Gut Laar (Grafschaft Bentheim)

Burg in Niedersachsen, Deutschland

Gut Laar, Laer, Laarwald oder Laerwald ist ein ehemaliger landtagsfähiger Rittersitz im gleichnamigen Ort Laar (Grafschaft Bentheim). Bereits um 1227 befand sich diese Burg samt Herrlichkeit im Besitz der Grafen von Bentheim. Diese Burg ist nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Burg bei Ommen.[Anmerkung 1]

Gut Laar
Haus Laar um 1900

Haus Laar um 1900

Alternativname(n) Gut Laarwald, Gut Laer
Staat Deutschland
Ort Laar (Grafschaft Bentheim)
Entstehungszeit Erstnennung 1227, Burg könnte älter sein
Burgentyp vermutlich Wasserburg (wegen Nähe zur Vechte)
Erhaltungszustand nur noch als Bodendenkmal
Ständische Stellung Landtagsfähig
Geographische Lage 52° 37′ N, 6° 44′ OKoordinaten: 52° 36′ 43,2″ N, 6° 44′ 22,6″ O
Gut Laar (Niedersachsen)
Gut Laar (Niedersachsen)

Geschichte

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1227 wurde das Gut zum ersten Mal erwähnt, nachdem es durch den Burggrafen Rudolf van Coevorden von Graf Boldewin von Bentheim erobert wurde, der als Burggraf von Utrecht mit dem Bischof von Utrecht verbündet war. Rudolf baute die Burg Laar weiter aus, bis diese im selben Jahr vom Utrechter Bischof vollständig zerstört wurde. Nach der Zerstörung belehnte der Graf von Bentheim mit dem jetzt unbefestigten Gut Laar Eilhard von Bentheim, dessen Nachkommen sich van den Lare nannten.[1] Bis 1380 blieb das Bentheimer Lehen im Besitz der Bentheimer Burgmannenfamilie. Erbnachfolger des Gutes Laar wurde Engelbert von Salne, der mit der Erbtochter Jutta von Laar verheiratet war.[2] Dieser ließ das Gut wieder befestigen und erhob Zoll an der Vechte zum Leidwesen aller, die von diesem Handelsweg Gebrauch machten.

Nachdem die Burg erneut geschleift wurde, musste Engelbert den Städten Kampen, Zwolle und Deventer sowie dem Bischof von Utrecht versprechen, dass weder er noch seine Familie, ohne Erlaubnis der genannten Parteien, eine Festung entlang der Vechte bauen durfte. Darüber hinaus sollte in Laar nie wieder eigenmächtig Zoll erhoben werden. Danach wurde das Haus Laar lediglich als ein standesgemäßes Steinhaus wieder und wieder errichtet. 1685 wurde von der Familie von Laar ein neues Herrenhaus gebaut. Das einstöckige Gebäude, dass auf dem Foto zu sehen ist, stammt jedoch aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.[3]

Chronologische Auflistung der lehninhabenden Familien

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  •  
    Burgmannsfamilie von Bentheim, genannt von Laar, belehnt von 1227 bis 1380.
  •  
    Familie van Salne, genannt von Laar, belehnt von 1380 bis 1722.
  • Das Lehen wurde 1722 als heimgefallen angesehen. Erst 1929 wurde das Haus ohne Ländereien an Harm Brill verkauft.

Literatur

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  • Rudolf vom Bruch: Laar. In: Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Emslandes. Aschendorff, Münster 1962. S. 197–199.
  • Ludwig Edel: Zur Genealogie des ausgestorbenen Geschlechts der von Laar zu Laarwald. In: Bentheimer Jahrbuch. 1959, ISSN 0723-8940, S. 101–109, (PDF; 772 kB).
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  • Eintrag von Stefan Eismann zu Laar in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 11. Juni 2021.

Anmerkungen

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  1. Beigetragen zu dieser Verwirrung hat wahrscheinlich auch das spekulative Forschungsergebnis des Genealogen Willem Wijnaendts van Resandt zur Familie van Laer tot Hoenlo, "De stamreeks van het uitgestorven adellijk Overijsselsch geslacht van Laer" NL. leeuw 1933, S. 343–247. Schon zu Lebzeiten waren seine Ausführungen zu dieser Familie umstritten; siehe dazu A.L. Heerma van Voss "De stamreeks van het uitgestorven adellijk Overijsselsch geslacht van Laer"; im selben Jahrgang erschienen NL. leeuw 1933 S. 379–381. Von Engelbert von Salne und Jutte von Laar werden im "leenrepertorium van Overijssel" keine Lehen in oder um Ommen genannt. Zudem führten die Laer van Hoenlo ein ganz anderes Wappen – in blau sieben silberne Lilien (3;3;1) – vergleiche dazu die Wappen der Laar zu Laarwald. Zitat:"De oudste vermelding van havezathe ’t Laer dateert uit 1382 toen Hugo van den Laer het goed van de bisschop van Utrecht in leen ontving. Hugo van den Laer behoorde tot het geslacht van Verssen of Varssen, uit de gelijknamige buurtschap onder Ommen. De laatste generatie van deze familie Laer op ’t Laer waren Hendrik van Laer en zijn vrouw Agnes van Oldeneel die er vanaf 1433 zetelden. Het Laer werd toen een achterleen van het huis Hoenlo. Lange tijd daarna werd een zijtak van de Van Laers met het goed beleend." Siehe: Kuijl, E. van der: Bureauonderzoek Archeologie Plangebied Laarmanshoek te Ommen, gemeente OmmenHamaland Advies Vof, Zelhem. 2011, S. 15. Demnach steht fest, dass die Familie und das Gut Laar in Ommen weder mit dem Laar in Bentheim etwas zu tun hatte, noch mit dem Ehepaar Engelbert von Salne und Jutta von Laar.

Einzelnachweise

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  1. Bruch, 1962, S. 197
  2. Edel, 1959. S. 101–102.
  3. Bruch, 1962 S. 198