Hans-Wilhelm von Bornstaedt

deutscher Offizier der Bundeswehr

Hans-Wilhelm von Bornstaedt (* 25. Februar 1928 auf dem Familienstammgut Relzow, bei Murchin, dem briefadeligen Zweig[1] derer von Bornstaedt in Vorpommern)[2] ist ein ehemaliger deutscher Offizier der Bundeswehr.

Seine Eltern waren der Landwirt[3] Wilhelm Karl von Bornstaedt-Groß Bünzow (1898–1965) und Hildegard von Schultz (1901–1986), sie ließen sich 1936 scheiden. Zu diesem Zeitpunkt übernahm dann Hans-Wilhelm im Minorat das Erbe auf Relzow. Dieser Besitz umfasste 1939 etwa 982 ha.[4]

1944 Flakhelfer, 1945 mit 17 Jahren Infanterist als Arbeitsmann im Wehrmachts-Einsatz. Nach Kriegsende Landwirtschaftliche Lehre, Ausbildung zum Techniker und folgend Entwicklungstechniker in „Ultron Fabrik Elektromedizinischer Geräte“. Techniker und Filialleiter in einem Rundfunk- und Fernseh-Fachgeschäft. Zuletzt Flugzeugelektroniker in der Werft der neuen Lufthansa in Hamburg-Fuhlsbüttel.

1956 Eintritt als Offiziersanwärter der Luftwaffe in die Bundeswehr. Ausbildung zum Generalstabsoffizier an der Technischen Akademie der Luftwaffe und der Führungsakademie der Bundeswehr im 7. Generalstabslehrgang Luftwaffe von 1963 bis 1964 in Hamburg, wo er zum Offizier im Generalstabsdienst ausgebildet wurde. Erste Verwendung als Generalstabsoffizier in der neu aufgestellten Stabsabteilung Planung im Führungsstab der Luftwaffe als „Referent Langfristige Planung Luftverteidigung und Fernmelde und Elektronik“. Dort Konzeption und Einleitung des Versuchsbetriebs der ersten operativen Führungssysteme mit Rechnerunterstüzung „DISTEL“ und „EIFEL“ im Taktischen Operationszentrum (TOC) der Luftwaffe in Karlsruhe. Weitere Verwendung als Stellvertretender Abteilungsleiter A6 im Luftwaffengruppenkommando Süd in Karlsruhe, und dann als Abteilungskommandeur und Stellungskommandant der Radarstellung Schleswig. Internationalen Ausbildung am „US-Armed-Forces-Staff-College“ in Norfolk, Virginia, USA. Anschließend Referatsleiter „Rüstungsplanung“ im Führungsstab der Streitkräfte in Bonn. Im Wechsel zwischen Ministeriums- und Truppenverwendungen Abteilungsleiter und Chef des Stabes im Luftwaffenführungsdienstkommando in Köln-Wahn. Zurück ins Ministerium als „Stabsabteilungsleiter Planung“ im Führungsstab der Streitkräfte (Erarbeitung und politische Billigung des ersten „15 Jahre-Streitkräfteplans der Bundeswehr“). Danach zurück in die Truppe als Kommandeur und Befehlshaber.

Im Jahre 1976 wurde er zum Brigadegeneral befördert, als einer der ersten Generäle ohne Wehrmachtsvergangenheit, und 1982 zum Generalmajor. Von 1976 bis 1980 war er Stabsabteilungsleiter Führungsstab der Streitkräfte VI im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn, von 1980 bis 1982 Kommandeur Luftwaffenführungsdienstkommando und von 1982 bis 1984 Divisionskommandeur der 2. Luftwaffendivision[5] und anschließend bis zu seiner Pensionierung 1987 Befehlshaber des Wehrbereichs II[6] der Bundeswehr für die Bundesländer Niedersachsen und Bremen.

1952 heiratete er in Cuxhaven Ottonie von Trauwitz-Hellwig. Das Ehepaar hatte die Tochter Carmen sowie die Söhne Falk-Wilhelm und Hans-Wolf die alle drei eine Familie gründeten. Hans-Wilhelm von Bornstaedt hatte die Brüder Karl-Wilfried und Eckhart.

Auszeichnungen

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Siehe auch

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Literatur

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  • Dermot Bradley, Heinz-Peter Würzenthal, Hansgeorg Model: Die Generale und Admirale der Bundeswehr 1955–1997 – Die militärischen Werdegänge (= Dermot Bradley [Hrsg.]: Deutschlands Generale und Admirale. Teil VIb). Band 1, Adam – Fuhr. Biblio-Verlag, Osnabrück 1998, ISBN 978-3-7648-2492-1, S. 228.
  • Clemens Range: Kriegsgedient – Die Generale und Admirale der Bundeswehr. Translimes Media Verlag, Müllheim-Britzingen 2013, ISBN 978-3-00-043646-8, S. 81–82.

Einzelnachweise

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  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1916, Jg. 10, Justus Perthes, Gotha 1915, S. 74 f. Digitalisat
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1900. Jg. 1, Justus Perthes, Gotha 1900, S. 104–105. Digitalisat
  3. Bernd Jordan, Klaus Berge, Beate Lunze: Güter, Herrenhäuser und Familien um Lassan, in: Beiträge zur Lassaner Heimatgeschichte, Druckhaus Berlin-Mitte, Lassan, Berlin 2007, S. 88.
  4. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. Auflage 9, Band I, (Ausgabe Pommern), Landkreis Greifswald, Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1939, S. 21. Reprint Klaus D. Becker Potsdam. Facsimile Edition Auflage. ISBN 978-3-88372-229-0
  5. 2. Luftwaffen-Division auf archivportal.de, abgerufen am 27. Mai 2021
  6. Wehrbereichskommando II (Bestand)

Weitere bibliografische Informationen, in:

  1. Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band II, Band 58 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1974, S. 17 f. ISBN 3-7980-0758-6.
  2. Walter von Hueck, Klaus von Andrian-Werburg: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser B (Briefadel), Band XX, Band 104 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1993. ISBN 3-7980-0804-3.
  3. Clemens Range: „Kriegsgedient. Die Generale und Admirale der Bundeswehr“, Transmiles Media Verlag, Müllheim-Britzingen 2013. ISBN 978-3-00-043646-8.
  4. Katja Gäbler, Fabian Wehner: „Nachbeben, Begegnungen mit deutschen Lebensgeschichten des 20. Jahrhunderts“, Duncker & Humblot, Berlin 2015. ISBN 978-3-428-14826-4.