Heinrich Leuthold
Heinrich Leuthold (* 9. August 1827 in Wetzikon; † 1. Juli 1879 in Zürich) war ein Schweizer Dichter, Übersetzer und Journalist.
Leben und Werk
BearbeitenDer Sohn eines Landarbeiters und Milchhändlers studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Zürich, Basel und Bern, u. a. bei Wilhelm Wackernagel und Jacob Burckhardt. Er brach das Studium ab und hielt sich in Südfrankreich, Italien und schliesslich in München auf, wo er zur Dichtergesellschaft Die Krokodile stiess. Er verkehrte dort unter anderem mit namhaften Dichtern wie Emanuel Geibel und Paul Heyse, litt aber unter dem mangelnden Zuspruch des Publikums zu seiner Dichtung. Ab 1865 lebte er dauernd in München, wo er auch als Journalist tätig war. 1879 verstarb er in der Zürcher Nervenheilanstalt Burghölzli, in die er 1876 wegen psychischer Probleme eingeliefert worden war.
Leuthold schuf vor allem Naturlyrik in der Tradition der deutschen Romantik und des Biedermeiers. Beeinflusst war Leuthold gemäss dem Literaturhistoriker Peter von Matt besonders von Friedrich Hölderlin. Ausserdem verfasste er ein grosses Epos (Penthesilea) und war als Redaktor und Übersetzer tätig.
Heinrich Leuthold fand seine letzte Ruhestätte auf dem Zürcher Friedhof Rehalp.
Werke
Bearbeiten- Ausgewählte Gedichte. Mit sechs Original-Radierungen von August Frey. Hrsg.: Adolf Guggenbühl, Karl Hafner. Schweizer Spiegel Verlag, Zürich 1942.
- Sprüche und Epigramme.
- Penthesilea. Versepos in neun Gesängen.
- Hannibal. Fragmentarisches Versepos in fünf Rhapsodien.
- Ausgaben
- Gedichte. Insel Verlag, Leipzig 1910.
- Gesammelte Dichtungen in drei Bänden. Eingeleitet und nach den Handschriften hrsg. von Gottfried Bohnenblust. 3 Bände. Huber, Frauenfeld 1914 (Digitalisat Band 1, Band 2, Band 3).
Literatur
Bearbeiten- Rätus Luck: Leuthold, Heinrich. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Günter Häntzschel: Leuthold, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 385 f. (Digitalisat).
- Peter von Matt: Die tintenblauen Eidgenossen. Über die literarische und politische Schweiz. Hanser, München 2001.
- C. Menzel: Leuthold, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 497 f.
- K. Emil Hoffmann: Der Dichter Heinrich Leuthold als Student an der Universität Basel. Nach Dokumenten des Universitätsarchivs und nach bisher unbekannten Zeugnissen des Dichters. In: Basler Jahrbuch 1926, S. 113–144.
- K. Emil Hoffmann: Das Leben Heinrich Leutholds. Mit Gedichten, Aufsätzen, Aussprüchen und Briefen des Dichters (= Neujahrsblatt der Lesegesellschaft Wädenswil; 9). Wädenswil 1936.
Weblinks
Bearbeiten- Publikationen von und über Heinrich Leuthold im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Werke von Heinrich Leuthold im Projekt Gutenberg-DE
- Heinrich Leuthold im Internet Archive
Personendaten | |
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NAME | Leuthold, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Dichter, Übersetzer und Journalist |
GEBURTSDATUM | 9. August 1827 |
GEBURTSORT | Wetzikon |
STERBEDATUM | 1. Juli 1879 |
STERBEORT | Zürich |