Jeanna Bauck

schwedisch-deutsche Landschafts- und Porträtmalerin

Jeanna Maria Charlotta Bauck (* 19. August 1840 in Stockholm; † 27. Mai 1926 in München) war eine schwedisch-deutsche Landschafts- und Porträtmalerin.

Die Künstlerin Jeanna Bauck, gemalt von Bertha Wegmann, 1881
Jeanna Bauck: Bertha Wegmann, ein Porträt malend, 1880
Jeanna Bauck: Abendstimmung am Meere, spätestens 1883
Jeanna Bauck: Mädchen mit Katze im Bett, um 1926

Jeanna Bauck, Tochter des deutschstämmigen Komponisten und Musikkritikers Carl Wilhelm Bauck (13. Dezember 1808, Göteborg – 8. