Hugo Ungewitter (* 13. Februar 1869 im Haus Kappel bei Wiedenbrück; † 23. März 1947)[1] war ein deutscher Tier- und Schlachtenmaler.

 
Friedrich der Große im Felde, 1906
 
Kosaken mit Windhunden, 1943

Hugo Ungewitter lebte seit 1876, wie seine Vorfahren, in Osnabrück und besuchte das dortige Ratsgymnasium. Ab 1887 besuchte er die Kunstakademie Düsseldorf. Im Auftrage der Düsseldorfer Akademie malte er 1897 Historienbilder für den Grafenhof in Stotel. Vom Berliner Hof erhielt er daraufhin den Auftrag, das später so berühmte Bild Blüchers Rheinübergang bei Kaub zu malen. Im Oktober 1905 stellte der am Kaiserwall in Osnabrück Wohnende erstmals aus.

Ab 1906 wohnte er, wenn er nicht auf Reisen war, in Berlin. Hier entstanden Schlachtenbilder wie Waterloo, Langensalza und Simferopol.

1913 wurde Ungewitter der Titel „Professor“ verliehen.

Anfang April 1918 war Ungewitter zu Studienzwecken Gast des Regiments Lübeck im flandrischen Houthem. Dem Kriegsmaler zu Ehren wurde eines ihrer Unternehmen mit dem Decknamen Ungewitter versehen.[2]

Zu Studienzwecken reiste er 1924 nach Abessinien. In Velhagen und Klasings Monatsheften berichtete er darüber 1926 mit Abbildungen und Reiseskizzen unter dem Titel Als Maler in Abessinien.

Ungewitter trat vor allem als Maler von Militär- und Jagdszenen hervor und wurde für seine realistischen Natur- und Tierdarstellungen bekannt. Viele Motive hierfür fand er in Südamerika und im östlichen Russland.[3] Stilistisch blieb er auch nach dem Ersten Weltkrieg dem Realismus treu und verschloss sich den modernen Strömungen in der Malerei.

Im Osnabrücker Museum hing bis Ende des letzten Krieges das Gemälde Butterwiese (1900). Die Darstellung der Landschaft um das Lokal Schützenhof stammte von dem Maler Rudolf Lichtenberg, die der schlittschuhlaufenden Personen, damals bekannte Osnabrücker Bürger und Offiziere, von Ungewitter. Seitdem ist es verschollen.

Bei Auktionen in den letzten Jahren wurden seine Bilder für Preise bis zu 35.000 US-Dollar verkauft. Dabei handelte es sich in den meisten Fällen um Ölgemälde. Neben Tier- und Schlachtendarstellungen sind auch Jagd- und Sportszenen erhalten.[4]

Bekannte Gemälde

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Blüchers Rheinübergang bei Kaub 1814, Schwarz-Weiß-Abbildung auf einer Ansichtskarte, 1902

Literatur

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  • Hermann Alexander Müller: Allgemeines Künstler-Lexicon. Band 2, Rütten & Loening, 1906, S. 275.
  • Als Maler in Abessinien. mit Abbildungen und Reiseskizzen, In: Velhagen und Klasings Monatshefte. 1926.
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Commons: Hugo Ungewitter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nach Hermann Alexander Müller: Allgemeines Künstler-Lexicon. Band 2, Rütten & Loening, 1906, S. 275 ist das Geburtsdatum der 18. Februar. Das Todesdatum ist in der Literatur nicht zu ermitteln. In einer unbestätigten Fußnote wurde einmal circa 1944 erwähnt. Da dies aber nirgendwo bestätigt wurde, könnte es sich auch um einen Druckfehler handeln. 1944 ist also lediglich ein unbestätigtes Gerücht und somit vorerst nicht als Faktum verwertbar. Siehe auch Foto des Grabsteins Prof. Hugo Ungewitter, * 13.2.1869 † 23.3.1947
  2. Otto Dziobek: Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. Hanseatisches) Nr. 162. erste Auflage. 1922.
  3. Hanns-Gerd Rabe, Felix Nussbaum: Osnabrücker Kunst und Künstler – 1900 bis 1970. In: Osnabrücker Mitteilungen. 81, 1974, S. 42–44.
  4. Auktionsergebnisse bei www.findartinfo.com
  5. Bettina Baumgärtel: Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 374.