Jean Dorst
Jean Pierre Dorst (* 7. August 1924 in Brunstatt; † 8. August 2001 in Paris)[1] war ein französischer Ornithologe.
Leben
BearbeitenDorst wurde im elsässischen Brunstatt bei Mülhausen geboren und studierte Biologie und Paläontologie an der Wissenschaftlichen Fakultät der Sorbonne in Paris. 1947 wurde er Mitarbeiter des Muséum national d’histoire naturelle. 1964 wurde er Nachfolger von Jacques Berlioz als Vorsitzender der Abteilung Säugetiere und Vögel. 1975 wurde er zum Direktor des Museums gewählt, trat aber 1985 aus Protest gegen die Reformpläne der Regierung für das Museum zurück. Dorst war Mitglied der Académie des Sciences, einer der Gründer und der zweite Präsident der Charles Darwin Foundation auf Galápagos, Präsident des 16. Internationalen Ornithologischen Kongresses (IOC) 1974 in Canberra, Australien und Vizepräsident der IUCN. Dorst schrieb viele populärwissenschaftliche Bücher über das Verhalten der Vögel, aber auch alarmierende Werke über die Zerstörung der Natur durch den Menschen, wie Natur in Gefahr (1966).
Dorst war einer der Autoren des Dokumentarfilms Nomaden der Lüfte – Das Geheimnis der Zugvögel (2001). Er erlebte den Erfolg allerdings nicht mehr mit, weil er kurz vor der Veröffentlichung verstarb. Ihm ist dieser Film gewidmet.
Dedikationsnamen
BearbeitenDie Blasstäubchen-Unterart (Columbina buckleyi dorsti (Koepcke, 1962))[2] wurde zu seinen Ehren benannt. Claude Chappuis und Christian Érard erstbeschrieben 1991 die Dorstzistensänger-Unterart (Cisticola guinea dorsti)[3], die aber 2005 von Françoise Dowsett-Lemaire, Nik Borrow und Robert J. Dowsett als Synonym zur Nominatform identifiziert wurde.[4]
Werke (Auswahl in deutscher Übersetzung)
Bearbeiten- 1965 Das bunte Vogelreich
- 1966 Natur in Gefahr
- 1968 Kontinente in Farben Südamerika Und Mittelamerika
- 1969 Mitwirkung an der Enzyklopädie Grzimeks Tierleben
- 1971 Die Enzyklopädie der Natur: Das Leben der Vögel 2; Band 13
- 1972 Die Enzyklopädie der Natur: Die Vögel in ihrem Lebensraum; Band 14
- 1973 Säugetiere Afrikas – Ein Taschenbuch für Zoologen und Naturfreunde
Literatur
Bearbeiten- Claude Chappuis, Christian Érard: A new cisticola from west-central Africa. In: Bulletin of the British Ornithologists’ Club. Band 111, Nr. 2, 1991, S. 59–70 (biodiversitylibrary.org).
- Françoise Dowsett-Lemaire, Nik Borrow, Robert Jack Dowsett: Cisticola dorsti (Dorst's Cisticola) and C-ruficeps guinea are conspecific. In: Bulletin of the British Ornithologists’ Club. Band 125, Nr. 4, 2005, S. 305–313 (biodiversitylibrary.org).
- Maria Koepcke: Zur Kenntnis der in Peru lebenden Tauben der Gattung Columbigallina Boie (mit der Beschreibung einer neuen Subspezies). In: Beitrage zur Neotropischen Fauna. Band 2, Nr. 4, 1962, S. 295–301, doi:10.1080/01650526209380631.
- François Vuilleumier: In Memoriam: Jean Dorst, 1924–2001. In: The Auk. Band 121, Nr. 4, 1. Oktober 2004, S. 1289–1290, doi:10.1093/auk/121.4.1289 (englisch, watermark.silverchair.com [PDF; 78 kB]).
Weblinks
Bearbeiten- Jean Dorst bei IMDb
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Jean Pierre Dorst Base de données des décès de l'INSEE
- ↑ Maria Koepcke (1962), S. 297.
- ↑ Claude Chappuis u. a., S. 60.
- ↑ Françoise Dowsett-Lemaire u. a., S. 305–313.
Personendaten | |
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NAME | Dorst, Jean |
ALTERNATIVNAMEN | Dorst, Jean Pierre (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Ornithologe |
GEBURTSDATUM | 7. August 1924 |
GEBURTSORT | Brunstatt |
STERBEDATUM | 8. August 2001 |
STERBEORT | Paris |