Harro Zimmer

deutscher Astronom und Journalist

Harro Zimmer (* 12. Februar 1935 in Berlin[1]) ist ein deutscher Astronom, Raumfahrtexperte und Journalist.

Harro Zimmer wuchs mit jüngeren Geschwistern in Berlin-Kreuzberg auf. Schon als Kind beschaffte er sich ein gebrauchtes Teleskop, um den Nachthimmel zu beobachten. Nach dem Zweiten Weltkrieg besuchte er öfters die Archenhold-Sternwarte im Treptower Park im Berliner Ortsteil Alt-Treptow.

1964 erhielt er vom Advanced Study Institute der NATO ein Diplom in Astronomie.[1] Er studierte danach an der Technischen Universität Berlin das Fach Chemie und 1966 als NASA-Stipendiat an der University of Miami das Fach Weltraumwissenschaften.

Von 1973 bis 1986 wirkte er als Vorstand an der Wilhelm-Foerster-Sternwarte in Berlin, zu deren Gründungsmitgliedern er 1953 gehörte. Im Rahmen des US-amerikanischen Moonwatch-Programms beteiligte er sich in leitender Position an den Beobachtungen von Satellitenorbits.[2][1] Er beobachtete bei seinen Untersuchungen nicht nur US-amerikanische, sondern auch sowjetische Satelliten, wobei er insbesondere die Funksignale der Satelliten empfing.[3][1] Im Planetarium am Insulaner hat er von 1963 bis 2018 fast 200 meist gut besuchte Vorträge zum Thema Raumfahrt gehalten.[4]

Im Juli 1969 berichtete er für den Radiosender RIAS live von Apollo 11, der ersten bemannten Raumfahrtmission mit einer Mondlandung.[5] 1976 gehörte er dem Viking-Team der National Aeronautics and Space Administration (NASA) in Kalifornien zur Erforschung des Planeten Mars an.[1] Am 28. Januar 1986 berichtete er live vom Start und der Explosion der Raumfähre Challenger in Florida. Von 1977 bis 1995 arbeitete Harro Zimmer als leitender Redakteur beim RIAS Berlin und anschließend beim Deutschen Welle TV.

Harro Zimmer verfasste zahlreiche Bücher über astronomische Objekte und die Raumfahrt. 1985 und 1993 übersetzte er den vom britischen Astronomen Patrick Moore verfassten Band Guinness-Buch der Sterne ins Deutsche.[6][7] Harro Zimmer war Ende der 1980er Jahre ferner Moderator in der achtteiligen japanisch-deutschen Fernsehserie „Eine galaktische Odyssee“. Er ist Mitglied der kalifornischen Planetary Society.[1]

Harro Zimmer heiratete am 23. Mai 1969 Renate Stein. Aus der Ehe gingen eine Tochter und ein Sohn hervor.[1]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Harro Zimmer. Abgerufen am 16. November 2022 (englisch).
  2. Space radio monitoring stations of the early space age. Abgerufen am 16. November 2022.
  3. Ingrid Vötter: Lebenswege in Ost und West – Wie die Astronomie verbindet. In: Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. / Zeiss Planetarium am Insulaner (Hrsg.): Dem Himmel nahe. Mitteilungen der Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. Nr. 6, März 2020, ISSN 2940-9330, S. 20 (wfs.berlin [PDF; abgerufen am 18. November 2022]).
  4. Karl-Friedrich Hoffmann: Wissenschaft am Mittwoch – Rückblick. In: Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. / Zeiss-Planetarium am Insulaner (Hrsg.): Dem Himmel nahe. Mitteilungen der Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. Nr. 11, Juni 2021, ISSN 2940-9330, S. 4 (wfs.berlin [PDF; abgerufen am 18. November 2022]).
  5. Zeitzeuge Harro Zimmer – Apollo 11 auf dem Mond, Wissenschaft in die Schulen, abgerufen am 16. November 2022
  6. Patrick Moore, Patrick Moore: Guinness-Buch der Sterne. Ullstein, Frankfurt/M Berlin Wien 1985, ISBN 978-3-550-07733-3 (dnb.de [abgerufen am 18. November 2022]).
  7. Patrick Moore, Patrick Moore: Das neue Guinness-Buch der Sterne. Ullstein, Frankfurt/M Berlin Wien 1993, ISBN 978-3-550-06814-0 (dnb.de [abgerufen am 18. November 2022]).