse und strebt die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen der Zeitgeschichtsforschung sowie die Koordinierung zeitgeschichtlicher Forschungsvorhaben innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland an.

Die Arbeitsgemeinschaft führt an ihrer Forschungsstelle eigene Forschungsprojekte durch und organisiert Fachtagungen. Mit Quelleneditionen wird der Zeitgeschichtsforschung eine empirische Materialbasis für weitergehende Untersuchungen bereitgestellt. Die im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft entstehenden Studien decken das weite Feld von kirchen-historiographischen, am Quellenmaterial ausgerichteten Einzelfragen bis hin zu theoretischen Grundlagenproblemen der eigenen Disziplin ab.

Sowohl für die Quelleneditionen als auch für die monographischen Darstellungen stehen eigene Publikationsreihen zur Verfügung: die Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte, Reihe A Quellen (erscheinen seit 1975 bei Vandenhoeck & Ruprecht) und Reihe B Darstellungen, sowie Christentum und Zeitgeschichte. Die jährlich erscheinenden Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte enthalten Aufsätze zur deutschen und europäischen Kirchen- und Konfessionsgeschichte des 20. Jahrhunderts; ihr Berichts- und Nachrichtenteil bietet Informationen über laufende Aktivitäten im Bereich der Kirchlichen Zeitgeschichte.

Organisation

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Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft setzt sich zusammen aus einer Kommission mit zwölf Mitgliedern und zwei Gästen, die durch ihre Forschungs- bzw. berufliche Tätigkeit mit der Kirchlichen Zeitgeschichte verbunden sind, sowie einer Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte, die sich an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München befindet. Die Arbeitsgemeinschaft ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland und arbeitet in wissenschaftlicher Unabhängigkeit. Nach der Ordnung der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte vom 23. Januar 2003 wird deren Kommission für jeweils sechs Jahre vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland berufen. Die amtierende Kommission wurde im Februar 2022 berufen. Die Kommission entscheidet über die Forschungsaufträge und Publikationen. Die Forschungsstelle setzt diese Projekte um, nimmt Forschungsaufgaben im Bereich der Kirchlichen Zeitgeschichte sowie die Geschäftsführung der Kommission wahr.

Personen

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Mitglieder der Kommission (Stand 1/2024)
Veronika Albrecht-Birkner Seminar für Evangelische Theologie, Fakultät I, Universität Siegen
Gisa Bauer Institut für Evangelische Theologie, Universität zu Köln
Klaus Fitschen Theologische Fakultät, Universität Leipzig
Maike Schult Fachbereich Evangelische Theologie, Philipps-Universität Marburg
Siegfried Hermle Institut für Evangelische Theologie, Philosophische Fakultät, Universität Köln
Dorothee Godel Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hannover
Andreas Müller Evangelisch-Theologische Fakultät, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Antje Roggenkamp Evangelisch-Theologische Fakultät, Westfälische Wilhelms-Universität, Münster
Christopher Spehr Evangelisch-Theologische-Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München
Eva-Maria Seng Historisches Institut, Fakultät für Kulturwissenschaften, Universität Paderborn
Thomas Martin Schneider Institut für Evangelische Theologie, Fachbereich 2, Universität Koblenz-Landau
Henning Pahl Evangelisches Zentralarchiv, Berlin
Ständige Gäste
Norbert Friedrich Fliedner-Kulturstiftung, Düsseldorf
Peter Morée Evangelická teologická fakulta, Praha (Evangelisch-Theologische Fakultät, Karls-Universität Prag)

Wissenschaftliche Mitarbeiter der Forschungsstelle (Stand 1/2024)

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Forschungsprojekte

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Aktuelle Forschungsprojekte:[5]

  • Gedenkorte des evangelischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus seit 1945 bis heute[6]
  • Vom Gast zum Bürger. Der Beitrag des Protestantismus zu Fragen der Integration von Arbeitsmigranten in der Bundesrepublik Deutschland (1960–1984)[7]
  • Verantwortung für die Kirche – Stenographische Aufzeichnungen und Mitschriften von Landesbischof Hans Meiser 1933–1945[8]
  • Biographie Hermann Kunst (1907–1999)[9]
  • Zwischen Antiziganismus und Bürgerrechtsbewegung – Die evangelischen Kirchen in Deutschland und ihr Umgang mit Sinti und Roma im 20. Jahrhundert[10]

Publikationen

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Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte

  • Quellen (Reihe A): In der Reihe A werden Quellen aus der Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts publiziert.
  • Darstellungen (Reihe B): In der Reihe B erscheinen monographische Darstellungen und Sammelbände zur Geschichte des deutschen Protestantismus und seiner internationalen Beziehungen seit 1918.

