Die Glühröhrchenprobe ist ein qualitatives Analyseverfahren in der anorganischen Chemie. Es wird als Vorprobe auf in einer Analysensubstanz enthaltende Substanzen verwendet.

Sie wird zum qualitativen Nachweis von Metallen in leichtflüchtigen Metallverbindungen angewendet, so zum Beispiel bei Cadmium und Arsen.

In einem schwerschmelzbaren Reagenzglas wird die zu untersuchende Substanz hocherhitzt. Beim Erhitzen einer trockenen Analysensubstanz im Glühröhrchen kann eine Farbänderung der Substanz eintreten, sich ein Gas oder Wasser entwickeln, ein Sublimat entstehen oder sich ein Metallspiegel bilden.

Wegen der entstehenden Dämpfe bei der Glühröhrchenprobe, welche giftig oder gesundheitsschädigend sein können (insbesondere durch Kakodyl bzw. Kakodyloxid beim Arsennachweis), sollte diese Nachweisreaktion unter einem Gasabzug durchgeführt werden.

Metallspiegel

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Ein Metallspiegel kann auf Cadmium (in Anwesenheit von Oxalaten) oder Quecksilber (aus Quecksilber(II)-Verbindungen) hinweisen. Das Metall schlägt sich durch Resublimation als Metallspiegel am verhältnismäßig kälteren oberen Rand des Reagenzglases nieder. Der metallische Belag kann gewogen und zur genaueren Untersuchung dem Reagenzglas entnommen werden.[1][2]

Sublimate

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Bei der Probe können folgende Sublimate entstehen:[1][2]

Farbe Substanz besteht aus
Weiß Ammoniumsalze, Quecksilberhalogenide, Arsentrioxid, Arsen(V)-oxid
Grau Quecksilberverbindungen
Grauschwarz Iodid, oxidierende Substanzen, Quecksilbersulfid, Arsen
Gelb Arsen(III)-sulfid, Schwefel, Quecksilberiodid (wird beim Reiben rot)

Schwarzer Rückstand

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Es kann ein schwarzer Rückstand entstehen. Dieser kann in schmelzendes Kaliumnitrat hineingeworfen werden. Eine Verbrennung ist ein Hinweis auf Kohle aus einer organischen Substanz.[1][2]

Folgende Gase können bei der Glühröhrchenprobe entstehen. Die Gase sind zum Teil giftig und ätzend und es sollte keine Geruchsprobe durchgeführt werden.[1][2]

Gas Farbe Geruch Gas stammt aus Bemerkungen
Sauerstoff Farblos Geruchslos Peroxide, Chlorate, Bromate Glimmender Span brennt
Kohlenstoffdioxid Farblos Geruchslos, organische Verbindungen

geben brenzligen Geruch

Carbonate, organische Verbindungen Trübt Bariumhydroxid
Kohlenstoffmonoxid Farblos Geruchslos, organische Verbindungen

geben brenzligen Geruch

Oxalate, organische Verbindungen Brennt schwach bläulich

Giftig

Dicyan Farblos Bittere Mandel Cyanide Brennt blauviolett

Hochgiftig

Schwefeldioxid Farblos Stechend Sulfide (unter Luftzutritt), Sulfite, Thiosulfate Trübt Bariumhydroxid
Chlorwasserstoff Farblos Stechend Chloride Mit Ammoniak Nebel

Färbt Lackmus rot

Chlorgas Gelbgrün Stechend Chloride + Oxidationsmittel
Bromdämpfe Braun Stechend, Erstickend Bromide + Oxidationsmittel
Ioddämpfe Violett Stechend, Erstickend Iodide + Oxidationsmittel
Stickstoffdioxid Braun Erstickend Nitrite, Nitrate
Ammoniak Farblos Stechend Ammoniumsalze Färbt Lackmus blau
Kakodyloxid Farblos Unangenehm Arsenverbindungen + Acetat Hochgiftig

Siehe auch

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Marshsche Probe zum quantitativen Nachweis von Arsen und Antimon.

Literatur

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  • Eberhard Gerdes: Qualitative Anorganische Analyse. Ein Begleiter für Theorie und Praxis. 2. korrigierte und überarbeitete Auflage. Nachdruck (der Ausgabe 1998). Springer-Verlag, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-540-67875-1.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Eberhard Ehlers: Analytik I - Kurzlehrbuch Pharmazeutische Analytik. 10. Auflage. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-7692-5621-5, S. 10.
  2. a b c d Eberhard Schweda: Jander / Blasius - Anorganische Chemie I. HIrzel Verlag, Stuttgart 2022, ISBN 978-3-7776-3009-0, S. 506–507.