Gachal

israelisches Parteienbündnis

Gachal oder Gahal (hebräisch גח״ל, Akronym für Gusch Cherut-Liberalim, hebräisch: גוש חרות-ליברלים, wörtlich „Freiheitlich-Liberaler Block“) war von 1965 bis 1973 das größte rechte politische Parteienbündnis in Israel. Es wurde von Menachem Begin angeführt.[1]

Gahal wurde als Bündnis der revisionistisch-zionistischen Cherut (Freiheitsbewegung) und der Miflaga Liberalit Jisra’elit (Israelischen Liberalen Partei) am Ende der fünften Legislaturperiode der Knesset für die israelischen Parlamentswahl im Jahre 1965 gebildet.[2] Dieses Bündnis brachte die beiden größten rechts der Mitte positionierten Parteien in der Knesset zusammen, die jeweils über 17 Sitze verfügten. Für die wegen ihrer terroristischen Vergangenheit geächtete Cherut brachte der Zusammenschluss mit den Liberalen einen Ansehensgewinn. Der progressive Flügel der Liberalen lehnte das Bündnis mit den Revisionisten jedoch ab und machte sich als Libralim Atzma’im selbstständig. Bei der Wahl im November 1965 kam Gachal mit 26 der 120 Knessetsitze auf den zweiten Platz, lag jedoch weit hinter dem weiterhin dominierenden sozialdemokratischen HaMaʿarach und blieb in der Opposition. Während des Sechstagekriegs im Juni 1967 traten die Gachal-Parteien der Regierung bei und waren mit zwei Ministern ohne Geschäftsbereich im Kabinett Levi Eschkol III vertreten.

Bei der Parlamentswahl 1969 blieb der Sitzanteil des Gachal konstant, das Bündnis war anschließend noch bis August 1970 an der Regierung von Golda Meir beteiligt, dann ging es aus Ablehnung des Rogers-Plans wieder in die Opposition. Zur Wahl 1973 ging das Parteibündnis Gachal mit der Staatsliste, dem Freien Zentrum und der Bewegung für ein Großisrael im neuen Mitte-rechts-Block Likud auf, der im Vergleich zu Gachal deutlich zulegte.[3]

Abgeordnete in der Knesset

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Knesset
(Anzahl Mandate)
Abgeordnete der Knesset Anmerkungen
Fünfte[4]
(27)
Cherut: Arie Altman, Binyamin Arditi, Benjamin Avniel, Jochanan Bader, Menachem Begin, Aryeh Ben-Eliezer, Chaim Cohen-Meguri, Josef Kremerman, Chaim Landau, Nahum Levin, Eliyahu Meridor, Ja'akov Meridor, Esther Raziel-Naor, Shabtai Shichman, Josef Schofman, Elieser Schostak, Abraham Tiar; Liberal: Zalman Abramov, Peretz Bernstein, Aharon Goldstein, Yitzhak Klinghoffer, Schlomo Perlstein, Elimelech Rimalt, Josef Sapir, Josef Serlin, Baruch Uziel, Zwi Zimmerman
Sechste[4]
(26)
Zalman Abramov, Benjamin Avniel, Jochanan Bader, Menachem Begin, Aryeh Ben-Eliezer, Chaim Cohen-Meguri, Aharon Goldstein, Yitzhak Klinghoffer, Josef Kremerman, Chaim Landau, Eliyahu Meridor, Ja'akov Meridor, Schlomo Perlstein, Esther Raziel-Naor, Elimelech Rimalt, Josef Sapir, Josef Serlin, Josef Schofman, Elieser Schostak, Mordechai-Chaim Stern, Josef Tamir, Shmuel Tamir, Abraham Tiar, Baruch Uziel, Menachem Yedid, Zwi Zimmerman Eliezer Schostak, Shmuel Tamir, Abraham Tiar verließen 1967 Gachal um die Partei HaMerkas HaChofschi zu gründen.
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  • Gahal. In: Parliamentary Groups. Knesset, abgerufen am 13. Dezember 2015 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. Bernard Reich: Political Leaders of the Contemporary Middle East and North Africa: A Biographical Dictionary, S. 73 Online
  2. Brockhaus Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden: HERR-IS, S. 693 Online
  3. Michael Wolffsohn, Andreas Bönte: Israel. In: Udo Steinbach, Rüdiger Robert: Der Nahe und Mittlere Osten. Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Geschichte, Kultur. Band 2. Leske + Budrich, Leverkusen 1987, S. 145–174, hier S. 162–163.
  4. a b Gahal. In: Parliamentary Groups. Knesset, abgerufen am 13. Dezember 2015 (englisch).