Imbsen (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Imbsen (auch Imsen, Imessen, Imedeshusen, Immenhusen o. ä.) ist der Name eines westfälischen Uradelsgeschlechts.

Stammwappen derer von Imbsen im Wappenbuch des Westfälischen Adels
Das Herrenhaus von Schloss Wewer, Ansicht von Südwesten

Geschichte

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Das Geschlecht stammt aus Immessen (heute wüst) zwischen Frohnhausen und Tietelsen bei Brakel im Bistum Paderborn.[1][2] Es erscheint urkundlich erstmals am 23. März 1273 mit Fredericus de Ymessen,[3] mit dem auch die Stammreihe beginnt.

Die Familie stellte die Erbschenken des Stifts Heerse. Sie saßen zu Wewer auf Schloss Wewer (siehe auch Imbsenburg) (urkundlich 1449–1755)[4] und Stuckenbrock.[5] Vom 15. bis in das 18. Jahrhundert hinein stellten sie Domherren zu Paderborn, Anfang des 17. Jahrhunderts auch eine Äbtissin des Damenstifts Geseke.

1715 erhielten die Brüder Johann Theodor, Wilhelm und Konrad von Imbsen den ungarischen Freiherrenstand verliehen.[6] 1718 und 1733 wurde die Familie in den Böhmischen alten Herrenstand und am 3. Februar 1721 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Johann Theodor Freiherr von Imbsen, kaiserlich-königlicher Hofrat und Kabinetssecretair erhielt am 10. Dezember 1723 die Anwartschaft auf die den Grafen Braida gehörenden Lehngüter im Kreis Lüben in Schlesien, sobald diese ausgestorben wären. Zu den Gütern gehörten Groß-Heinzendorf, Herbersdorf, Neudorf, Neuguth und Parchau.[4]

In Westfalen erlosch die Familie mit dem Tod der Freiin Anna von Schorlemer Alst, geborere von Imbsen, am 19. Januar 1891. In Russland blühte die Familie fort.[2]

  • Blasonierung des Stammwappens: In Blau zwei Reihen von je drei silbernen Schindeln balkenweise gestellt, dazwischen drei ebenso gestellte silberne Rosen. Auf dem Helm mit blau-silbernen Helmdecken eine silberne Rose, oben rechts mit drei blauen, links mit drei silbernen Straußenfedern besteckt.[2]
  • Blasonierung des Freiherrenwappens von 1721: Geviert von Blau und Silber mit rotem Herzschild, darin unter kaiserlicher Krone die goldene Chiffre „C. VI“ (Carolus VI.). An diesem Schild hängt an goldener Kette ein kleineres Schildchen, das in Silber das rote burgundische Kreuz enthält. Im Hauptschild zeigt Feld 1 das Stammwappen, Feld 2 ein rotes Ordenskreuz mit silbernem Herzschild belegt, darin ein abgerissener Baumstamm, Feld 3 ein roter Krebs mit silberner Rose auf dem Rücken, Feld 4 zehn (4:3:2:1) silberne Rosen. Drei Helme: I. mit blau-silbernen Decken sieben Straußenfedern (rot-silbern-blau-silbern-blau-silbern-rot), die mittlere mit einem Krebs belegt, II. mit rot-silbernen Decken zwei ins Andreaskreuz gestellte gestümmelte Äste von einer goldenen Kette des Vliessordens umgeben, III. mit blau-silbernen Decken der Baumstamm zwischen einem mit Pfauenspiegeln beiderseits besteckten schwarzen Horn und einer silbernen Fahne, auf der sich der Baumstamm wiederholt. Als Schildhalter zwei vorwärts-sehende zweischwänzige goldene Löwen.

Persönlichkeiten

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Stammfolge

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Folgende Stammfolge ist von Ernst Heinrich Kneschke überliefert:[7]

  • Johann von Imbsen ⚭ Maria Anna von Stappe
    • Hildebrand Eucher von Imbsen, fürstlich-paderbornscher Hof- und Regierungsrat, ⚭ Maria Anna Wilhelmine von Breidenbach
      • Johann Theodor von Imbsen († 1742), kaiserlich-königlicher Hofrat, geheimer Staatssekretair, Kanzler des Ritterordens des goldenen Vlieses, reicht begütert in Sclavonien, Schlesien und Ober- und Unterösterreich, ⚭ Maria Anna Locher von Lindenheim (†  1759)
        • Maria Theresia von Imbsen ⚭ Wilhelm Ludwig Freiherr von Kesselstatt
        • Maria Antonia von Imbsen ⚭ Franz Arnold Freiherr von Imbsen († 1757)
        • Maria Theodora von Imbsen ⚭ Franz Carl Graf Podstatzky von Prussinowitz
      • Johann Wilhelm von Imbsen, kurtrierscher und pfälzischer Geheimrat und Minister-Resident zu Wien, ⚭ Maria Anna Freiin von Dalberg
        • Franz Arnold Freiherr von Imbsen († 1757), besaß die paderbornischen Familiengüter, ⚭ Maria Antonia von Imbsen (Cousine; siehe oben)
      • Johann Konrad Freiherr von Imbsen († 1747) ⚭ II. Catharina Elisabeth Freiin von Wendt

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Band 84 der Gesamtreihe GHdA, 1984, S. 246–247.
  2. a b c Spießen (1901–1903), S. 77.
  3. Asseburger Urk-Buch 1, Hannover 1876, Nr. 363.
  4. a b Ledebur (1855), S. 398.
  5. Kneschke (1863), S. 571.
  6. AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 410.54.
  7. Kneschke (1863), S. 571 f.