Immergut Festival

Musikfestival in Neustrelitz, Mecklenburg-Vorpommern.

Das Immergut Festival ist ein deutsches Musikfestival in Neustrelitz, Mecklenburg-Vorpommern. Es findet seit 2000 jährlich meist am letzten Maiwochenende statt und ist mittlerweile zu einer festen Institution im Bereich der Musik- und Festivalveranstaltungen sowie für die Region Mecklenburg-Strelitz und das Land Mecklenburg-Vorpommern geworden. Hinter dem Festival steht der ehrenamtlich arbeitende Verein immergutrocken e. V. mit Sitz in Neustrelitz, der die Aufgaben der Planung, Organisation und Durchführung unter anderem des Immergut Festivals und des Theaterabends „Immergut im Großen Haus“ übernimmt. Der Name „Immergut“ geht auf die gleichnamige Molkerei im benachbarten Stavenhagen zurück.[1] Darauf spielt das Logo an, ein zum Globus stilisiertes Euter, in dessen Mitte die Silhouette einer Milchkanne abgebildet ist.

Immergut Festival
Festivalgelände (2004)
Festivalgelände (2004)
Allgemeine Informationen
Ort Neustrelitz
Genre Indie-Rock
Zeitraum seit 2000
Website www.immergutrocken.de
Besucherzahlen
2000 1000
2002 3000
2003 4000
2004–2019 5000

Geschichte

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Die erste Auflage des Immergut Festivals fand 2000 auf dem Gelände des Neustrelitzer Landratsamtes statt. Gegründet wurde es von den Neustrelitzer Initiatoren Mirko Wegner und Daniel Kempf, die damit das popkulturelle Brachland Mecklenburg/Vorpommern beleben und gleichzeitig ein Art Szenenreffen für den deutschen Indiekosmos etablieren wollten. Rund 1000 Besucher nahmen an dieser Erstausgabe teil. Zu diesem Festival-Auftakt fand auch das Fußballturnier „Immergutzocken“ zum ersten Mal statt und gehört seitdem traditionell zum Samstagvormittag-Programm des Immergut Festivals. Beim Turnier erhalten Besucher nach vorhergehender Qualifikation die Möglichkeit, gegen Mitglieder der Organisationsrunde, Medienvertreter und Bands anzutreten.[2]

Das Festival wuchs schnell von einer lokalen Größe zu einem festen Begriff im deutschen Festivalkalender und beschreibt seitdem den Auftakt für die Festivalsaison. 2001 wuchs das Festival auf circa 3000 Besucher. Im folgenden Jahr wurde noch ein bisschen zusammengerückt, sodass die Besucherzahl auf 4000 steigen konnte und das Festival mit dieser Zahl auch erstmals ausverkauft war. Ebenfalls im Jahre 2002 gründete sich aus dem eingeschworenen Freundeskreis der Initiatoren der bis heute gemeinnützig agierende immergutrocken e. V.[3]

 
Drangsal, rechts das Immergut-Logo, ein zum Globus stilisiertes Euter (2016)

Nach dem Wachstum der ersten Jahre und Umbaumaßnahmen am alten Standort war ein Umzug unausweichlich. Seit 2003 ist ein größeres Gelände mit Platz für bis zu 5000 Besucher etwas außerhalb von Neustrelitz am Bürgerseeweg die Heimat des Immergut Festivals. Die Zahl der Karten wird bewusst auf diesem für Festivalverhältnisse niedrigen Level gehalten, um die oft gerühmte Familiarität und sichere Organisation erhalten zu können.[4]

Nachdem das Festival in den ersten Jahren vor allem die Größen der deutschen Indie-Szene vor Ort vereinigte, werden seit dem Jahr 2004 zunehmend internationale Bands des Genres gebucht. Zur neunten Ausgabe wurden am Donnerstag vor dem Immergut Festival 2008 erstmals Leser eingeladen, die bei Live-Lesungen vor das Publikum traten und ihre Werke im Rahmen des Festivals präsentierten. Diese Programmerweiterung ist seit 2010 ein fester Bestandteil des Bookings. Für Lesungen, akustische musikalische Beiträge und DJ-Sets bei Nacht wurde 2010 auch eigens eine neue Bühne ins Leben gerufen. Mit dem intimen Birkenhain vereint das Immergut Festival somit drei verschiedene Spielstätten (Waldbühne, Zeltbühne, Birkenhain) für sein Programm auf dem Festivalgelände am Bürgerseeweg.

Neben den Lesungen gehören auch Ausstellungen der bildenden Künste unter dem Namen „Kunz“ seit 2009 zum Programm des Immergut Festivals. „Damals haben sich Leute aus dem Verein kleine Projekte ausgedacht, die was mit dem Immergut und der Region zu tun haben sollten“.[5] Mittlerweile können sich im Rahmen der „Kunz“-Ausstellungen jedes Jahr auch vereinsexterne Künstler oder Künstlerkollektive mit Ideen bewerben, um ihre Werke auf dem Festivalgelände auszustellen und so Teil des Immergut Festivals zu werden.

