Gopal Krishna Gokhale

Autor und Führungsfigur indischen Unabhängigkeitsbewegung

Gopal Krishna Gokhale (Marathi: गोपाळ कृष्ण गोखले Gopāḷ Kṛṣṇa Gokhale; * 9. Mai 1866 in Kolhat, Maharashtra; † 19. Februar 1915 in Poona) war einer der meistgelesenen Inder, Führungsfigur der sozialen und politischen Reformer und einer der frühesten Gründungsfiguren der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Gokhale war Führungsmitglied des Indischen Nationalkongresses und der Servants of India Society. Letztere widmete sich ausschließlich sozialen Reformen, während die Kongresspartei während Gokhales Zeit Hauptmotor indischer politischer Repräsentanz war.

Gopal Krishna Gokhale

Bildung und soziale Reform

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Gokhale war ein großer, früher indischer Vorkämpfer für öffentliche Bildung. Er gehörte der ersten Generation Inder an, die eine Ausbildung an einem College erhalten hatten, wodurch sich Gokhale breiten Respekt unter den entstehenden indischen Intellektuellen-Schicht erwarb und über ganz in Indien, dessen Volk ihn als den letzten elitär gebildeten Inder ansahen. Geboren in armen Verhältnissen war Gokhale wirklich ein Mann des Volkes, ein Held für die jungen Inder, der das neue Zeitalter und die Möglichkeiten des anbrechenden 20. Jahrhunderts entdeckte. Er arbeitete unter Indern, um Bildung, Hygiene und öffentliche Entwicklung voranzubringen. Er trat gegen Ignoranz, das Kastensystem und die Unberührbarkeit in der indischen Gesellschaft auf.

Er unterrichtete am Fergusson College in Pune.[1]

Gokhale genoss großes Ansehen durch seine Arbeit, mit der er Vertrauen und Freundschaft zwischen Hindus und Moslems säen wollte. Es sollte in Erinnerung gerufen werden, dass Gokhale auf diesem Gebiet ein Pionier war, da dieser Versuch in der indischen Geschichte niemals zuvor durch Inder unternommen worden war.

Indischer Nationalkongress

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Gemeinsam mit anderen angesehenen Kollegen, wie Bal Gangadhar Tilak, Dadabhai Naoroji, Bipin Chandra Pal, Lala Lajpat Rai und Annie Besant kämpfte Gokhale über Jahrzehnte für eine größere politische Vertretung und Macht bei öffentlichen Angelegenheiten für durchschnittliche Inder. Er war gemäßigt in seinen Ansichten und Haltungen, suchte die britischen Behörden durch Petitionen zu bewegen, kultivierte einen Prozess des Dialogs und der Diskussion, um einen größeren britischen Respekt für die indischen Rechte zu bewirken. Gokhale hatte Irland besucht und arrangiert, dass ein irischer Nationalist, Alfred Webb, als Präsident des Indischen Nationalkongresses 1894 fungierte.[2] 1905 führte Gokhale den Vorsitz bei der jährlichen Sitzung der Kongresspartei, bei dem sie gegen die von Vizekönig Lord Curzon verfügte Teilung Bengalens protestierte. Beim Parteitag 1906 in Kalkutta unter dem Vorsitz von Dadabhai Naoroji waren Gokhale und Tilak als die beiden unumstrittenen Repräsentanten des gemäßigten und des aggressiv-nationalistischen Flügels der Kongresspartei. Tilak befürwortete zivile Agitation und eine direkte Revolution, um das britische Empire loszuwerden, worüber sich die Kongresspartei 1907 in zwei Flügel spaltete. Sie kamen erst 1916 wieder zusammen.

Gokhale reiste mehrmals nach London, wo er über die von der Kongresspartei geforderte Verfassungsreform für Indien mit dem liberalen Secretary of State for India John Morley verhandelte. Die 1909 vom konservativen Vizekönig Lord Minto verabschiedete Verfassungsreform wurde jedoch stärker von seinem Staatssekretär Herbert Risley und Mintos eigenen Absichten bestimmt, die Muslimliga zulasten der Kongresspartei zu fördern. Sie sah separate Wählerschaften für Moslems und Hindus vor, um den Moslems die Furcht vor der Majorisierung durch die Hindus zu nehmen und die Kongresspartei zu schwächen. Diese Weichenstellung nahm die spätere Teilung Britisch-Indiens in Pakistan und die Indische Union vorweg, da seitdem Moslempolitiker sich nur noch durch die dezidierte Vertretung muslimischer Sonderinteressen profilieren konnten und sich um die Unterstützung der Hindus gar nicht erst bemühen mussten.[3]

Politische Überzeugungen

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Gokhale unterstützte nicht explizit die indische Unabhängigkeit, weil diese Idee vor dem Ersten Weltkrieg nicht verstanden oder erhoben worden wäre. Sein wichtigster Beitrag zur Entstehung Indiens war der eines Lehrers; Erzieher einer ganz neuen Generation von Führungspersönlichkeiten, die sich ihrer Verantwortlichkeiten gegenüber einer größeren Nation bewusst waren.

Gokhale war ein berühmter Mentor jenes jungen Anwalts, der bei der revolutionären Arbeit in Südafrika ein paar Jahre früher tief verletzt wurde. Mohandas Karamchand Gandhi erfuhr durch Gokhale große menschliche Zuwendung und Nähe sowie persönliche Ratschläge, Wissen und Verständnis für Indien, die Probleme der durchschnittlichen Inder und über indische Politik. Etwa 1920 wurde aus Mohandas Karamchand Gandhi der bekannte „Mahatma“ Gandhi, der zum Führer der indischen Nationalbewegung und der weltweit größten gewaltfreien Revolution in der Geschichte der Menschheit wurde. Gokhale selbst starb 1915. In seiner Autobiographie nennt Gandhi Gokhale seinen Mentor und Lehrer, während Mohammed Ali Jinnah, der spätere Gründer Pakistans, 1912 ein „muslimischer Gokhale“, „Botschafter der Einheit von Hindus und Moslems“ werden wollte.

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Commons: Gopal Krishna Gokhale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Fergusson College Department of Mathematics web page (Memento des Originals vom 19. Juni 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fergusson.edu
  2. John Hume: Rede zur Verleihung des Gandhi-Friedenspreis 2001, im Seminar Magazine Nr. 511, März 2002, verfügbar unter [1]
  3. Dietmar Rothermund: Juwel der Krone – Indien unter britischer Kolonialherrschaft In: Die Zeit-Lexikon Welt- und Kulturgeschichte, Band 12, Zeitalter des Nationalismus, ISBN 3-411-17602-4, S. 347 f.
  • M. K. Gandhi: Meine Autobiographie oder Die Geschichte meiner Experimente mit der Wahrheit (1929).
  • Stanely Wolpert: Jinnah of Pakistan. Oxford University Press, 1984, ISBN 0195034120.