Hammerschmiede (Georgensgmünd)
Hammerschmiede ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet von Georgensgmünd im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Hammerschmiede Gemeinde Georgensgmünd
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Koordinaten: | 49° 11′ N, 11° 0′ O |
Höhe: | 346 m ü. NHN |
Geografische Lage
BearbeitenDie ehemalige Einöde lag an einem Seitenarm der Fränkischen Rezat. Im Westen grenzte das Flurgebiet „Die Gemeind-Theile“ an, im Osten jenseits der Rezat lag das Flurgebiet „Die untere Lerch“. Heute befindet sich an ihrer Stelle Haus-Nr. 34 des Hammerwegs.[1]
Geschichte
BearbeitenDas Eisenschmelzwerk und der Eisenhammer wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Endreß von Hausen, Amtmann in Roth, errichtet. Die benötigten Rohstoffe (Erz, Holzkohle und Kalk) konnten aus der näheren Umgebung bezogen werden. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Anwesen zerstört. 1662 wurde es neu errichtet, von 1709 bis 1723 wurde es vom Ansbacher Markgrafen Wilhelm Friedrich persönlich übernommen. 1733 endete die Eisenherstellung. Die nächsten 200 Jahre wurde sie als Sensenschmiede betrieben, 1933 schließlich als Bronzewerk.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Hammerschmiede zur Realgemeinde Friedrichsgmünd. Es gab ein Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus. Sie hatte das Brandenburg-ansbachische Verwalterämtlein Friedrichsgmünd als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Hammerschmiede die Hausnummer 28 des Ortes Friedrichsgmünd.[3]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hammerschmiede dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Georgensgmünd und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Georgensgmünd zugeordnet.[4] Nach 1964 wurde der Ort in den amtlichen Verzeichnissen nicht mehr aufgelistet. Mittlerweile hat die Hammerschmiede ihren Betrieb eingestellt, das ursprüngliche Gebäude wurde abgerissen.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 |
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Einwohner | 6 | 9 | 3 | 8 | 13 | 9 | 9 | * | * |
Häuser[5] | 3 | 1 | 1 | 1 | 2 | * | * | ||
Quelle | [6] | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] |
Religion
BearbeitenDer Ort war evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Georgensgmünd) gepfarrt.[3] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren nach St. Wunibald (Georgensgmünd) gepfarrt.[13][15]
Literatur
Bearbeiten- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 281.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 21.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Hammerschmiede im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
- ↑ W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 281.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 389f.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 472.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1925 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 22 (Digitalisat). Dort als Eisenhammer aufgelistet.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 216 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1256, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1191 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1264–1265 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1301 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 179 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Georgensgmünd-Röttenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 29. Mai 2023.