Gottsfeld
Gottsfeld ist ein Dorf und eine Gemarkung in der Gemeinde Creußen im oberfränkischen Landkreis Bayreuth.
Gottsfeld Stadt Creußen
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Koordinaten: | 49° 50′ N, 11° 35′ O |
Höhe: | 479 m ü. NHN |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 95473 |
Vorwahl: | 09270 |
Dorfstraße (rechts) und abzweigende Straße Am Kaibach in Gottsfeld
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Geschichte und Beschreibung
BearbeitenDer Ort wurde 1376 als „Goczfelt“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Namen nach zu schließen gehörte das Grundstück ursprünglich der Kirche.[1]
Das Ortsadelsgeschlecht der Familie von Gottsfeld lebte auf einer abgegangenen Burg im Südosten des Ortes oberhalb des Kaigrabens. Einziges Baudenkmal im Ort ist eine in eine Scheune eingelassene Inschriftentafel von 1513.
Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Gottsfeld in die Stadt Creußen eingegliedert.[2]
Die ehemalige Gemeinde hatte eine Fläche von 1612,48 ha. Zu ihr gehörten neben dem gleichnamigen Dorf und Gemeindehauptort auch die Dörfer Großweiglareuth, Hörlasreuth und Schwürz, die Weiler Kleinweiglareuth und Wasserkraut sowie die Einöden Oberneueben und Unterneueben.[3]
Nach der Einnahme Creußens durch die US-Armee am 14. April 1945 stieß die Kampfgruppe Grafenwöhr der Wehrmacht in Richtung Creußen vor, um die Autobahn Bayreuth–Nürnberg zurückzuerobern. Bei Gottsfeld kam es zur letzten größeren Panzerschlacht in der Region, die viele Menschenleben forderte und zahlreiche Gebäude zerstörte.[4]
Verkehr
BearbeitenDie Staatsstraße 2184 führt westlich von Creußen über Bühl nach Gottsfeld. Sie tangiert den nördlichen Ortsrand und führt weiter über Schwürz nach Trockau.
Persönlichkeiten
BearbeitenDer Mundartforscher Eberhard Wagner ist mit Gottsfeld verbunden, da er nach der kriegsbedingten Flucht seiner Familie von Weimar nach Gottsfeld ab 1945 dort die Volksschule besuchte.[5]
Literatur
Bearbeiten- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 16.
- Alfred Schädler: Landkreis Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oberfranken 2). R. Oldenburg, München 1961, DNB 457322586, S. 271–272.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 16.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus d. Volkszählung 1961, München, 1964, Spalte 720
- ↑ Peter Engelbrecht: Ende und Neubeginn. Bayreuth: Im April 1945 herrscht Frieden. Späthling, Weißenstadt 2022, ISBN 978-3-942668-87-3, S. 79.
- ↑ Thomas Erbe: Wissenschaft, Theater, Autos. Der fränkische Mundartwächter aus Thüringen: Dr. Eberhard Wagner. In: Fränkische Zeitung. Neue Bayreuther Anzeigenblatt Verlags GmbH, 15. Dezember 2010, S. 11, abgerufen am 6. Mai 2024.