Hans Schreiber (Botaniker)
Johann („Hans“) Schreiber (* 25. Dezember 1859 in Wallern; † 8. Jänner 1936 in Krummau, Tschechoslowakei) war ein österreichischer Botaniker und Hochschullehrer, der als Moorforscher bekannt wurde. Er gründete eine Moorversuchsanstalt im Erzgebirge und gab die "Deutsch-Österreichische Moorzeitschrift" heraus.
Leben
BearbeitenEr wurde als Sohn eines Webers und Leinwandhändlers aus dem südlichen Böhmerwald geboren. Nach dem Schulbesuch in Prachatitz und Budweis studierte Schreiber in Prag Naturwissenschaften an der Deutschen Technischen Hochschule. Er erlangte 1884 den Abschluss als Diplom-Landwirt. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er die Lehrbefähigungsprüfung für Meteorologie, Chemie und Technologie erlangte, an Oberrealschulen in Wien Unterricht erteilte und Dozent für Witterungskunde an der Hochschule für Bodenkultur in Wien wurde.
1886 folgte er dem Ruf an die 1880 gebildete Königlich Böhmische Landwirtschaftliche Akademie in Liebwerd bei Tetschen. Nachdem er 1890 die Lehramtsprüfung für landwirtschaftliche Mittelschulen abgelegt hatte, wurde Schreiber Lehrer an der Flachsbereitungsschule in Trautenau. Ab 1895 bis zur Pensionierung in den Ruhestand 1922 war er Leiter der Landwirtschaftliche Winterschule in Staab bei Pilsen.
1899 gründete er in Sebastiansberg die der Staaber Schule angeschlossene Moorkulturstation Sebastiansberg, die nach Ende des Ersten Weltkrieges der Deutschen Sektion des Landeskulturrates für Böhmen in Prag zugeordnet wurde.
Schriften (Auswahl)
Bearbeiten- Führer durch den Böhmerwald. 1888.
- Handbuch der deutschen Volksbildungsbestrebungen. 1893.
- Neues über Mourkultur und Torfverwertung. 2 Teile, 1900/1902.
- Die Entwicklung der Moorkultur in den letzten 25 Jahren. 1908.
Ehrungen
BearbeitenIm Torfstich von Sebastiansberg wurde für ihn ein Denkmal errichtet.[1]
Literatur
Bearbeiten- Hans Hölzl: Moorforscher Hans Schreiber. In Sudetenpost vom 28. Jänner 1966, S. 4.
- Fritz Pfaffl: Ein Lebensbild. Hans Schreiber (1859–1936) der Moorforscher des Bayer- und Bohmerwaldes. In: Der Bayerische Wald 22 (1990), Heft 2, S. 7.
- Gerd Lüttig: Schreiber, Hans; eigentl. Johann, Ps. Hans Franzl, H. S. Volker. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 191 f. (Direktlinks auf S. 191, S. 192).
- Gerd Lüttig: Schreiber, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 530 f. (Digitalisat).
Einzelnachweise
BearbeitenPersonendaten | |
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NAME | Schreiber, Hans |
ALTERNATIVNAMEN | Schreiber, Johann |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Botaniker |
GEBURTSDATUM | 25. Dezember 1859 |
GEBURTSORT | Wallern |
STERBEDATUM | 8. Januar 1936 |
STERBEORT | Krummau |