Jakowlew & Frese

ehemaliger Automobilhersteller

Jakowlew & Frese war eine Automarke aus dem Russischen Kaiserreich.[1]

Jakowlew & Frese
Rechtsform
Gründung 1896
Auflösung 1896
Sitz Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich
Leitung
  • Jewgeni A. Jakowlew
  • Pjotr A. Frese
Branche Automobilindustrie
Jakowlew & Frese von 1896

Unternehmensgeschichte

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Den Herren Jewgeni A. Jakowlew (1857–1898) von der Ersten Russischen Benzin- und Gasmotorenfabrik und Pjotr A. Frese (1844–1918) von der Kutschwagenfabrik Frese & Co. wurde auf der World’s Columbian Exposition in Chicago im Jahr 1893 auch ein Automobil der Firma Benz aus Deutschland vorgeführt, wo beide die Produkte ihrer Werke ausstellten. Daraufhin vereinbarten beide eine Zusammenarbeit zur Produktion von Automobilen. Der Markenname lautete Jakowlew & Frese. Jakowlew war 1883 als Leutnant verabschiedet worden und beschäftigte sich mit Verbrennungsmotoren, 1891 eröffnete er auf der Balschaja Spasskaja-Straße in Sankt Petersburg die erste russische Kerosin- und Gasmotorenfabrik, die Standmotoren herstellte (1892 beispielsweise 20 Stück)[2]. Das erste und wahrscheinlich einzige Fahrzeug, gleichzeitig der erste russische Motorwagen, wurde am 1. Juni 1896 auf der Allrussischen Industrie- und Handwerksausstellung in Nischni Nowgorod ausgestellt.[1][3]

Fahrzeuge

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1895 hatte ein gewisser Elias Seljonij bei Benz in Mannheim einen Benz Velo bestellt, dieses Fahrzeug diente beiden Konstrukteuren als Vorbild. Während der Einzylindermotor des Benz Velo eine Bohrung und einen Hub von jeweils 110 mm, hatte, woraus sich ein Hubraum von 1045 cm³ errechnet[4], wird der Hubraum des Jakowlew-Frese mit 860 cm³ angegeben[5]: Dies bedeutet, dass die Bohrung beim Jakowlew-Frese offenbar nur 100 mm betrug. Dieser Motor von Jakowlew leistete 2 PS. Die Höchstgeschwindigkeit war mit 20 km/h angegeben.

Das von Frese konstruierte Fahrgestell mit Aufbau wog leer 300 kg. Der Radstand betrug 1370 mm, die Spur vorne 1230 und hinten mit 1290 mm, die Länge 2180, die Breite 1530 und die Höhe 1440 mm[6]. Für das Fahren im Schnee waren die Vorderräder gegen Kufen austauschbar.

Literatur

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  • Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
  • Maurice A. Kelly: Russian Motor Vehicles. The Czarist Period 1784 to 1917. Veloce Publishing, Dorchester 2009, ISBN 978-1-84584-213-0 (englisch).
  • Kai L. Bremer, J. L. Melzian: Von AMO bis ZIS. Sowjetische Personenwagen und ihre Geschichte. In: Automobil- und Motorrad-Chronik, Ausgabe 2/1981, S. 9–14.
  • L. M. Schugurow: Awtomobili Rossii i SSSR, Tschast' perwaja. Moskau 1993, ISBN 5-87483-004-9 (russisch).
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Commons: Jakowlew & Frese – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
  2. L. M. Schugurow: Awtomobili Rossii i SSSR, Tschast' perwaja. Moskau 1993, ISBN 5-87483-004-9, S. 11 (russisch).
  3. Maurice A. Kelly: Russian Motor Vehicles. The Czarist Period 1784 to 1917. Veloce Publishing, Dorchester 2009, ISBN 978-1-84584-213-0 (englisch).
  4. Werner Oswald: Mercedes-Benz Personenwagen 1885–1945, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02778-7, S. 28.
  5. Maurice A. Kelly: Russian Motor Vehicles. The Czarist Period 1784 to 1917. Veloce Publishing, Dorchester 2009, ISBN 978-1-84584-213-0, S. 51 (englisch).
  6. L. M. Schugurow: Awtomobili Rossii i SSSR, Tschast' perwaja. Moskau 1993, ISBN 5-87483-004-9, S. 13 (russisch).