Früher Frost

Film von John Erman (1985)

Früher Frost (Verweistitel: Früher Frost – Ein Fall von Aids, Originaltitel: An Early Frost) ist ein amerikanisches Filmdrama aus dem Jahre 1985. Es war der erste Film, der sich dem Thema AIDS widmete. Der Fernsehfilm wurde erstmals am 11. November 1985 beim US-Sender NBC ausgestrahlt.

Film
Titel Früher Frost
Originaltitel An Early Frost
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1985
Stab
Regie John Erman
Drehbuch Ron Cowen,
Daniel Lipman,
Sherman Yellen
Produktion Perry Lafferty
Musik John Kander
Kamera Woody Omens
Schnitt Jerrold L. Ludwig
Besetzung

Handlung

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Michael Pierson, ein erfolgreicher Anwalt, wird nach einem schweren Hustenanfall in ein Krankenhaus gebracht. Dort erfährt er von einem Arzt, dass er unter der Krankheit Aids leidet. Sein Partner Peter gesteht ihm, dass er außerhalb der Beziehung Sex hatte, woraufhin ihn Michael aus dem Haus wirft. Daraufhin fährt Michael zu sich nachhause, um seine Familie zu informieren, dass er schwul ist und an Aids erkrankt ist.

Die Familie geht sehr unterschiedlich mit der neuen Nachricht um und es dauert eine Weile, bis sie Michael wieder voll unterstützen. Kurz danach muss er wieder ins Krankenhaus und lernt dort den Patienten Victor kennen, ein Homosexueller, der ebenfalls an Aids erkrankt ist. Victor stirbt in diesem Krankenhaus und seine Sachen werden aufwändig verstaut, aus Angst sie könnten kontaminiert sein.

Hintergrund

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1981 tauchten die ersten Fälle von Patienten mit einer mysteriösen Immunschwäche in den USA auf, die später häufig an eigentlich harmlosen Erkrankungen wie seltenen Lungenentzündungen (z. B. Pneumocystis jirovecii) oder dem Kaposi-Sarkom starben. Diese Immunschwäche-Krankheit betraf zu dieser Zeit fast ausschließlich junge homosexuelle Männer. Aids nahm in der Homosexuellen-Szene schnell epidemische Ausmaße an.

Früher Frost war der erste Film, der sich dieser Problematik widmete und auch die sozialen Folgen der Aids-Epidemie für die Betroffenen aufzeigte. Der Film Abschiedsblicke (Parting Glances), mit einem ähnlichen Thema, wurde zwar schon im Jahre 1984 gedreht, aber erst 1986 veröffentlicht. Etwa vier Monate vor Erscheinen von Früher Frost, waren in den USA 12.067 Amerikaner an Aids erkrankt und 6.079 von ihnen waren schon daran gestorben.[1] Zu diesem Zeitpunkt gab es überhaupt keine ursächliche Behandlung, es wurden lediglich die auftretenden opportunistischen Infektionen bekämpft. Dadurch war der Ausbruch von Aids für die meisten ein sicheres Todesurteil.

Kritiken

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Der Film bekam gemischte Kritiken. Während der Filmdienst den Film als „zu glatt und damit zu nichtssagend in Fernsehspiel-Manier dargeboten“.[2] bezeichnete, lobte TV Spielfilm ihn als „Ernst, bewegend und großartig gespielt.“[3]

Einigkeit herrscht über die „Pionierleistung“ des Films, als erster die Aids-Problematik angesprochen zu haben.[4]

Film.at stellt besonders heraus, dass der Film auch die gesellschaftliche Dimension aufzeigt „die Stigmatisierung der Opfer, ihre isolation und soziale Verlendung“.[5] Auch Queer.de lobt das ausleuchten der geschäftlichen Dimension und spricht von einer „beklemmenden Atmosphäre“ die der Film schaffen würde und nennt den Film glaubwürdig sowie authentisch.[6]

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Einzelnachweise

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  1. Randy Shilts: …Und das Leben geht weiter, 1988, Goldmann Verlag, München. S. 775
  2. Früher Frost. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 22. August 2024.
  3. Früher Frost auf TV Spielfilm
  4. Früher Frost auf Wunschliste
  5. Film.at: Früher Frost. auf film.at
  6. Queer.de: Frostige Weihnachten im Bible Belt.