Helga Knobloch

deutsche Künstlerin

Helga Knobloch (* 5. März 1924 in Dresden-Loschwitz; † 21. Juli 2020 in Dresden[1]) war eine deutsche Künstlerin.

Helga Knobloch absolvierte von 1939 bis 1942 eine Ausbildung als graphische Zeichnerin. Danach besuchte sie die private Malerschule von Ernst Oskar Simonson-Castelli (1864–1929), die zu dieser Zeit von Ernst Hassebrauk geführt wurde. Daneben leistete sie Arbeits- und Kriegsdienste. Beim Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 ausgebombt, verließ sie Dresden und lebte kurze Zeit in Luxemburg und Düsseldorf. 1946 kehrte sie nach Dresden zurück und immatrikulierte sich 1947 im Studiengang Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Carl Rade und Josef Hegenbarth. 1950 wechselte Helga Knobloch in das Fach Gebrauchsgrafik zu den Lehrern Hans Christoph und Hajo Rose. 1952 beendet sie ihr Studium mit Auszeichnung.

Sie wurde Mitglied im Dresdner Künstlerbund und arbeitete freischaffend in den Bereichen Modegrafik, Kinderbuch, Ausstellungsgestaltung und Plakat. Hans Christoph, ihrem späteren Lebensgefährten, blieb sie freundschaftlich verbunden. Als dieser 1955 seine Dozentur aufgab, um Formalismus-Vorwürfen zu entgehen, übernahmen sie gemeinsam für viele Jahre die gebrauchsgrafische Gestaltung der Leipziger Messe.

1956 gewann Helga Knobloch den Plakatwettbewerb 750 Jahre Dresden. Ihre Arbeit als Ausstellungs- und Messegestalterin und die damit verbundenen, geringen zeitlichen Freiräume, führten dazu, dass sie erst in den 1980er Jahren wieder künstlerisch-experimentell tätig werden konnte.

Helga Knobloch lebte in Dresden-Loschwitz. Sie kümmerte sich als Nachlassverwalterin um das künstlerische Werk Hans Christophs.

Helga Knoblochs künstlerisches Werk teilt sich in zwei, zeitlich weit auseinander liegende Abschnitte. Ihr Frühwerk waren Zeichnungen und Aquarelle, die zu Beginn ihres Studiums an der Hochschule in Dresden entstanden. Es sind Milieu-Studien, die im Winter 1947 insbesondere in der Mitropa-Gastronomie des Bahnhofs Dresden-Neustadt entstanden sind und die daher den Titel „Bahnhofsbilder“ tragen. Aufgrund der schlechten Brennstoffversorgung der Hochschule und der deshalb kalten Ateliers schickte Josef Hegenbarth seine Studenten unter anderem dorthin, um Studien anzufertigen.

In den 80er Jahren entstanden Arbeiten, die dem Informel zuzuordnen sind. Bei diesen Arbeiten bedient sie sich der Collage und des Drip-Paintings. Schwarze, weiße und rote Acryllacke lässt sie dazu auf verschieden farbige Tonwertkartons tropfen, vergleichbar den Kreidekreisen Hermann Glöckners. Diese Arbeiten nennt Helga Knobloch „Magische Kreise“.

Ausstellungen

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  • 1958 und 1962/1963: Dresden, Vierte[2] und Fünfte Deutsche Kunstausstellung
  • 1974: Dresden, Bezirkskunstausstellung

Literatur

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  • Helga Knobloch. In: Künstler am Dresdner Elbhang. Elbhang-Kurier-Verlag, Dresden, 2007, S. 238
  • Schieferdecker, Jürgen: Der Furor der späten Jahre – Freie Arbeiten von Helga Knobloch bei ‚Rahmen & Bild‘, in: Dresdner Neueste Nachrichten, 23. Juli 2007
  • Ziller, Gunter in: Dresdner Neueste Nachrichten, 15. April 2009
  • Tetzlaff, Reinhild: Grandezza, Folder März 2009. Download (PDF-Datei; 1,29 MB)
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Einzelnachweise

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  1. Patrick Maslowski: Helga Knobloch – eine Dresdner Malerin und Grafikerin. In: Archivalien des Monats. Stadt Dresden, Mai 2022, abgerufen am 22. Juli 2024.
  2. SLUB Dresden: Vierte deutsche Kunstausstellung Dresden 1958. Abgerufen am 21. Juli 2024 (deutsch).