Der zehnte Festival Geburtstag im Jahr 2009 wurde von einer Filmcrew unter der Regie von Hagen Decker begleitet. Die Musikdokumentation „Immergut – Der Film“ zeigt „Kinobilder, unterhaltsame Anekdoten, Interviews mit den Machern, den Bands, der Peripherie und natürlich den Fans“[6] und fängt so Momente auf, hinter und vor der Bühne ein.

Seit 2012 veranstaltet der immergutrocken e. V. jährlich neben dem Immergut Festival auch den Theaterabend „Immergut im Großen Haus“. In Zusammenarbeit mit dem Landestheater Neustrelitz übersetzt der immergutrocken e. V. das Festivalgefühl in das eher klassische Ambiente des Landestheaters und bringt so Neustrelitzer sowie Festivalbesucher aus der gesamten Republik zusammen. „In der noch jungen Tradition verwandelte sich das Neustrelitzer Theater durch die Immergut-Künstler und -Besucher mal in einen Konzertsaal, dann in einen Szeneclub oder wie [2013] mit dem Techno-Trio ‚Fraktus‘ erst in ein Kino und anschließend in eine Großraumdisco“.[7] Die eigenständige Veranstaltung findet immer am Vorabend des Immergut Festivals statt.

Anlässlich zum 20. Geburtstag des Festivals gab es 2019 anstatt 2, ganze 3 Festivaltage. Möglich gemacht wurde das durch die Förderung der Initiative Musik, die unter dem Motto „Musik mit Haltung“ vergeben wurde. Somit waren am Festival-Donnerstag 2019 Bands zu sehen, die durch ihre Musik klare Standpunkte vermitteln. Neben verschiedenen musikalischen Beiträgen, gab es erstmals auch Panels und Vorträge zu eben diesem Thema.

Der Verein – immergutrocken e. V.

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Der gemeinnützige Verein immergutrocken e. V. wurde 2002 von einem eingeschworenen Neustrelitzer Freundeskreis gegründet. Der Verein mit Sitz in Neustrelitz hat den Zweck, die musikalische Vielfalt in der Stadt sowie im Land Mecklenburg-Vorpommern zu erhöhen und insbesondere mit musikalischen Angeboten für Jugendliche zu bereichern. Die Aufgaben des Vereins sind vornehmlich die Planung, Organisation und Durchführung des jährlich stattfindenden Immergut Festivals sowie des Theaterabends „Immergut im Großen Haus“.

Seit dem Schuljahr 2015/16 leitet der immergutrocken e. V. in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Carolinum Neustrelitz ein Projektfach, bei dem Schüler hinter die Kulissen der Festivalorganisation schauen und sich mit kleineren Projekten am Festival beteiligen können. Das Projektfach dient unter anderem der beruflichen Orientierung und soll eventuellen Berührungsängsten mit ehrenamtlicher Arbeit entgegenwirken.[8]

Line-ups

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Bisher traten beim Immergut Festival folgende Künstler auf:[9]

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Commons: Immergut Festival – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. BENJAMIN WEBER: Die Milch macht’s – besser: die örtliche Molkerei. In: Die Tageszeitung: taz. 2. Juni 2009, ISSN 0931-9085, S. 17 (taz.de [abgerufen am 15. April 2023]).
  2. Immergut Festival 2017 | Immergut 2000. Abgerufen am 26. Oktober 2017.
  3. Immergut Festival 2017 | Immergut 2002. Abgerufen am 26. Oktober 2017.
  4. detektor.fm: Rückblick: Immergut-Festival 2011 – Menschen mit Seensucht | Musik | detektor.fm. In: detektor.fm. 11. Mai 2011 (detektor.fm [abgerufen am 26. Oktober 2017]).
  5. Immergut Festival: Kunst zwischen Dixies und Discokugeln | Nordkurier.de. 26. Mai 2015 (nordkurier.de [abgerufen am 26. Oktober 2017]).
  6. Immergut – Der Film. Abgerufen am 26. Oktober 2017.
  7. Start für das Immergut Festival: Wenn sich ein Theatersaal in eine Großraumdisco verwandelt | Nordkurier.de. 28. Mai 2014 (nordkurier.de [abgerufen am 26. Oktober 2017]).
  8. Interview mit Björn Kagel: 18 für immer! | Nordkurier.de. 19. Dezember 2016 (nordkurier.de [abgerufen am 26. Oktober 2017]).
  9. Immergut Festival – Rückblick. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. September 2017; abgerufen am 19. September 2017.
  10. Künstler und Bands auf dem Immergut Festival 2013 (Memento vom 31. Oktober 2013 im Internet Archive)
  11. Immergut Festival. Abgerufen am 30. Mai 2022.

Koordinaten: 53° 20′ 9″ N, 13° 2′ 50″ O