Friedhof Naundorf-Zitzschewig

Friedhof in Deutschland

Der Friedhof Naundorf-Zitzschewig, auch Johannesfriedhof, ist der gemeinsame Friedhof der beiden ehemaligen Radebeuler Landgemeinden (heute Stadtteile) Naundorf und Zitzschewig, gelegen auf Naundorfer Flur. Er wurde kurz nach der Jahrhundertwende um die neuerbaute Johanneskapelle am Kapellenweg 14 angelegt.

Friedhofs- und Kapelleneingang

Die Kapelle, das nördlich stehende Paul-Gerhardt-Haus, das als Gemeindehaus und als Aufbahrungshalle dient, sowie der Friedhof mit acht denkmalwerten Grabmälern nebst Einfriedung und Friedhofstor stehen heute zusammen als Sachgesamtheit unter Denkmalschutz.[1][2] Der Friedhof liegt im Denkmalschutzgebiet Historische Weinberglandschaft Radebeul.

Beschreibung

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Johanneskapelle
 
Johanneskapelle, 1913
 
Paul-Gerhardt-Haus

Die Kapelle ist ein schlichtes einschiffiges Gebäude mit Dreiachtel-Schluss und mit einem Westturm, den eine barockisierende Zwiebelhaube bedeckt. Die Kirchenausstattung wurde durch Spenden der Bürgerschaft finanziert. So stammen drei jugendstilige Chorfenster von dem Naundorfer Mitbürger und sächsischen Automobilpionier Emil Nacke.

Geschichte

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Planzeichnung Kandlers, 1906

Ab 1897 gab es Pläne, für die beiden westlichen Lößnitzgemeinden einen neuen, gemeinsamen Friedhof mit Kapelle und Feierhalle im Verwaltungsbereich der Pfarrei der Friedenskirche anzulegen. 1903 entstanden die Entwürfe von Woldemar Kandler, 1905 die Erschließungsarbeiten, und 1907/1908 wurde die Kapelle durch die Gebrüder Große errichtet.[3]

1927 erhielt die Johanneskapelle ihren heutigen Namen, 1935 wurde der Friedhof erweitert. 1975/1976 wurde der Innenraum durch den Wachauer Maler und Grafiker Werner Juza neu gestaltet, dabei gingen die ursprünglichen Altar, Kanzel, Lesepult, Taufstein und die Ausmalung bis auf das Kruzifix verloren.

Grabmale

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1999 wurde die Grabstelle von Nackes Familie, unter anderem für seine 1937 verstorbene Schwester Clara Toller, aufgelöst einschließlich des Grabsteins, der neben „Familie Toller“ auch die Inschrift „Emil Nacke“ (1843–1933) trug.[4] Nacke selbst wurde jedoch auf dem Friedhof von Constappel beigesetzt.

Literatur

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  • Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
  • Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
  • Gudrun Täubert; Hans-Georg Staudte: Kunst im Öffentlichen Raum II. Grabmale. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2005.
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Commons: Friedhof Naundorf-Zitzschewig – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 09305025 (PDF, inklusive Kartenausschnitt) – Johannes-Friedhof Naundorf/Zitzschewig (Sachgesamtheit). Abgerufen am 22. März 2021.
  2. Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950832 (PDF, inklusive Kartenausschnitt) – Johannes-Friedhof Naundorf/Zitzschewig (Sachgesamtheit): Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Johannes-Friedhof Naundorf/Zitzschewig: Kapelle, Nebengebäude, acht denkmalwerte Grabmäler, Friedhofstor und Einfriedungsmauer. Abgerufen am 22. März 2021.
  3. Klaus Jahn: Radebeul und Umgebung: Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele. HochlandVerlag Pappritz, 2008, ISBN 978-3-934047-45-7, S. 36 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Petra Hamann: Auf den Spuren von Emil Hermann Nacke. Teil 2: Spurensuche in Radebeul-Naundorf (Memento vom 10. Januar 2016 im Webarchiv archive.today), Veröffentlichung des Stadtarchivs in: Coswiger Anzeiger, 20. November 2003.

Koordinaten: 51° 7′ 0″ N, 13° 36′ 41″ O