Gisela Köster

deutsche Bühnen- und Kostümbildnerin

Gisela Köster (* 7. März 1944 in Scheeßel; † 3. September 1989 in Hamburg) war eine deutsche Bühnen- und Kostümbildnerin.

Nach einer Ausbildung zur Zahntechnikerin in Düsseldorf studierte sie Malerei in Stuttgart bei Alfred Hrdlicka. Erste Kontakte zum Theater hatte sie als Assistentin des Bühnenbildners Jan Peter Tripp am Staatstheater Stuttgart. 1980 begann sie als Kostümassistentin am Schauspiel Köln bei der Deutschen Erstaufführung von Heiner Müllers Mauser. Ab der Spielzeit 1980/81 war sie feste Kostümbildnerin am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.

 
Grabstätte Gisela Köster auf dem Friedhof Ohlsdorf

Sie starb nach kurzer schwerer Krankheit in Hamburg und wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt.[1] Ihre Grabstätte im Planquadrat AA 25 ziert ein schlichtes Holzkreuz ohne Lebensdaten.[2]

Bühnen- und Kostümbild für Theaterinszenierungen

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Rezeption

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Rolf Michaelis schrieb über Gisela Kösters Kostüme für die Inszenierung von Hebbels „Gyges“ in Hamburg 1982: „Gisela Köster entwirft für die unterschiedlichen Temperamente der Menschen dieser Dreiecks-Geschichte, die auf verschiedenen Stufen der Entwicklung stehen, Symbol-Kostüme. … In ihrem weißen Kleid, dessen Kragen sie oft über’s Haar schlägt, Stirn und untere Gesichtshälfte hinter einem Netzschleier versteckt, wirkt sie [gemeint ist Barbara Nüsse als Königstochter] weniger wie eine Mohammedanerin im Schador als – in Bänder geschnürt, die ihr noch die Füße fesseln – eine Mumie.“[14]

Einzelnachweise

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  1. Elke Lang, Ulrich Waller: Mein Weg dauert länger: Elke Lang, Regisseurin und Schauspielerin, Achilla-Presse, Verlag-Buchh., 1999, ISBN 3-928398-60-1, S. 191; Google-Books
  2. Nach schriftlicher Auskunft der Friedhofsverwaltung vom 21. Dezember 2020.
  3. 38. Mülheimer Theatertage NRW 1982
  4. Rolf Michaelis: Lieb und Graus. Uraufführung in Hamburg – Niels-Peter Rudolph inszeniert „Kalldewey Farce“ von Botho Strauß, Die Zeit, 5. Februar 1982. „Gisela Köster steckt Therese Affolter in knappen schwarzen Lederdreß, verpaßt ihr eine Punk-Bürste als Frisur.“
  5. Neue Zeitschrift für Musik, Band 11; Band 146, Schott’s Söhne, 1985; Google-Books
  6. Franz Xaver Kroetz: „Bauernsterben“: Materialien zum Stück, Programmbücher des Deutschen Schauspielhauses Hamburg, Rowohlt, 1985, ISBN 3-498-03447-2, S. 55 und 188; Google-Books
  7. Ulrich Tukur, Ulrich Waller: Nichts als Theater: die Geschichte der Hamburger Kammerspiele, Christians, 2003, S. 58; Google-Books
  8. Gundula Ohngemach: George Tabori, Fischer Taschenbuch Verlag, 1989, ISBN 3-596-27128-2, S. 153; Google-Books
  9. Patrick Primavesi: Heiner Müller Handbuch, Metzler, 2003, ISBN 3-476-01807-5, S. 411; Google-Books
  10. Werkchronologie, Website Matthias Beltz
  11. Theater heute, Ausgaben 1–12, 1988, S. 47; Google-Books
  12. Mein Kampf. George Tabori, Berliner Festspiele, Theatertreffen 1988
  13. Theater heute, Ausgaben 7–12; Band 30, 1989, S. 7; Google-Books
  14. Rolf Michaelis: Ernst Wendt inszeniert Hebbels „Gyges“ in Hamburg – Mumiendämmerung., Die Zeit, 3. Dezember 1982