Christentum und Zeitgeschichte

Die Reihe erschien von 2017 bis 2023 bei der Evangelischen Verlagsanstalt in Leipzig. Sie beschäftigt sich in knapper Form mit zeitgeschichtlichen Themen und deren christlichen Anteilen und kirchlichen Bezügen. Herausgegeben im Auftrag der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte von Harry Oelke und Siegfried Hermle.

Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes

Zwischen 1958 und 1975 erschienen die Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes in 29 Bänden nebst einem Registerband. Sie enthalten u. a. Dokumente zu den wichtigsten Synoden der Bekennenden Kirche, Texte aus der Zeit der Kirchenausschüsse (1935–1937) sowie territorialgeschichtliche oder sachthematisch orientierte Einzeldarstellungen. In der seit 1964 publizierten Ergänzungsreihe wurden vorwiegend territorialgeschichtliche Darstellungen von Zeitzeugen veröffentlicht sowie wichtige Publikationen aus der DDR übernommen.

Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte

Die jährlich erscheinenden Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte enthalten Aufsätze zur deutschen und europäischen Kirchen- und Konfessionsgeschichte des 20. Jahrhunderts; ihr Berichts- und Nachrichtenteil bietet reichhaltige Informationen über laufende Aktivitäten im Bereich der Kirchlichen Zeitgeschichte. Herausgegeben werden sie im Auftrag der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte von Claudia Lepp und Harry Oelke. Vorläufer der Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte waren die Mitteilungen der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte, die ab 1978 erschienen. Die Zeitschrift erscheint als Print und in Open Access.[11]

Literatur

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  • Carsten Nicolaisen: Zwischen Theologie und Geschichte. Zur kirchlichen Zeitgeschichte heute. In: Der Evangelische Erzieher 42, 1990, S. 410–419
  • Joachim Mehlhausen: Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte und die Erforschung der Kirchengeschichte der DDR. In: Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte. Mitteilungen 13, 1993, S. 1–6
  • Leonore Siegele-Wenschkewitz: Probleme Kirchlicher Zeitgeschichtsforschung. In: Leonore Siegele-Wenschkewitz (Hrsg.): Die evangelischen Kirchen und der SED-Staat – ein Thema kirchlicher Zeitgeschichte (Arnoldshainer Texte. 77). Frankfurt/M. 1993, S. 142–151
  • Jochen-Christoph Kaiser: Wissenschaftspolitik in der Kirche. Zur Entstehung der „Kommission für die Geschichte des Kirchenkampfes in der nationalsozialistischen Zeit“. In: Anselm Doering-Manteuffel, Kurt Nowak (Hrsg.): Kirchliche Zeitgeschichte. Urteilsbildung und Methoden. (KoGe 8) Stuttgart u. a. 1996, S. 125–163.
  • Harry Oelke: Thesen zur Katholizismusforschung – ein Kommentar. In: Wilhelm Damberg, Joseph Hummel (Hrsg.): Katholizismus in Deutschland. Zeitgeschichte und Gegenwart. Paderborn 2015 (VKZG.B 130), S. 163–168
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Anmerkungen

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  1. Prof. Dr. Claudia Lepp – Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte
  2. Dr. Karl-Heinz Fix – Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte
  3. Dr. Dagmar Pöpping – Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte
  4. Dr. Nora Andrea Schulze – Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte
  5. Laufende Forschungsprojekte der EvAKiZ Abgerufen am 9. Dezember 2015.
  6. Gedenkorte des evangelischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus
  7. Vom Gast zum Bürger. Der Beitrag des Protestantismus zu Fragen der Integration von Arbeitsmigranten in der Bundesrepublik Deutschland (1960–1984). Abgerufen am 12. Januar 2023.
  8. Verantwortung für die Kirche Stenographische Aufzeichnungen und Mitschriften von Landesbischof Hans Meiser 1933–1945
  9. Biographie Hermann Kunst (1907–1999). Abgerufen am 12. Januar 2023.
  10. Zwischen Antiziganismus und Bürgerrechtsbewegung – Die evangelischen Kirchen in Deutschland und ihr Umgang mit Sinti und Roma im 20. Jahrhundert. Abgerufen am 12. Januar 2023.
  11. Internetseite der Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte