Ingrid Hirschhofer

österreichische Grasskiläuferin

Ingrid Hirschhofer (* 30. November 1963 in Schwarzensee, Niederösterreich) ist eine österreichische Grasskiläuferin. Sie wurde in ihrer bereits 37 Jahre andauernden Karriere 22-fache Weltmeisterin, 16-fache Europameisterin und 95-fache Österreichische Meisterin. Außerdem gewann sie 19-mal den Gesamteuropacup und achtmal den Gesamtweltcup, womit sie die erfolgreichste Sportlerin im Grasskilauf ist. Sie wurde 1996 mit dem Silbernen und 2004 mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.

Ingrid Hirschhofer Grasski
Ingrid Hirschhofer im September 2009
Ingrid Hirschhofer im September 2009
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 30. November 1963
Geburtsort Schwarzensee
Größe 160 cm
Karriere
Disziplin Slalom, Riesenslalom,
Super-G, Kombination
Verein SC Sport Husar Bad Vöslau
Status aktiv
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 22 × Goldmedaille 9 × Silbermedaille 12 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 16 × Goldmedaille 9 × Silbermedaille 5 × Bronzemedaille
 Grasski-Weltmeisterschaften
Gold Bryce Resort 1979 Slalom
Gold Bryce Resort 1979 Kombination
Gold Alberschwende 1981 Riesenslalom
Gold Kiama 1983 Riesenslalom
Gold Kiama 1983 Kombination
Silber Kiama 1983 Slalom
Gold Owen 1985 Slalom
Gold Owen 1985 Kombination
Bronze Owen 1985 Riesenslalom
Gold Nobeyama 1987 Slalom
Gold Nobeyama 1987 Kombination
Silber Nobeyama 1987 Riesenslalom
Gold Kindberg 1989 Super-G
Silber Kindberg 1989 Riesenslalom
Gold Asiago 1993 Slalom
Gold Asiago 1993 Riesenslalom
Gold Asiago 1993 Super-G
Gold Asiago 1993 Kombination
Gold Kálnica 1995 Slalom
Gold Kálnica 1995 Kombination
Bronze Kálnica 1995 Riesenslalom
Bronze Kálnica 1995 Super-G
Bronze Müstair 1997 Slalom
Bronze Müstair 1997 Riesenslalom
Bronze Müstair 1997 Kombination
Silber Gaal 1999 Riesenslalom
Silber Gaal 1999 Super-G
Silber Gaal 1999 Kombination
Bronze Gaal 1999 Slalom
Gold Forni di Sopra 2001 Slalom
Gold Forni di Sopra 2001 Kombination
Silber Forni di Sopra 2001 Super-G
Bronze Forni di Sopra 2001 Riesenslalom
Gold Castione 2003 Slalom
Gold Castione 2003 Riesenslalom
Gold Dizin 2005 Riesenslalom
Gold Dizin 2005 Super-G
Silber Olešnice 2007 Riesenslalom
Silber Olešnice 2007 Super-G
Bronze Olešnice 2007 Slalom
Bronze Rettenbach 2009 Super-Kombi
Bronze Goldingen 2011 Slalom
Bronze Goldingen 2011 Super-G
 Grasski-Europameisterschaften
Bronze Bruck an der Mur 1976 Riesenslalom
Silber Bischofsheim 1978 Kombination
Bronze Bischofsheim 1978 Slalom
Gold Davos 1980 Slalom
Gold Davos 1980 Kombination
Silber Davos 1980 Riesenslalom
Silber Owen 1982 Slalom
Silber Owen 1982 Kombination
Gold Gutenstein 1984 Riesenslalom
Gold Gutenstein 1984 Kombination
Bronze Gutenstein 1984 Slalom
Gold Petersfield 1986 Riesenslalom
Silber Petersfield 1986 Slalom
Silber Petersfield 1986 Kombination
Silber Gutenstein 1988 Slalom
Silber Gutenstein 1988 Kombination
Bronze Gutenstein 1988 Riesenslalom
Bronze Gutenstein 1988 Super-G
Gold Vars 1990 Slalom
Gold Vars 1990 Super-G
Gold Faistenau 1992 Slalom
Gold Faistenau 1992 Super-G
Gold Faistenau 1992 Kombination
Silber Faistenau 1992 Riesenslalom
Gold Kálnica 1994 Slalom
Gold Kálnica 1994 Riesenslalom
Gold Kálnica 1994 Super-G
Gold Kálnica 1994 Kombination
Gold Forni di Sopra 1996 Riesenslalom
Gold Forni di Sopra 1996 Super-G
FIS-Logo Platzierungen im Weltcup
 Debüt im Weltcup 2000
 Gesamtweltcup 1. (2002–2009)
FIS-Logo Platzierungen im Europacup
 Gesamteuropacup 1. (1979–1982,
1984–1987, 1989,
1990, 1992–2000)
letzte Änderung: 20. Oktober 2012

