Gunsbach

französische Gemeinde im Elsass

Gunsbach (deutsch Günsbach, elsässisch Ginschbe[1]) ist eine französische Gemeinde im Elsass mit 872 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Colmar-Ribeauvillé zum Kanton Wintzenheim und zum Kommunalverband vom Münstertal (frz. Vallée de Munster).

Gunsbach
Gunsbach (Frankreich)
Gunsbach (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Colmar-Ribeauvillé
Kanton Wintzenheim
Gemeindeverband Vallée de Munster
Koordinaten 48° 3′ N, 7° 11′ OKoordinaten: 48° 3′ N, 7° 11′ O
Höhe 326–985 m
Fläche 6,18 km²
Einwohner 872 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 141 Einw./km²
Postleitzahl 68140
INSEE-Code
Website http://www.gunsbach.fr/

Mairie Gunsbach

Geografie

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Blick auf Gunsbach

Die Gemeinde Gunsbach liegt etwa 16 Kilometer südwestlich von Colmar im Tal der Fecht, auch Vallée de Munster (deutsch: Münstertal) genannt. Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.

Geschichte

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Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte Günsbach als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Colmar im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1910 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
Einwohner 784[2] 630 633 650 702 709 789 916 907

Wirtschaft

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Vor allem auf der westlichen Seite des Dorfes hat sich Industrie angesiedelt.

Südlich des Dorfkerns verläuft die Hauptstraße D417 von Colmar nach Munster.

Mit Griesbach-au-Val teilt sich das Dorf einen Bahnhof der SNCF-Strecke Colmar–Metzeral, der zwischen beiden Orten liegt.

 
Museum Albert Schweitzer in Gunsbach
 
Presbytère Gunsbach – ehemaliges Pfarrhaus aus Albert Schweitzers Jugendzeit – heute eine Begegnungsstätte

Der Ort ist Sitz der internationalen Albert-Schweitzer-Stiftung (AISL). Im Haus, das Schweitzer 1928/1929 erbauen ließ, befindet sich heute ein Museum und Archiv zum Lebenswerk des Nobelpreisträgers. Im Haus gegenüber, wo Schweitzers Bruder gewohnt hatte, ist eine Bibliothek eingerichtet. Das ehemalige Pfarrhaus, in dem Schweitzer seine Jugendzeit erlebte, ist heute eine anmietbare Begegnungsstätte.[3] Im Rathaus gibt es – im ehemaligen Klassenzimmer – ein kleines „Afrika-Museum“, wo Kunstgewerbe und Brauchtum aus der Umgebung von Lambaréné gezeigt werden; dieses Material wurde von Emma Haussknecht, einer langjährigen Mitarbeiterin Schweitzers zusammengetragen.

 
Kirche Saint-Himère (St. Himerius) in Gunsbach

Albert Schweitzer begann mit acht Jahren, auf der Kirchenorgel in Gunsbach zu spielen. 1931 wurde in die Kirche eine neue nach seinen Angaben gefertigte Orgel eingebaut, als Muster für eine Dorforgel, die allen an ein solches Instrument gestellten Anforderungen gerecht werden könne. Da dieses Instrument im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, kam es 1961 zu einem Neubau, der sich ebenfalls an den Angaben Schweitzers orientierte. Seit 1971 findet jährlich zum Todestag Schweitzers ein Gedächtniskonzert statt.

Der Albert-Schweitzer-Weg ist ein Rundgang durch das Dorf, der anhand von 16 Informationstafeln den Spuren Schweitzers folgt. Auf dem Rundgang befindet sich eine aus rotem Sandstein gefertigtes Denkmal Schweitzers, das 1969 von Fritz Behn erschaffen wurde.[4]

Persönlichkeiten

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  • Albert Schweitzer (1875–1965), deutsch-französischer Forscher, Arzt, Philosoph, evangelischer Theologe, Organist, Musikwissenschaftler und Pazifist, wuchs in Gunsbach auf. Sein Vater, Ludwig Schweitzer, war dort Pfarrer.

Literatur

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  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Band 2. Flohic Editions, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 881–884.
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Commons: Gunsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wörterbuch der elsässischen Mundarten
  2. Kreis Colmar. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900
  3. Ancien Presbytère Albert Schweitzer. In: ancien-presbytere.org, abgerufen am 9. Oktober 2023.
  4. Gedenkweg Albert Schweitzer, aufgerufen am 8. November 2011.