Groß Munzel
Groß Munzel ist ein Dorf des Calenberger Landes in der Region Hannover und ein Stadtteil von Barsinghausen.
Groß Munzel Stadt Barsinghausen
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Koordinaten: | 52° 22′ N, 9° 29′ O | |
Höhe: | 55 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,37 km² | |
Einwohner: | 1162 (1. Nov. 2006)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 490 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 30890 | |
Vorwahl: | 05035 | |
Lage von Groß Munzel in Niedersachsen
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St.-Michaelis-Kirche
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Geografie
BearbeitenGroß Munzel liegt im Zentrum der Städte Barsinghausen, Wunstorf, Garbsen, Bad Nenndorf und Hannover nördlich des Deisters. Es ist der tiefste Punkt im Stadtgebiet Barsinghausen, dessen höchster Punkt im Deister bei 363 m liegt. Am Sportplatz mündet die Möseke in die den Ort durchfließende Südaue.
Geschichte
BearbeitenErstmals erwähnt wird Groß Munzel in den Archivalien des Klosters Corvey um 960 als Munuslo (=Munzel). Westlich des Ortes befand sich die Isenburg.
In Groß Munzel waren im 18. Jahrhundert Dragoner des Dragoner-Regiments Prinz Wallis stationiert. Der Straßenname Spielburg weist noch heute auf die dort durchgeführten Freizeitaktivitäten hin. Im Westerhagen befand sich eine Reitbahn der Dragoner.
In den 1830er Jahren entstand in einem alten Bauernhaus die erste Farb-Fabrikation durch Carl Hornemann (* 29. März 1811 in Hannover) und damit der Ursprung der heutigen Pelikan AG. Das für die Herstellung der Farben benötigte destillierte Wasser bekam Hornemann aus der benachbarten Kornbrennerei. Das Gründungsdatum der Firma, der 28. April 1838, geht auf ein erhaltenes Preisblatt dieses Tages zurück. Im Jahre 1842 erwarb Hornemann in Hannover am Engelbosteler Damm ein Grundstück von einem Morgen (2500 m²) mit Gebäuden für 2400 Taler.
Am 1. März 1974 wurde Groß Munzel in die Stadt Barsinghausen eingegliedert.[2]
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Grabmal vor dem Rittergut de Hugo
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Gemeindehaus von 1791
Einwohnerentwicklung
BearbeitenReligion
BearbeitenDie evangelisch-lutherische St.-Michaelis-Kirchengemeinde gehört zur Region Süd-Land des Kirchenkreises Neustadt-Wunstorf. Die St.-Michaelis-Kirche wurde zwischen 1801 und 1804 wieder aufgebaut, nachdem sie bei einem Dorfbrand 1787 völlig abbrannte. Der Kirchturm hingegen war erst im Jahre 1821 wiederhergestellt. 1878 wurde eine Furtwänglerorgel eingebaut und 1998 umfangreich restauriert. Zum Kirchspiel gehören außer Groß Munzel die Ortschaften Ostermunzel, Barrigsen und Holtensen.
Die katholische St.-Matthias-Kirche wurde 1951 errichtet. 1999 erfolgte ihre Profanierung, heute befindet sich die nächstgelegene katholische Kirche 10 km entfernt in Barsinghausen.
Politik
BearbeitenStadtrat und Bürgermeister
BearbeitenGroß Munzel wird auf kommunaler Ebene von dem Rat der Stadt Barsinghausen vertreten.
Wappen
BearbeitenDer Entwurf des Wappens von Groß Munzel stammt von dem in Gadenstedt geborenen und später in Hannover lebenden Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht, der schon die Wappen von Aligse, Bantorf, Barrigsen und vielen anderen Ortschaften im Landkreis Hannover entworfen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde am 30. Juni 1958 durch den Niedersächsischen Minister des Innern erteilt.[3]
Blasonierung: „Schild halb gespalten und geteilt. Oben in Rot und Silber je ein Sparren in verwechselten Farben, unten in Gold eine schwarze Urne.“[3] | |
Wappenbegründung: Die beiden Sparren in verwechselten Farben geben den Anfangsbuchstaben „M“ des Ortsnamens wieder. Das Tongefäß aus germanischer Zeit deutet auf das hohe Alter des Ortes hin. In der Gemarkung von Groß Munzel sind ähnliche Urnen gefunden worden. Die Sparren finden sich als Anlehnung im Wappen des Nachbarortes Ostermunzel wieder. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenVon Mai bis Juli jeden Jahres finden in der St.-Michaelis-Kirche die sommerlichen Orgelkonzerte statt.
Baudenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenDie Zuckerfabrik der Nordzucker AG wurde aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen infolge der Neuordnung des EU-Zuckermarkts nach der Zuckerrübenkampagne Ende 2006, trotz zuvor erfolgter Modernisierungsmaßnahmen, nach 122 Jahren geschlossen. Die Gebäude und Aufbauten verschwanden Anfang des Jahres 2011; auf weiten Bereichen des Geländes entstand ein Solarpark. Das 1992 in Betrieb genommene Flüssigzuckerwerk ist nach wie vor in Betrieb.
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Zuckerfabrik Groß Munzel
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Zuckerfabrik Groß Munzel
Literatur
Bearbeiten- GROSS MUNZEL Stadt Barsinghausen. Ev. St. Michaeliskirche. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, Seite 571.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Zahlen und Fakten. Auf: Internetseite der Stadt Barsinghausen, abgerufen am 21. Juli 2017.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 196 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Landkreis Hannover: Wappenbuch Landkreis Hannover. Im Selbstverlag des Autors veröffentlicht, Hannover 1985, S. 50–51.