Isaak-Meister

italienischer Maler

Als Isaak-Meister (italienisch Maestro d’Isacco) wird in der Kunstgeschichte der nicht eindeutig zu identifizierende Maler von Fresken in der Oberkirche von San Francesco in Assisi bezeichnet.[1][2] Die um 1290 entstandenen Bilder zeigen auf der nördlichen Wand Szenen des Todes von Isaak aus dem Buch Genesis des Alten Testaments.[3] Das Werk des Meisters wird häufig als ein Frühwerk von Giotto betrachtet.

Isaak-Meister (Giotto?): Isaak weist Esau zurück, Basilica Superiore di San Francesco, Assisi
Isaak-Meister (Giotto?): Isaak segnet Jacob (Detail: Jakob), Basilica Superiore di San Francesco, Assisi

Versuche der Identifizierung

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  • Giotto

Die Identifizierung des Isaak-Meisters mit dem jungen Giotto[4] ist eine häufig diskutierte Hypothese der Giotto-Forschung.[5] Die Bilder stehen dessen innovativem Stil und seiner Raumperspektive sehr nahe,[6] und ihnen ist im Gesamtprogramm der Fresken des Franziskus-Zyklus in Assisi eine Sonderstellung einzuräumen.[7][8] Die als „revolutionär“ geltenden Fresken des Meisters machen die Hypothese plausibel,[9] da sie in ihrer spätbyzantinischen und ihrer an die Antike angelehnten Malweise sowie durch direkte Ansprache des Betrachters durch Platzierung der Bildgegenstände im Raum eine neue Richtung hin zur Kunst der italienischen Renaissance anzeigen.

  • Arnolfo di Cambio

Es wurde die Hypothese aufgestellt, beim Isaak-Meister handle es sich um den italienischen Maler Arnolfo di Cambio.[10][11] Diese Vermutung bleibt jedoch umstritten.[12]

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Commons: Isaak-Meister – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. E. Mather: The Isaac Master. London 1932
  2. s. a. L. Coletti: Nota sugli esordi di Giotto. In: Critica d’arte. Band 3, (Florenz) 1937, S. 124 ff.
  3. Genesis 27, 1-40
  4. neben E. Mather und L. Coletti auch vertreten von H. Thode, P. Toesca und B. Berenson
  5. zuletzt z. B. F. Flores d'Arcais: Giotto (Aus dem Italienischen). München 1995
  6. vgl. S. Y. Edgerton: Giotto und die Erfindung der dritten Dimension, Malerei und Geometrie am Vorabend der wissenschaftlichen Revolution München 2004
  7. G. G. Pochat von Böhlau: Bild - Zeit. Eine Kunstgeschichte der vierten Dimension. Wien 1999, S. 223 (Giotto, Assisi)
  8. W. Kemp: Die Räume der Maler: zur Bilderzählung seit Giotto. München 1996, S. 20
  9. so M. V. Schwarz: Giotto. München 2009
  10. A. M. Romanini: Gli occhi di Isacco. Claissicismo e curisosità tra Arnolfo di Cambio e Giotto. In: Arte Mediealvale. Ser. II, 1 (1987), S. 1–56 sowie A. M. Romanini: Arnolfo all’origine di Giotto: lenigma del Maestro di Isacco. In: Storia dell’arte 65 (1989), S. 5–26
  11. s. a. A. M. Romanini: Arnolfo di Cambio. In: Enciclopedia dell’arte medievale II. Rom 1991, S. 504–514
  12. vgl. z. B. P. C. Claussen: Die Kirchen der Stadt Rom im Mittelalter 1050-1300 (Band 1 A-F). Stuttgart 2002 S. 263 (S. Cecilia)