Großer Preis von Hamburg (Radsport)

Der Große Preis von Hamburg im Radsport war ein Wettbewerb im Bahnradsport, der in der deutschen Stadt Hamburg von 1897 bis 1908 veranstaltet wurde.

Geschichte

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Der Große Preis von Hamburg im Radsport wurde zum ersten Mal 1897 für Bahnsprinter über die Distanz von 1.200 Metern ausgefahren. Erster Sieger war der Deutsche Willy Arend. Schon die zweite Veranstaltung 1898 fand als Steherrennen statt. Bis zum letzten Rennen 1908 wechselten Steherrennen und Sprintturniere mehrfach.[1] Austragungsort war die Grindelbergbahn, eine 1885 in Hamburg eröffnete Radrennbahn mit einer Länge von 500 Metern. Zur ersten Austragung steuerten viele Sponsoren nach einem Aufruf der Neuen Hamburger Zeitung ein Preisgeld von 6.000 Mark bei. Diese Summe lockte internationale Spitzenfahrer der damaligen Zeit wie Paul Bourillon und andere an.

Am 14. und 15. August 1897 fand die Premiere des Großen Preises vor rund 12.000 Zuschauern statt. Der Ausgang des Finales war umstritten. Bourillon und Arend lagen im Ziel so knapp beieinander, das es für beide Fürsprecher als Sieger gab. Der Zielrichter sprach Arend den Sieg zu. Im folgenden Jahr wurde der Große Preis als Steherrennen veranstaltet. Dabei hatten einige Teilnehmer Mehrsitzer als Schrittmacher eingesetzt. Der spätere Sieger Lura fuhr hinter Motorführung und hatte dabei mehrfach technische Probleme, die das Rennen verzögerten. Daraufhin kehrten die Veranstalter 1899 bis 1901 zum Bahnsprint zurück.[2] Nachdem das Zuschauerinteresse nachgelassen hatte und mit der Radrennbahn an der Rothenbaumchaussee 1899 ein weiterer Konkurrent als Veranstalter auf der Bildfläche erschienen war, fand der Große Preis 1908 zum letzten Mal statt, nun bereits am Rothenbaum.[3]

Anmerkung

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Unter dem Namen Großer Preis von Hamburg besteht auch ein Turnier im Pferdesport.

Palmarès

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Jahr Sieger Zweiter Dritter
1897 Sprint: Deutsches Reich  Willy Arend Frankreich  Paul Bourillon Frankreich  Gaston Courbe d’Outrelon
1898 Steherrennen: Belgien  Lucien Lura Frankreich  Constant Huret Frankreich  Lucien Lesna
1899 Sprint: Deutsches Reich  Anton Huber Deutsches Reich  Franz Verheyen Deutsches Reich  Bruno Büchner
1900 Sprint: Deutsches Reich  Willy Arend Osterreich  Franz Seidl Frankreich  Franz Verheyen
1901 Sprint: Deutsches Reich  Walter Rütt Deutsches Reich  Henry Mayer Belgien  Géréon-Paul Lambrechts
1902 Steherrennen: Deutsches Reich  Thaddäus Robl Niederlande  Piet Dickentman Deutsches Reich  Rößler
1903 Steherrennen: Frankreich  Émile Bouhours Schweiz  Fritz Ryser Vereinigtes Konigreich  Arthur Linton
1904 Steherrennen: Deutsches Reich  Bruno Demke Danemark  Axel Hansen Deutsches Reich  Fritz Gulder
1905–1906 nicht ausgetragen
1907 Steherrennen: Deutsches Reich  Fritz Theile Deutsches Reich  Anton Huber Deutsches Reich  Bruno Salzmann
1908 Steherrennen: Deutsches Reich  Fritz Theile Schweiz  Fritz Ryser Deutsches Reich  Bruno Demke

Einzelnachweise

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  1. Fredy Budzinski: Taschen Rad-Welt. Ein radsportliches Lexikon. Verlag der Rad-Welt, Berlin 1909, S. 117.
  2. Lars Amenda: Grindelbergbahn. Radsport und Gesellschaft in Hamburg 1885–1906. Netzwerk fahrrad/geschichte e.V., Hamburg 2023, ISBN 978-3-949139-07-9, S. 53–65.
  3. ALTONAER BICYCLE-CLUB VON 1869/80. Abgerufen am 1. Dezember 2023.