Firmin-Lucien Ody (* 10. oder 26. September 1859 in Les Eaux-Vives; † 29. Februar 1920 in Riehen; heimatberechtigt in Vaulruz und ab 1903 in Le Petit-Saconnex) war ein Schweizer Architekt, Bauunternehmer und Politiker.
Leben
BearbeitenFamilie
BearbeitenFirmin Ody war das älteste von fünf Kindern des Zimmermanns und Unternehmers François Eugène Charles Ody (* 1824; † 28. April 1904)[1][2] und dessen Ehefrau Romaine (* 1829; † Oktober 1907; geb. Grandjean)[3]; zu seinen Geschwistern gehörte unter anderem der spätere Freiburger Staatsrat Louis Ody (* 21. Januar 1869 in Genf; † 28. November 1908 in Freiburg).[4]
Er war mit Marie (1858–1926), der Tochter des Kaufmanns Joseph Gaspard, verheiratet; zu ihren fünf Kindern gehörte unter anderem der spätere Mediziner François Ody (* 28. März 1896 in Genf; 24. Oktober 1957 ebenda)[5].
Firmin Ody verstarb während eines Kuraufenthaltes bei Basel an einer Lungenentzündung.[6]
Die Trauerfeier fand in der Kirche Saint-Antoine de Padoue, die unter seiner Leitung zwischen 1898 und 1899 erbaut worden war[7][8][9], statt. Anschliessend wurde er im Familiengrab auf dem Friedhof vom Petit-Saconnex in Genf beigesetzt.
Werdegang und politisches Wirken
BearbeitenFirmin Ody besuchte die Primarschule bei der Christenlehrbruderschaft in Genf und arbeitete seit 1874 in der Zimmerei Ody & Söhne seines Vaters mit. Später war er unter anderem an der Inneneinrichtung des Bahnhofs von Le Pâquier beteiligt[10] und erbaute unter anderem mehrere Häuser in Genf.[11][12][13]
Er war von 1892 bis 1919 unabhängiger Genfer Grossrat und vom 4. Dezember 1911 bis zu seinem Tod katholisch-konservativer Nationalrat, nachdem er 1907 eine Kandidatur abgelehnt hatte.[14]
1912 war er im Parteikomitee der Schweizerischen Konservativen Volkspartei.[15]
Seine Beteiligung am Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat vom 30. Juni 1907 war aktiv[16][17], ebenso setzte er sich für die Rückgabe der Kirche Notre-Dame an die römisch-katholische Gemeinde ein.[18][19][20][21]
Firmin Ody war ein Befürworter des Beitritts der Schweiz zum Völkerbund.
Mitgliedschaften
BearbeitenFirmin Ody war unter anderem Mitglied im Société Fédérale de Gymnastique (siehe Schweizerischer Turnverband) und verschiedenen Wohltätigkeitsvereinen.[22]
Literatur
Bearbeiten- Firmin Ody. In: Chronik der Stadt Zürich vom 24. November 1917. S. 409 (Digitalisat).
- Firmin Ody. In: La tribune de Genève vom 2. März 1920. S. 4 (Digitalisat).
- Firmin Ody. In: Le nouvelliste vom 2. März 1920. S. 3 (Digitalisat).
- Firmin Ody. In: Gazette du Valais vom 4. März 1920. S. 1 (Digitalisat).
- Firmin Ody. In: Neue Zürcher Nachrichten vom 5. März 1920. S. 2 (Digitalisat).
- Firmin Ody. In: La tribune de Genève vom 5. März 1920. S. 6 (Digitalisat).
- Firmin Ody. In: Nos députés: Biographies des cent députés au Grand Conseil du canton de Genève. Genf, 1893. S. 96 (Digitalisat).
- Jacques Barrelet, Barbara Erni: Firmin Ody. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
Bearbeiten- Firmin Ody. In: Schweizerische Eliten im 20. Jahrhundert.
- Firmin Ody auf der Website der Bundesversammlung .
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Familienstammbaum von François Eugène Charles Ody. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Todesanzeige. In: La Gruyère 30. April 1904. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Todesanzeige. In: La Gruyère 12. Oktober 1907. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Staatsrat des Kantons Freiburg: Louis Ody, alt Staatsrat. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Marianne Rolle, Barbara Erni: François Ody. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. August 2009, abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Totentafel. In: Neue Zürcher Nachrichten 2. März 1920 Ausgabe 02. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Saint-Antoine de Padoue, paroisse catholique romaine de. Bibliothèque de Genève, abgerufen am 28. April 2024 (französisch).
- ↑ Servette, Saint-Antoine de Padoue. 19. Dezember 2018, abgerufen am 28. April 2024 (französisch).
- ↑ Eglise Saint-Antoine-de-Padoue — geneva wiki. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Administration communale - Le Pâquier-Montbarry. 1. Januar 2018, abgerufen am 28. April 2024 (französisch).
- ↑ Avenue SORET 11-15 — geneva wiki. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Boulevard Georges-FAVON 20-24 — geneva wiki. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Rue BAUDIT 1 — geneva wiki. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Genf. In: Neue Zürcher Nachrichten 2. Mai 1907. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Bernhard Wigger: Die Schweizerische Konservative Volkspartei 1903-1918: Politik zwischen Kulturkampf und Klassenkampf. Saint-Paul, 1997, ISBN 978-3-7278-1125-8 (google.de [abgerufen am 28. April 2024]).
- ↑ Die Trennungsvorlage vor dem Großen Rate. In: Neue Zürcher Zeitung 14. Mai 1907 Ausgabe 04. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Genf. In: Zürcherische Freitagszeitung 17. Mai 1907. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Genf. In: Neue Zürcher Zeitung 17. Mai 1907. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Genf. In: Neue Zürcher Nachrichten 21. Mai 1907 Ausgabe 02. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Genf. In: Neue Zürcher Nachrichten 23. Mai 1907. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Genf. In: Nidwaldner Volksblatt 25. Mai 1907. Abgerufen am 28. April 2024.
- ↑ Traueranzeigen. In: La tribune de Genève 4. März 1920. Abgerufen am 28. April 2024.
Personendaten | |
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NAME | Ody, Firmin |
ALTERNATIVNAMEN | Ody, Firmin-Lucien (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Architekt, Bauunternehmer und Politiker |
GEBURTSDATUM | 10. September 1859 oder 26. September 1859 |
GEBURTSORT | Les Eaux-Vives |
STERBEDATUM | 29. Februar 1920 |
STERBEORT | Riehen |