Genesis ist der Name einer von Bigelow Aerospace gebauten Satellitenreihe, die zur Erprobung von entfaltbaren Weltraumhabitat-Technologien dient. Zur Baureihe gehören Genesis I (2006) und Genesis II (2007).

Genesis I
Typ: Experimentalsatellit
Land: USA
Betreiber: Fa. Bigelow Aerospace
COSPAR-ID: 2006-029A
Missionsdaten
Masse: 1,360 kg
Größe: Länge 4,4 m, Durchmesser 2,54 m
Start: 12. Juli 2006, 14:53:30 UTC
Startplatz: Kosmodrom Jasny, Russland
Trägerrakete: Dnepr
Status: im Orbit
Bahndaten
Umlaufzeit: 95,8 min
Bahnneigung: 64,51°
Apogäumshöhe 563 km
Perigäumshöhe 496 km[1]
Exzentrizität: 3,6E-4
Genesis II
Typ: Experimentalsatellit
Land: USA
Betreiber: Fa. Bigelow Aerospace
COSPAR-ID: 2007-028A
Missionsdaten
Masse: 1,360 kg
Größe: Länge 4,4 m, Durchmesser 2,54 m
Start: 28. Juni 2007, 15:02:00 UTC
Startplatz: Kosmodrom Jasny, Russland
Trägerrakete: Dnepr
Status: im Orbit
Bahndaten
Umlaufzeit: 95,8 min
Bahnneigung: 64,51°
Apogäumshöhe 542 km
Perigäumshöhe 521 km[2]

Langfristiges Ziel ist der Aufbau einer privaten Raumstation zur kommerziellen Nutzung. Dieses Prinzip des aufblasbaren Habitats wurde ursprünglich unter dem Namen Transhab von der NASA entwickelt, dann aber wegen zu hoher Kosten aufgegeben. Bigelow Aerospace erwarb die Lizenzen an den bisherigen Patenten und führte die Arbeiten weiter.[3]

Genesis I

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Genesis 1 wurde am 12. Juli 2006 gestartet und ist der erste Experimentalsatellit der Firma. Dieser demonstrierte die Entfaltungs- und Packungstechniken. Die Entfaltung bzw. das „Aufblasen“ von 1,6 m auf 2,54 m Durchmesser erfolgte in 10 Minuten mittels des mitgeführten Drucklufttanks. Das System besitzt nach der Entfaltung ein nutzbares Volumen von 11,5 m³. Die Außenhaut besitzt eine Stärke von 15,24 cm und besteht aus mehreren Schichten. Zur Überprüfung der Systeme wurden auf dem Experimentalsatelliten 6 interne und 7 externe Fotokameras installiert, die die Hardware und mitgeführte Nutzlast überwachen sollen. Die Missionsdaten wurden an das Mission Control Center im Norden Las Vegas (Nevada) von den vier Bodenstationen aus gesendet. Die vier Bodenstationen stehen in Na'alehu (Hawaii), North Pole (Alaska), am MCC und der früheren Loring Air Force Base nahe Limestone (Maine). Der Satellit wurde auf ein Drittel der späteren Nautilus-Raumstations-Ausmaße ausgelegt. Neben den Entfaltungs-Technologien wurde die Strahlungs-, Mikrometeoriten- und Weltraummüll-Verträglichkeit überprüft. Nachfolger ist Genesis II.[4][5][6][7][8]

Genesis II

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Das Genesis II[9] Modul sieht äußerlich wie das Schwestermodul Genesis I aus. D.h. die Abmessungen und die offensichtliche Architektur sind identisch, jedoch unterscheiden sich die Module in den Technologien und den Nutzlasten. Neben den Genesis I Sensoren und Aktuatoren wie den Magnettorquer, dem Magnetometer, den GPS- und Sonnensensoren wurden weitere Sensoren zur Druck-, Temperatur-, Lagebestimmung und zur Strahlungserfassung installiert. Neue Reaktionsräder sollen die Schnelligkeit der Lageausrichtung verbessern und als Technologiedemonstration für die BA-Module dienen. Genesis II besitzt neun zusätzliche Fotokameras. Die modulinternen Schnittstellen wurden diesbezüglich angepasst. Auch das Datenhandling von den zwei Experimentalsatelliten (Genesis I und II) stellt dabei eine neue Herausforderung für das Unternehmen in Bezug zur Datenpriorisierung dar (Überschneidung der Kommunikationsslots). Zur feineren Druckanpassung wurde der Single-Tank bei Genesis I durch einen Multi-Tank bei Genesis II ersetzt. Für einen besseren Schutz vor Mikrometeoriden und eine bessere Thermalkontrolle wurde die Außenhaut mit zusätzlichen Schichten versehen.[10]

Als Nutzlast wurde neben den „Fly Your Stuff“ (Andenken/Bilder) auch eine Biobox und ein Bingo-Spiel ins All befördert. Während Genesis I Schaben und Springbohnen ins All transportierte, wurden bei Genesis II Skorpione und Ameisen in der Biobox befördert. Die Bezeichnung Biobox weist darauf hin, dass bei Genesis II die Tierkolonien eine Atmosphäre auch vor der Entfaltung des „Habitates“ besaßen, im Gegensatz zu Genesis I. Die Schaben und Springbohnen überlebten den Start und das kurzfristige Vakuum, wohingegen der Status der Tierkolonien bei Genesis II unbekannt ist.[11][12][13]

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Einzelnachweise

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  1. Genesis I - Satelliten Information auf: heavens above, aufgerufen am 28. November 2014
  2. Genesis II - Satelliten Information auf: heavens above, aufgerufen am 28. November 2014
  3. Axel Orth: Neues von Genesis-1 auf: raumfahrer.net. 19. August 2006, aufgerufen am 22. Februar 2011
  4. Leonard David: “EXCLUSIVE: Bigelow Orbital Module Launched into Space” (eng) auf: space.com. 12. Juli 2006, aufgerufen am 18. Februar 2011
  5. Leonard David: “Bigelow Aerospace's Genesis-1 Performing Well” (eng) auf: space.com. 21. Juli 2006, aufgerufen am 18. Februar 2011
  6. “Real Time Satellite Tracking” (eng) auf: n2yo.com. aufgerufen am 18. Februar 2011
  7. NASA: “National Space Science – Data Center – Genesis I” (eng) auf: nasa.gov. aufgerufen am 18. Februar 2011
  8. “Bigelow Aerospace, LCC – Homepage” (eng) auf: bigelowaerospace.com. aufgerufen am 18. Februar 2011
  9. NASA: ”National Space Science – Data Center – Genesis II” (eng) auf: nasa.gov. aufgerufen am 18. Februar 2011
  10. Eric Haakonstad: Genesis II different from Genesis I (eng) (Memento vom 28. Mai 2007 im Internet Archive)
  11. Heidi Ledford: Space hotel gets a check-up (eng) auf: nature.com 8. August 2006, aufgerufen am 21. Februar 2011
  12. Heidi Ledford: Second space 'hotel' model launched (eng) auf: nature.com 5. Juli 2007, aufgerufen am 21. Februar 2011
  13. Maijinn Chen: Thinking Outside the Bingo Box (eng) (Memento vom 26. Mai 2007 im Internet Archive)