Giovanni Michele Savonarola

italienischer Arzt und Chemiker, Hochschullehrer (1384–1464)

Giovanni Michele Savonarola, bekannt auch als (Johannes) Michael Savonarola (* 1384 in Padua; † 1464 in Ferrara) war ein italienischer Mediziner, Leibarzt und Hochschullehrer. Er gehörte wie Pietro d’Abano und der Florentiner Antonio Benivieni († 1502) zu den medizinischen Schriftstellern des ausgehenden Mittelalters, die sich aufgrund eigener Erfahrung und Forschung gegen autoritäre Überlieferungen auflehnten.[1]

Pieter van der Borcht: Giovanni Michele Savonarola
Pratica maior 1561

Savonarola kam aus vornehmem Haus, war Soldat und studierte dann Medizin. 1434 wurde er Professor für Medizin in Padua und ab 1440 Leibarzt von Niccolò d’Este in Ferrara und war dort ebenfalls Professor.

Er gilt als Begründer der konservativen Krampfadertherapie, veröffentlichte über Thermal- und Heilbäder und schrieb ein verbreitetes Medizinlehrbuch („Practica maior“, Erstdruck 1479)[2] und ein frühes Lehrbuch der Gynäkologie und Pädiatrie. Über seine Darstellung in seiner „Practica“ war das auch die Quelle des deutschsprachigen Lehrbuchs für Hebammen von Eucharius Rösslin der Ältere Der Swangern Frauwen und Hebammen Rosegarten (Straßburg, Hagenau, 1513).[3] Savonarola war dabei vom Neapolitaner Arzt Francesco da Piedemonte (gestorben 1320) beeinflusst. Als vorwissenschaftlicher Chemiker wandte er sich gegen die Goldmacherei von Alchemisten, befasste sich mit Pharmazie und beschrieb große Destillationsanlagen. Sein Werk über Ornamente in Padua ist für die Kunstgeschichte von Interesse.

Er hatte zwei Söhne, Giovanni und Niccolò. Letzterer war der Vater von Girolamo Savonarola.[4]

Schriften

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Literatur

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Commons: Giovanni Michele Savonarola – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 19.
  2. Michele Savonarola: Pratica maior. Vincenzo Valgrisi, Venetiis 1561 (Digitalisat).
  3. Monica H. Green: The Sources of Eucharius Rösslin’s ‘Rosegarden for Pregnant Women and Midwives’ (1513). In: Medical History. Band 53, 2009, S. 167–192, PMC 2668903 (freier Volltext).
  4. Friedrich Karl Meier: Girolamo Savonarola: aus großenth. handschriftl. Quellen dargestellt: mit dem Bildnisse und Facsimile der Handschrift Savonarolas. G. Reimer, Berlin 1836, S. 11