Karriere

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Hirschhofer wuchs mit zwei Geschwistern in der elterlichen Landwirtschaft auf.[1] Im Alter von knapp zwölf Jahren verfolgte sie erstmals ein Grasskirennen. Auf Anhieb war die junge Niederösterreicherin von diesem Sport begeistert, weshalb sie kurz darauf von ihren Eltern die ersten Grasskier bekam. Bald wurden Trainer auf ihr großes Talent aufmerksam und 1976 begann sie den Sport wettkampfmäßig auszuüben. Bei der Junioreneuropameisterschaft 1976 gewann sie die Titel im Slalom und im Riesenslalom und bei der Europameisterschaft holte sie im selben Jahr die Bronzemedaille im Riesenslalom.[2]

 
Hirschhofer bei den österreichischen Meisterschaften 2010

Im Jahr 1977 wurde Hirschhofer ins österreichische Grasski-Nationalteam aufgenommen. Sie absolvierte ihre erste komplette Saison im Europacup und belegte den dritten Gesamtrang. Bei der Europameisterschaft 1978 gewann sie die Silbermedaille in der Kombination und Bronze im Slalom. In der Saison 1979 gewann Hirschhofer im Alter von 15 Jahren zum ersten Mal die Europacup-Gesamtwertung und bei der ersten Grasski-Weltmeisterschaft 1979 im US-Bundesstaat Virginia gewann sie zwei Goldmedaillen im Slalom und in der Kombination. Auch bei den ersten Österreichischen Meisterschaften konnte sie beide Bewerbe (Slalom und Riesenslalom) für sich entscheiden.

Bis zum Beginn der 1990er-Jahre konnte Hirschhofer ihre Siegesserie bei nationalen und internationalen Wettkämpfen fortsetzen. Sie wurde bis 1990 zehnfache Weltmeisterin, siebenfache Europameisterin und gewann zehnmal die Gesamtwertung im Europacup. Im Jahr 1991 musste sie jedoch wegen eines Kreuzbandrisses während der gesamten Saison pausieren. Im nächsten Jahr gelang der 28-Jährigen aber sofort wieder die Rückkehr an die Weltspitze. Sie gewann erneut den Europacup und konnte diesen Sieg bis zum Jahr 2000 achtmal in Folge wiederholen. Bei der Europameisterschaft 1992 in Faistenau gewann sie drei Goldmedaillen im Slalom, im Super-G und in der Kombination sowie die Silbermedaille im Riesenslalom. Bei der Weltmeisterschaft 1993 im italienischen Asiago entschied sie sogar alle vier Bewerbe für sich. Dasselbe gelang ihr ein Jahr darauf bei der Europameisterschaft 1994 im slowakischen Kálnica, wo sie ebenfalls alle vier Goldmedaillen gewann. Jeweils zwei weitere Titel holte sie bei der Weltmeisterschaft 1995 und bei der letzten ausgetragenen Europameisterschaft im Jahr 1996, womit sie ihre EM-Gesamtbilanz auf 16 Gold-, 9 Silber- und 5 Bronzemedaillen erhöhte. Danach folgten zwei Weltmeisterschaften ohne Titelgewinn. 1997 gewann sie in Müstair dreimal Bronze und 1999 in Gaal dreimal Silber sowie einmal Bronze. Bei der Weltmeisterschaft 2001 stand sie im Slalom und in der Kombination wieder zweimal ganz oben auf dem Siegerpodest, womit sie bereits 18fache Weltmeisterin war.

