Hotel Brühl (Warschau)

Hotel in Polen

Das Hotel Brühl (polnisch: Hotel Brülowski, auch Hotel Brül, Hotel Bruhlowski oder Hotel Bruhl genannt) war eines der elegantesten Warschauer Hotels. Es lag in prominenter Lage direkt am Sächsischen Garten, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach nicht wieder aufgebaut.

Schwarzweißfoto: Zwei Herren stehen in edler Haltung vor einem Torbogen des Hotel Brühl, einer mit Schnauzbart und Handschuhen, der andere mit Degen
Józef Piłsudski und Bolesław Wieniawa-Długoszowski vor dem Hotel Brühl

Geschichte und Architektur

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Das Hotel wurde um 1882 in der Warschauer Innenstadt errichtet. Es war der nach Südwesten abschließende Teil des Häuserblocks Wierzbowa-Fredry-Alberta I. Die Adresse lautete Ulica Fredry 12 (ein Teil der Straße, der so heute nicht mehr existiert) und bildete ein Eckgebäude zur Ulica Alberta I (heute Ulica Niecała). Die breite Front des Hotels war auf den Teich im Sächsischen Garten ausgerichtet. Die Südseite des Gebäudes lag der Rückseite des ebenfalls nicht mehr existierenden Brühl-Palastes am Sächsischen Platz gegenüber[1]. Architekt war Witold Lanci. Er baute das Hotel für Iser Cohen, dem 1920 Aleksandra Borman als Besitzerin nachfolgen sollte. Das Hotel hatte fünf Stockwerke. Es wurde 1944 zerstört. Heute befindet sich an Stelle des ehemaligen Hotels teilweise eine Rasenfläche des hier leicht vergrößerten Sächsischen Parks, zum Teil ein schmaleres, elegantes Apartmenthaus, das zu Beginn der 2000er Jahre gebaut wurde.

In einem deutschen Reiseführer von 1916 wird das „Hotel Brühl“, an der Kotzebuestraße[2] liegend, mit Zimmerpreisen ab 3 Mark angeboten[3]. Eine polnische Werbung für das „Hotel Bruhl Warszawa“ aus dem Jahr 1937 benennt fließend kaltes und warmes Wasser sowie Zentralheizung und warme Öfen bei Zimmerpreisen ab 5 Złoty[4].

Gäste des Hotels waren unter Anderen Rudolf Asmis[5], Rolf Brandt[6] Heinrich Sahm[7] und Boris Wiktorowitsch Sawinkow[8].

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. gem. historischen Luftbildaufnahmen in: Marek Barański, Andrzej Sołtan, Warszawa. Ostatnie spojrzenie. Niemieckie fotografia lotnicze spzed sierpnia 1944 (Warschau - Der letzte Blick. Deutsche Luftaufnahmen entstanden vor August 1944), Muzeum Historyczne m. st. Warszawy (Hrsg.), ISBN 83-88477-23-4, Warschau 2004, Nr. 21 und 22
  2. Kotzebuestraße, anderswo (in Polnisch) als Ulica Hrabiego Kotzebue 12 bezeichnet
  3. Wegweiser durch Warschau. Kurzgefaßter Führer durch die Stadt Warschau mit besonderer Berücksichtigung alles dessen, was der deutsche Soldat, Beamte und Reisende wissen muß, 3. Auflage, Verlag der Deutschen Staatsdruckerei Warschau, Warschau 1913
  4. gem. Kurzinfo zum „Hotel Bruhlowski“, Przewodnik po Warszawie (do 1944 roku) bei Stalus.pq.pl (in Polnisch)
  5. gem. Rudolf Albert August Wilhelm Asmis, Als Wirtschaftspionier in Russisch-Asien, S. 163, G. Stielke, 1926
  6. gem. Rolf Brandt, Der große Vormarsch 1915, Fleischel, Berlin, 1915
  7. gem. Johann Gottfried Herder-Institut (Hrsg.), Wissenschaftliche Beiträge zur Geschichte und Landeskunde Ost-Mitteleuropas, Ausgabe 84, 1969
  8. gem. Wladimir Korostowetz, Polnische Auferstehung, Verlag für Kulturpolitik, 1929
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Koordinaten: 52° 14′ 30,7″ N, 21° 0′ 31,2″ O