Franz Christoph Erler

österreichischer Bildhauer

Franz Christoph Erler (* 5. Oktober 1829 in Kitzbühel; † 6. Jänner 1911 in Wien) war ein österreichischer Bildhauer. Er war einer der meistbeschäftigten Bildhauer und Restaurator der Ringstraßenzeit, dabei versuchte er mit seinen neugotischen Arbeiten an die mittelalterliche Bauplastik anzuknüpfen.[1]

Franz Christoph Erler (1829–1911)
Drei der Apostelstatuen an den Chorpfeilern der Wiener Votivkirche. Von Erler in den Jahren 1875 bis 1877 geschaffen.
Franz Christoph Erler: Das Landesverteidigungsdenkmal in Kitzbühel (1909)

Erler musst nach dem frühen Tod seines Vaters im familieneigenen Müllerbetrieb mitarbeiten. Mit 21 Jahren erhielt er eine Ausbildung beim Herrgottschnitzer Kaspar Biehler in Kufstein. Von 1853 bis 1860 absolvierte er ein Studium in der Kunstklasse der Akademie in Wien. Er wurde von Joseph Führich protegiert und bekam im Anschluss nach seinem Studium den Auftrag eine Reihe von Figuren und den Kreuzweg in der Altlerchenfelder Kirche zu schaffen. 1866 wollte er nach Tirol zurückkehren, jedoch der Architekt Heinrich von Ferstel verhinderte dies, indem er ihm den Auftrag für einen Großteil der Figuren der Wiener Votivkirche verschaffte. 1863 wurde er Mitglied des Künstlerhauses. Noch im hohen Alter von achtzig Jahren schuf er das Landesverteidigungsdenkmal in Kitzbühel. Begraben ist er auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 16E, Reihe 4, Nr. 6).[2]

Ehrungen

Bearbeiten

1961 setzte ihm seine Geburtsstadt ein Denkmal im Kitzbüheler Kurpark[3] und im gleichen Jahr wurde an seinem Sterbehaus, Argentinierstraße 54 im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden, eine Gedenktafel angebracht.[1]

Literatur

Bearbeiten
  • Erler Franz Christoph. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 264.
  • Hans Wirtenberger: Ein Tiroler Bildhauer von einigem Rang. In: Mitteilungsblatt der Stadtverwaltung Kitzbühel. Jahrgang 15, Nr. 8, August 2011, S. 7–9 (PDF; 9,5 MB auf kitzbuehel.eu).
  • Hans Wirtenberger: Die kurze „Auferstehung“ von Franz Christoph Erler. In: Mitteilungsblatt der Stadtverwaltung Kitzbühel. Jahrgang 15, Nr. 8, August 2011, S. 9–11 (PDF; 9,5 MB auf kitzbuehel.eu).
Bearbeiten
Commons: Franz Christoph Erler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Wien.gv.at: Berühmte Personen und ihre Denkmäler und Gedenktafeln im 4. Bezirk (Memento des Originals vom 5. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wien.gv.at; abgerufen am 14. Dez. 2012
  2. Friedhöfe Wien: Verstorbenensuche (Memento des Originals vom 20. Dezember 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.friedhoefewien.at; abgerufen am 14. Dez. 2012
  3. Eva Berger: Historische Gärten Österreichs, Band 2, Böhlau Verlag, Wien 2003, ISBN 3205993527.
  4. a b Rupert Feuchtmüller, Franz Hubmann (Fotos): Der unbekannte Dom. St. Stephan in Wien. Herder, Wien/Freiburg/Basel 1984, S. 23.
  5. a b Stephansdom im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien