Hundebrücke
Die Hundebrücke ist eine denkmalgeschützte Bogen- und Eisenfachwerkbrücke über den Deilbach und die Bahnstrecke Wuppertal-Vohwinkel–Essen-Überruhr zwischen den Essen Stadtteilen Byfang und Kupferdreh. Sie ist Bestandteil der Museumslandschaft Deilbachtal und ist ein Standort der Route der Industriekultur. Heute dient die Hundebrücke als Rad- und Fußweg. Die ehemalige Trasse der Prinz-Wilhelm-Eisenbahn ist heute ein Teil der S-Bahn-Linie 9, zwischen Wuppertal und Borken. Zum Ausbau der Bahntrasse als S-Bahn wurde die Stahlkonstruktion der Brücke in den 1990er Jahren angehoben und restauriert.
Hundebrücke | ||
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Hundebrücke | ||
Offizieller Name | Hundebrücke | |
Überführt | ehemals Lorenbahn, heute Fuß- und Radweg | |
Unterführt | Deilbach und Bahnstrecke Wuppertal-Vohwinkel–Essen-Überruhr | |
Ort | Essen, Byfang/Kupferdreh | |
Konstruktion | Bogen- und Eisenfachwerkbrücke | |
Fertigstellung | 1880 | |
Lage | ||
Koordinaten | 51° 23′ 2″ N, 7° 6′ 41″ O | |
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Höhe über dem Meeresspiegel | 74 m |
Geschichte
BearbeitenDie Brücke wurde 1880 von dem Steinbruchbetreiber Hermann Baumotte und im Zuge der Entstehung der Zeche Victoria errichtet. Während der Brückschlag über den Deilbach als Dreibogenbrücke aus Bruchsteinmauerwerk aus Ruhrsandstein errichtet wurde, ist der sich anschließende Brückenschlag über die Bahngleise der 1830 eröffneten Prinz-Wilhelm-Eisenbahn als Eisenfachwerkbrücke ausgeführt worden. Die schmale Brücke verband über eine Lorenbahn den Steinbruch Voßnacker Weg mit der Eisenbahn.
Funktion
BearbeitenDie Brücke diente primär dem Verladen der Steine auf die Eisenbahn. Die Abfahrt verlief parallel zur Bahntrasse (siehe Foto) und diente als Laderampe. Von hier aus wurden die Steine aus den Hunden in die Eisenbahnwagen gekippt.
Der Name
BearbeitenDer Name Hundebrücke leitet sich von den Wagen der darüber führenden Lorenbahn ab. Diese Wagen, gewöhnlich als „Loren“ bezeichnet, wurden im Ruhrgebiet „Hunde“ genannt. Diese Kohlenhunde stammten ursprünglich aus dem Bergbau. Sie hatten einen sehr engen Radstand, damit sie in engen Kurven beweglich waren und bei Entgleisungen schnell wieder auf die Schienen gehebelt werden konnten. Während der Fahrt wackelten die Wagen jedoch hin und her, so wie ein laufender Hund. Die Bezeichnung Hunten wird zwar gelegentlich auch verwendet, ist aber nur eine alte Schreibweise für „Hunde“.
Literatur
Bearbeiten- Johann Rainer Busch, Das historische Deilbachtal in Oberbyfang und Kupferdreh, Eine Bestandsaufnahme. Essen 2013
Weblinks
Bearbeiten- Beschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute als Teil der Route der Industriekultur
- Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen (PDF; 565 kB); abgerufen am 9. November 2016
- Hundebrücke. In: Structurae