Gräppelensee
Der Gräppelensee liegt im oberen Toggenburg nordwestlich oberhalb des Dorfes Unterwasser in der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann im schweizerischen Kanton St. Gallen.
Gräppelensee | ||
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Gräppelensee nach Osten, im Hintergrund der Wildhauser Schafberg | ||
Geographische Lage | Toggenburg, Kanton St. Gallen (Schweiz) | |
Zuflüsse | namenloser Bach | |
Abfluss | Seebach → Thur → Rhein | |
Ufernaher Ort | Wildhaus, Unterwasser | |
Daten | ||
Koordinaten | 740052 / 230589 | |
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Höhe über Meeresspiegel | 1307 m | |
Fläche | 2,1 ha | |
Länge | 140 m | |
Breite | 110 m | |
Umfang | 500 m | |
Besonderheiten |
Naturschutzgebiet |
Beschreibung
BearbeitenDer flache See liegt in einer langgezogenen, von Westen nach Osten verlaufenden Mulde zwischen dem Mittelberg im Süden und dem Lütispitz im Norden in einem geschützten Flachmoorgebiet.
Er ist nur zu Fuss erreichbar, die Alpstrasse ist mit einem Fahrverbot belegt. Wanderwege führen in mehrere Dörfer des Toggenburgs, auf den Säntis und über den Windenpass auf die Schwägalp.
Im Gräppelensee kann gebadet werden, am Nordufer ist ein Holzsteg. Am Ostufer steht ein Picknickplatz mit Feuerstelle zur Verfügung. Fischen ist nur unter Auflagen erlaubt.[1]
Der See ist Laichgebiet für zahlreiche Amphibien und Egel sowie einer der wenigen Lebensräume der Kleinen Teichrose in der Schweiz.[2]
Klima
BearbeitenWestlich des Gräppelensees befindet sich bei der Alp Hintergräppelen in einer Senke zwischen dem Gupf und Oberstofel der vermutlich kälteste Ort der Ostschweiz. Der Rekord liegt bei −38,2 Grad.[3] Selbst im Sommer kann die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinken.[4]
Name
BearbeitenDer Name «Gräppelen» lässt sich aus dem vorromanischen Crap (=Fels) sowie dem alemannischen –ila herleiten; ein Beispiel rätoromanisch-alemannischer Sprachsymbiose.[5] Der Name dürfte sich auf den felsigen Mittelberg unmittelbar im Südwesten des Sees beziehen.
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Der felsige Mittelberg im Hintergrund des Gräppelensees
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Blick über den Gräppelensee nach Westen
Sage
BearbeitenDie Sage vom Gräppelensee erzählt die Geschichte eines Mädchens, das der Versuchung widersteht, mit dem Teufel seine Seele gegen einen kostbaren Schatz zu tauschen.[6]
Flugzeugabsturz
BearbeitenAm 28. April 1944 stürzte um 1.15 Uhr ein englischer Bomber des Typs Avro Lancaster oberhalb des Gräppelensees ab. Die Schweizer Flugabwehr und ein deutscher Jäger hatten versucht, ihn abzuschiessen; wer die Maschine traf, ist unklar. Das Flugzeug begann in der Luft zu brennen, explodierte und stürzte in den Hang. Von der achtköpfigen Besatzung konnten sich zwei Mann mit dem Fallschirm retten, die anderen sechs kamen ums Leben.[7] An der Unfallstelle erinnert eine Gedenktafel an den Absturz.
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Absturzstelle
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Gedenktafel
Weblinks
Bearbeiten- Von Nachtjägern angegriffen Bericht über den Flugzeugabsturz beim Gräppelensee auf warbird.ch
- Interaktives 360-Grad-Panorama vom Gräppelensee
- Gräppelensee - Ferienregion Toggenburg
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gräppelensee. In: Toggenburg-Tourismus. Abgerufen am 16. Januar 2021.
- ↑ Christoph Käsermann: Nuphar pomila. (PDF; 716 kB) Merkblätter Artenschutz – Blütenpflanzen und Farne (Stand Oktober 1999). Bei infoflora.ch abgerufen am 10. Mai 2013.
- ↑ Hintergräppelen. In: kaltluftseen.ch. Abgerufen am 28. Oktober 2020.
- ↑ Stephanie Martina, Raphael Rohner: Frösteln im Sommer: Ein Abstecher zum kältesten Ort der Ostschweiz. In: St. Galler Tagblatt, 14. August 2019, abgerufen am 8. Mai 2020.
- ↑ Gerold Hilty: Alemannisch und Romanisch im obersten Toggenburg. Zur Sprachgeschichte eines Grenzgebietes der althochdeutschen Schweiz. In: Harald Burger (Hrsg.): Verborum amor. Studien zur Geschichte und Kunst der deutschen Sprache. Festschrift für Stefan Sonderegger zum 65. Geburtstag. de Gruyter, Berlin/New York 1992, ISBN 3-11-011682-0. S. 680–700.
- ↑ Der Schatz vom Gräppelensee. ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF-Datei; 735 kB) Auf der Website der St. Galler Wanderwege.
- ↑ 2. Weltkrieg: Von Nachtjägern angegriffen – Absturz einer Lancaster beim Gräppelensee. Auf privater Website von A. und J. Walker abgerufen am 10. Mai 2013.