In dem seit der Saison 2000 ausgetragenen Grasski-Weltcup musste sich Hirschhofer in den ersten beiden Jahren der Tschechin Sylva Lipčíková geschlagen geben und belegte jeweils den zweiten Gesamtrang. Im Jahr 2002 gelang ihr der erste Gesamtsieg im Weltcup, den sie bis 2009 siebenmal in Folge verteidigen konnte. Erst in der Saison 2010 endete diese Erfolgsserie. Hirschhofer fuhr zwar in acht der elf Weltcuprennen auf das Podest, blieb aber ohne Sieg und fiel hinter der neuen Gesamtsiegerin Anna-Lena Büdenbender aus Deutschland sowie der Japanerin Yukiyo Shintani auf den dritten Platz zurück. 2011 erreichte sie mit einem Sieg und weiteren sechs Podestplätzen den zweiten Gesamtrang hinter der Tschechin Zuzana Gardavská. Die Saison 2012 musste Hirschhofer nach zwei Weltcupsiegen und weiteren drei Podestplätzen zur Halbzeit verletzungsbedingt beenden. Sie war beim Einfahren für den Weltcup-Super-G in San Sicario schwer gestürzt, erlitt Brüche des Sprunggelenks sowie der Speiche und verlor zwei Zähne.[3]

Bei den Weltmeisterschaften in Castione della Presolana 2003 und Dizin 2005 gewann Hirschhofer jeweils zwei weitere Goldmedaillen und damit bereits insgesamt 22 Weltmeistertitel. Bei den nächsten Großereignissen blieb Hirschhofer ohne Titel. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Olešnice holte sie zwei Silber- und eine Bronzemedaille und bei der Weltmeisterschaft 2009 in Rettenbach, mittlerweile im Alter von 45 Jahren, eine Bronzemedaille in der Super-Kombination. 2011 folgten bei der Weltmeisterschaft in Goldingen zwei weitere Bronzemedaillen im Slalom und im Super-G.

Weltmeisterschaften

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  • 43 Medaillen (22× Gold, 9× Silber, 12× Bronze) in 16 Weltmeisterschaften

Europameisterschaften

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  • 30 Medaillen (16× Gold, 9× Silber, 5× Bronze) in 12 Europameisterschaften
  • 8× Gesamtsieg: 2002–2009
  • 2. Gesamtrang: 2000, 2001 und 2011
  • 3. Gesamtrang: 2010

Europacup

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  • 19× Gesamtsieg: 1979–1982, 1984–1987, 1989, 1990, 1992–2000
  • 3. Gesamtrang: 1977

Österreichische Meisterschaften

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  • Hirschhofer gewann von 1979 bis 2012 95 österreichische Meistertitel: 26× Slalom, 28× Riesenslalom, 18× Super-G, 7× Parallelslalom und 16× Kombination

Auszeichnungen

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Ingrid Hirschhofer: Die etwas andere Skiläuferin, noe.orf.at
  2. ÖSV-Siegertafel: Österreichische Medaillengewinner bei der Grasski-EM 1976 (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oesv.at
  3. Ein Horrorsturz und eine Galavorstellung. In: Ski Austria. Offizielle Zeitschrift des Österreichischen Skiverbandes, Ausgabe 1 2012/13, S. 28.
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Commons: Ingrid Hirschhofer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien