Intermezzo ist eine im Jahre 1933 entstandene Komödie in drei Akten von Jean Giraudoux, die am 27. Februar 1933 in der Comédie des Champs-Élysées in Paris unter der Regie von Louis Jouvet uraufgeführt wurde.

Daten
Titel: Intermezzo
Originaltitel: Intermezzo
Gattung: Komödie
Originalsprache: französisch
Autor: Jean Giraudoux
Erscheinungsjahr: 1933
Uraufführung: 27. Februar 1933
Ort der Uraufführung: Comédie des Champs-Élysées in Paris
Ort und Zeit der Handlung: Waldlichtung bei einer Provinzstadt im Limousin, ein Zimmer im Ort
Personen
  • Der Bürgermeister
  • Isabelle (eine jugendliche Lehrerin)
  • Der Drogist
  • Schulrat (angereist aus Limoges)
  • Eichmeister
  • Armande Mangebois (Mädchen, Schülerin der Isabelle)
  • Léonide Mangebois (Mädchen, Schülerin der Isabelle)
  • der Geist
  • Schulmädchen, Kleinbürger

Handlung

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Ort der Handlung ist eine Provinzstadt im Limousin, die von einem Geist heimgesucht wird; Spielszenen sind eine Waldlichtung in der Nähe des Städtchens und das Zimmer der Hauptfigur. Hauptfigur ist die jugendliche Lehrerin Isabelle, die zwischen bravem Mädchen und sittsamer Beamtenfrau sich aus schwärmerischen Gefühlen heraus ein Intermezzo mit einem ebenfalls jugendlichen Geist gestattet, einem Phantom aus dem Totenreich.

Mit Phantasie und pubertär romantischer Sehnsucht drängt Isabelle über den Alltag hinaus in den Bereich der Geheimnisse und des Einklangs mit der Natur. Giraudoux übernimmt die Erkenntnis der Romantik, dass Gefühl Geist sei, nicht in Verbindung mit dem alltäglichen Leben stehend, und beschreibt die Sehnsucht nach dem Geist als Todesverlangen, nach dem sich der Drang nach ordentlichem Glück als Flucht vor dem Tode verstehen lässt.

Nicht nur die Schülerinnen, die von ihr unter freiem Himmel unterrichtet werden, lassen sich in Isabelles Traumwelt versetzen; die ganze Stadt mit ihren kleingeistigen Bürgern unterliegt ihrem Zauber.[1] Seit gewisser Zeit verhalten sich die Spießer der kleinen Stadt wie unter der Wirkung eines unbekannten Einflusses auf eine ihnen fremdartige Weise: Die ganze bürgerliche Moral ist auf den Kopf gestellt und Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit regieren.

Die Schwestern Mangebois klagen die Lehrerin an, verantwortlich für die Ereignisse zu sein. Tatsächlich vermag Isabelle, dem Phantom jeden Abend zu begegnen. Ein angereister, auf Übernatürliches spezialisierter Schulrat aus Limoges, der Inspecteur, versucht, dem Geist eine Falle zu stellen und scheitert. Er verkörpert die alte Gesellschaftsordnung, ihren Rationalismus und Ordnungssinn, ein Wichtigtuer, den Giraudoux durch Komik kennzeichnet. Ihm geistig überlegen sind der Drogist und der Eichmeister, die als Vermittler zwischen der wirklichkeitsfremden Phantasie der Isabelle und der Beschränktheit des Inspektors agieren.

Der Eichmeister liebt Isabelle, die durch ihn ein neues Lebensverständnis findet; ernüchternd stellt sich am Ende die alte und ungerechte Ordnung wieder her.

Charaktere

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Die Uraufführung stand unter der Regie von Louis Jouvet, Szenographie und Kostüme entstammten von Léon Leyritz, die Musik war von Francis Poulenc. Die deutsche Erstaufführung fand unter Karl-Heinz Stroux im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg 1950 statt, in den Hauptrollen Ruth Leuwerik und Robert Meyn, gefolgt vom Hebbel-Theater in Berlin.

Ausgaben

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  • Intermezzo. Comédie en trois actes. Grasset, Paris 1933.
Übersetzung
  • Intermezzo. Deutsch von Robert Schnorr. In: Jean Giraudoux: Dramen. Band 1. Fischer, Frankfurt 1961. Der Band enthält: Siegfried, Amphitryon 38, Intermezzo, Kein Krieg in Troja, Nachtrag zur Reise des Kapitäns Cook, Impromtu de Paris.

Literatur

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  • Kindlers Literatur Lexikon im dtv in 25 Bänden. dtv, München 1974, Bd. 11, S. 4845–4846.
  • Wilhelm Meier: Das Prinzip des Unerwarteten bei Jean Giraudoux. Rhetorische Verfremdung und preziöse Denkweise. Akademische Verlagsanstalt, Frankfurt 1973, ISBN 3-7997-0223-7.
  • Jean-Bertrand Barrère: Sur Amphitryon 38, Intermezzo, Électre. Grasset, Paris 1976.
  • Colette Weil: Sur Intermezzo. Grasset, Paris 1975, ISBN 2-7080-0420-4.
  • Henri Gouhier: Le théâtre et l'existence. J. Vrin, Paris 1980, Kapitel VI: „Le Merveilleux“, darin S. 180–183. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Einzelnachweise

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  1. Kindlers, Bd. 11, S. 4846.