Hukla

ehemalige Möbelfabrik in Gengenbach

Hukla (volle Firmierung in Eigenschreibweise HUKLA-WERKE G.m.b.H. Matratzen- und Polstermöbel) war ein deutscher Hersteller von Polstermöbeln aus Gengenbach. Das Unternehmen wurde 1936 gegründet und ging 2012 in die Insolvenz. Die Markenrechte wurden zuvor verkauft und liegen mit Stand September 2022 beim Möbelhersteller Polipol.

Hukla Werke
Rechtsform GmbH
Gründung 1936
Auflösung 2012
Auflösungsgrund Insolvenz
Sitz Gengenbach, Deutschland Deutschland
Leitung Mathias van Roij
Mitarbeiterzahl 286[1]
Branche Polstermöbel
Website www.hukla.de
Stand: 27. Februar 2012

Geschichte

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Seine Wurzeln hat das Unternehmen in einer 1936 durch Eugen Klaussner in Haslach im Kinzigtal gegründeten Matratzenfabrik. Der Name ist dabei ein Akronym, welches sich von Klaussner Vater Hugo Klaussner ableitet, der spätestens ab 1915 eine Sattlerei im Schwarzwald betrieb.[2]

1951 folgten die Umstellung auf Polstermöbel und der Umzug nach Gengenbach südöstlich von Offenburg, wo in der Hochphase 2500 Menschen beschäftigt waren. Erbe Hans-Jürgen Klaussner übernahm u. a. 1979 ein US-Möbelunternehmen und expandierte mit dem Unternehmen, bis es 1989 weltweit 6000 Mitarbeiter zählte.[3][1] 1994 wurde in Torgelow das örtliche Polstermöbelwerk übernommen, welches in den 1950er Jahren aus dem Zusammenschluss von Handwerksbetrieben zu einer Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) entstanden war und später der Volkseigene Betrieb Sitz- und Polstermöbel wurde.[4]

In den Geschäftsjahren 2000/2001 und 2001/2002 erwirtschaftet Hukla Umsätze in Höhe von 200 respektive 144,8 Millionen Euro sowie Verluste in Höhe von 12 bzw. über 10 Millionen Euro.[5] Anschließend sank der Umsatz noch einmal auf 120 Millionen Euro.[6] Im Sommer 2004 meldete Gengenbachs damals größter Arbeitgeber mit 1250 Mitarbeitern Insolvenz an, aus der er vom Steinhoff-Konzern gerettet wurde. In der anschließend neu gegründeten GmbH sank die kumulierte Mitarbeiterzahl auf 600. Im September 2011 veräußerte der global tätige Möbelkonzern die Gesellschaft an Mathias van Roij, der daraus die Hukla Holding formte. Unter der neuen Führung wurden im Januar 2012 die Namensrechte, die Patente an Relax-Sesseln sowie zwei Produktionsstandorte in Torgelow und in Polen mit rund 300 Beschäftigten an den Diepenauer Möbelhersteller Polipol abgetreten und das Unternehmen in Polstermöbel GmbH umfirmiert. Gut vier Monate später teilte ein Insolvenzverwalter am letzten Freitag im April 2012 mit, dass das Unternehmen am darauffolgenden Montag schließen werde. Van Roij führte als Hauptgrund die Kostenstruktur am Standort an, die in vielen Bereichen durch kostenintensive Handarbeit geprägt gewesen sei.[3][1][7]

Im Mai 2019 erwarb die Stadt Gengenbach knapp 80.000 Quadratmeter des Hukla-Areals, um gemeinsam mit der Firma Aliseo ein rund 17 Hektar großes Gebiet neu zu überplanen.[8]

Die in Haslach verbliebene Matratzenproduktion der ehemaligen Hukla besteht als Schwarzwald Schlafsysteme weiter.[2][9]

Bis einschließlich 2002 war ein 3,8 Hektar großes Weingut in die Hukla eingegliedert.[10]

Trotz offizieller Inaktivität begab sich die Münchner Rockband Glow im Juli 2011 noch einmal ins Studio, um die spaßige Punk-Nummer Downhill on Your Bed für die von Hukla ausgerichtete und in der Skihalle Neuss ausgetragene Downhill-Matratzen-Weltmeisterschaft aufzunehmen.[11]

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Einzelnachweise

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  1. a b c Marc Faltin: Das endgültige Aus berührt. In: bo.de. 28. April 2012, abgerufen am 7. September 2022.
  2. a b Die Entstehung des Unternehmens. In: hn8.de. Abgerufen am 7. September 2022.
  3. a b Tobias Symanski: Gengenbach verliert eine Marke. In: bo.de. 14. Januar 2012, abgerufen am 7. September 2022.
  4. Eckhard Kruse: Polstermöbelwerk: Vor einem Jahr lief in Torgelow der letzte Sessel vom Band. In: nordkurier.de. 30. Juni 2022, abgerufen am 7. September 2022.
  5. Chronologie. In: bo.de. 17. September 2004, abgerufen am 7. September 2022.
  6.  Steinhoff beschäftigt 20 000 Mitarbeiter auf fünf Kontinenten: Steinhoff-Gruppe übernimmt Hukla Polstermöbel. In: handelsblatt.com. 16. September 2004, abgerufen am 7. September 2022.
  7. Ralf Burgmaier: Gengenbach: Polstermöbelhersteller Hukla ist am Ende. In: badische-zeitung.de. 27. April 2012, abgerufen am 7. September 2022.
  8. Christina Großheim: Hukla-Areal: Stadt Gengenbach erwirbt die Hälfte: Kaufvertrag am 31. Mai unterschrieben. In: stadtanzeiger-ortenau.de. 31. Mai 2019, abgerufen am 7. September 2022.
  9. Schwarzwald Hn8 Schlafsysteme GmbH (vormals: Hukla Matratzen GmbH): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2013 bis zum 31.12.2013, veröffentlicht 26. November 2015.
  10. Volker Gegg: Hukla-Weinauktion wenig berauschend. In: bo.de. 29. November 2004, abgerufen am 7. September 2022.
  11. 1. Matratzen-Downhill. Weltpremiere. In: moebelmarkt.de. 4. Oktober 2011, abgerufen am 7. September 2022.