Haubenhof (Kammerstein)
Haubenhof (fränkisch: Haumhuf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Kammerstein im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3] Haubenhof liegt in der Gemarkung Barthelmesaurach.[4]
Haubenhof Gemeinde Kammerstein
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 16′ N, 10° 57′ O |
Höhe: | 389 m ü. NHN |
Einwohner: | 20 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91126 |
Vorwahl: | 09178 |
Geografie
BearbeitenDer Weiler ist allseitig von Waldgebieten umgeben, im Norden vom Schwabenholz. 1 km westlich befindet sich die Flur Fichtig. Ein Anliegerweg führt nach Mildach zur Kreisstraße RH 5 (0,8 km nordöstlich).[5]
Geschichte
BearbeitenIm Jahre 1349 wurde der Ort als „Pirkenhoffe“ erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte der Ort noch den Herren von Nassau. In der Folgezeit kam er an die Burggrafschaft Nürnberg, schließlich an das Markgraftum Ansbach. Laut dem Salbuch des markgräflichen Amtes Schwabach des Jahres 1434 war „Pirckenhof“ ein Ganzhof. 1623 übte das Oberamt Windsbach das Hochgericht aus.[6] Im Jahre 1491 wurde der Ort erstmals „Haubenhof“ genannt. Die ursprüngliche Form bezieht sich auf einen Birkenbestand, die heutige Form wohl auf eine Eigenschaft des Hofgebäudes (mhd. hūbe für Haube).[7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Haubenhof zur Realgemeinde Mildach. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus. Der Ganzhof war nunmehr in zwei Halbhöfen zerschlagen, die das brandenburg-ansbachische Kastenamt Schwabach als Grundherrn hatten. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt Haubenhof bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 1 und 2 des Ortes Mildach.[8] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[9] Es gab zu dieser Zeit eine Untertansfamilie.[10][11]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Haubenhof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Barthelmesaurach und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Barthelmesaurach zugeordnet.[12] Am 1. Mai 1978 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Kammerstein eingemeindet.[9]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 14 | 12 | 12 | 26 | 23 | 19 | 19 | 26 | 22 | 17 | 20 |
Häuser[13] | 2 | 2 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 5 | |||
Quelle | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Bartholomäus (Barthelmesaurach) gepfarrt.[8] Die Katholiken sind nach St. Vitus (Veitsaurach) gepfarrt.[22][24]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Habenhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 454 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 865.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 27–28.
Weblinks
Bearbeiten- Haubenhof. In: kammerstein.de. Abgerufen am 18. Juli 2023.
- Haubenhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Haubenhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Haubenhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 348 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 27. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „háumhūf“.
- ↑ Gemeinde Kammerstein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 231 f.
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 27 f.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 864 f. (= F. Eigler: Schwabach, S. 396).
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 466 f.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Habenhof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 406 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 454.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 37 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1041, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1205, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1185 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1257 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1295 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1123 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 179 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Wolframs-Eschenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 28. Mai 2023.