Florence Pugh

britische Filmschauspielerin

Florence Pugh (* 3. Januar 1996 in Oxford[1], England) ist eine britische Schauspielerin. Seit Mitte der 2010er-Jahre hat sie an über 20 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Vielfach preisgekrönt wurden ihre Darstellungen in den historischen Spielfilmen Lady Macbeth (2016) und Little Women (2019). Letztgenannter Film brachte ihr auch eine Oscar-Nominierung als Beste Nebendarstellerin ein.

Florence Pugh (2022)

Florence Pugh wuchs als Tochter des Gastronomen Clinton Pugh[2] und der Tänzerin Deborah Pugh zeitweise in Andalusien und in Oxford auf. Ihre Geschwister sind Arabella Gibbins, der Schauspieler und Musiker Toby Sebastian sowie die Schauspielerin Rafaela Pugh. Sie besuchte in Oxford die St. Edward’s School. Während ihrer Schulzeit trat Pugh am North Wall Theatre in Produktionen wie Romeo und Julia, Bluthochzeit, The Clearing und Into the Woods auf.[1]

Erstmals stand Pugh für das Mystery-Drama The Falling von Carol Morley in der Rolle von Abbie Mortimer vor der Kamera, der im Oktober 2014 beim London Film Festival seine Premiere feierte.[2] Diesem Film folgten mehr als 20 Film- und Fernsehproduktionen, an denen Pugh beteiligt war.

In William Oldroyds Regiedebüt Lady Macbeth erhielt sie die Hauptrolle von Katherine. Der Film, der im September 2016 beim Toronto International Film Festival seine Premiere feierte, wurde Anfang November 2017 in 15 Kategorien für den British Independent Film Award nominiert.[3], und Pugh wurde später als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Annett Scheffel von der Süddeutschen Zeitung sagt über Pugh im Film, diese spiele die Lady Macbeth wunderbar vieldeutig zwischen boshaftem Kind und eisiger Psychopathin, und die 21-jährige Schauspielerin sei in der Rolle dieser jugendlich-kühnen Antiheldin eine echte Entdeckung. Der Zuschauer werde schon von Anfang an von der Komplexität der weiblichen Hauptfigur völlig in den Bann geschlagen, so Scheffel weiter, und es sei köstlich, wie viel Unverschämtheit und heimliche Verachtung Florence Pugh in das kleine Wort 'Sir' legen kann: „Sie ist Madame Bovary und Anna Karenina, eine leidenschaftliche Frau und Gefangene der bürgerlichen Verhältnisse. [...] Und sie ist unter den schweren, viktorianischen Stoffschichten eine moderne Femme fatale, waghalsig und skrupellos.“[4] Im Rahmen des Europäischen Filmpreises 2017 wurde Pugh im November 2017 für diese Rolle als beste Darstellerin nominiert.[5]

In der Filmbiografie Outlaw King von David Mackenzie, einem Historienfilm um den schottischen Regenten Robert I., erhielt Pugh eine kleinere Rolle. Im Mystery-Drama The Commuter von Jaume Collet-Serra, der Anfang 2018 in die Kinos kam, ist sie an der Seite von Liam Neeson, Vera Farmiga und Patrick Wilson zu sehen. In Fighting with My Family (2019) von Stephen Merchant porträtiert Pugh die Wrestlerin Saraya-Jade Bevis. Im selben Jahr war sie in Greta Gerwigs Historiendrama Little Women als Amy March zu sehen. Für ihre darstellerische Leistung wurde sie für die Oscarverleihung 2020 als Beste Nebendarstellerin nominiert.

Im Jahr 2019 wurde Pugh im Rahmen der Filmfestspiele von Cannes mit der Trophée Chopard ausgezeichnet. Ende Juni 2020 wurde Florence Pugh ein Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.[6]

Im Marvel-Blockbuster Black Widow spielte sie 2021 an der Seite von Scarlett Johansson die führende Nebenrolle der ‚kleinen Schwester‘ Yelena Belova. Ihre schauspielerische Leistung, ihre Actionszenen und der durch sie eingebrachte Humor wurden von der Kritik hoch gelobt.[7] Die gleiche Rolle übernahm sie im selben Jahr auch in der Serie Hawkeye. Der Thriller Don’t Worry Darling von Olivia Wilde, in dem sie an der Seite von Harry Styles in der Hauptrolle zu sehen ist, kam im September 2022 in die Kinos.

Im Jahr 2022 übernahm Pugh die Hauptrolle in Sebastián Lelios Historienthriller The Wonder, der von Netflix veröffentlicht wurde. Im selben Jahr wurde sie von der britischen Filmzeitschrift Empire zu den „50 größten Schauspielern aller Zeiten“ gezählt.[8]

2023 spielte sie an der Seite von Morgan Freeman die Hauptrolle im Film A Good Person, der von Metro-Goldwyn-Mayer ins Kino gebracht und von Zach Braff inszeniert wurde. Im selben Jahr wurde sie auch für die anspruchsvolle Rolle der Jean Tatlock im Historiendrama Oppenheimer engagiert.

Im Deutschen wurde Pugh von verschiedenen Sprecherinnen synchronisiert, darunter Victoria Frenz (Lady Macbeth, Fighting with my Family), Julia Kaufmann (Midsommar) und Ronja Peters (Black Widow, Dune: Part Two). Am häufigsten wurde Marie-Isabel Walke eingesetzt (Outlaw King, Little Women, Oppenheimer).

Filmografie (Auswahl)

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Florence Pugh bei der „The Falling“-Premiere 2014

Auszeichnungen (Auswahl)

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Oscar

Alliance of Women Film Journalists EDA Award

  • 2017: Nominierung in der Kategorie Best Breakthrough Performance (Lady Macbeth)[9]

British Academy Film Award

British Independent Film Award

  • 2017: Auszeichnung als Beste Hauptdarstellerin (Lady Macbeth)
  • 2022: Nominierung als Beste Hauptdarstellerin (The Wonder)[10]

Dublin Film Critics’ Circle Award

  • 2017: Nominierung als Beste Schauspielerin (Lady Macbeth)
  • 2017: Nominierung als Beste Nachwuchsdarstellerin (Lady Macbeth)[11]

Dublin International Film Festival

  • 2017: Auszeichnung als Beste Schauspielerin mit dem Dublin Film Critics Award (Lady Macbeth)

Gotham Award

Europäischer Filmpreis

  • 2017: Nominierung als Beste Darstellerin (Lady Macbeth)

London Critics’ Circle Film Award

Online Film Critics Society Award

People’s Choice Award

Screen Actors Guild Award

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Commons: Florence Pugh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/verleih.polyfilm.at
  2. a b Katherine MacAlister: Florence Pugh goes straight from A-levels to LA. In: oxfordtimes.co.uk, 23. April 2015.
  3. New Talent Nominations 2017 In: bifa.film, 1. November 2017.
  4. Von wegen schwaches Geschlecht. In: sueddeutsche.de. 1. November 2017, abgerufen am 7. August 2018.
  5. Europäischer Filmpreis 2017: Die Nominierten des Europäischen Filmpreises 2017 In: Focus Online, 4. November 2017.
  6. Academy Invites 819 To Membership. In: oscars.org, 30. Juni 2020.
  7. Antje Wessels: Black Widow. In: wessels-filmkritik.com, 7. Juli 2021.
  8. Ben Travis, Sophie Butcher, Nick de Semlyen, James Dyer, John Nugent, Alex Godfrey, Helen O’Hara: Empire’s 50 Greatest Actors Of All Time List, Revealed. In: empireonline.com, 20. Dezember 2022 (abgerufen am 22. Dezember 2022).
  9. 2017 AWFJ EDA Award Nominees In: awfj.org. Abgerufen am 9. Januar 2018.
  10. Georg Szalai: British Independent Film Awards: Debut Movies 'Aftersun', 'Blue Jean' Lead Nominations. In: The Hollywood Reporter, 4. November 2022.
  11. The Dublin Film Critics’ Circle Awards announced for 2017 In: ifi.ie. Abgerufen am 23. Dezember 2017.
  12. Andrew Pulver: The Souvenir leads nominations for London critics' circle film awards. In: The Guardian, 17. Dezember 2019.
  13. Erik Anderson: Online Film Critics Society (OFCS) nominations: 'The Irishman', 'Once Upon a Time…', 'Marriage Story', 'Parasite' lead. In: awardswatch.com, 23. Dezember 2019.
  14. Lester Fabian Brathwaite: Kenan Thompson to host 2022 People's Choice Awards: See the full list of nominees. In: Entertainment Weekly, 26. Oktober 2022.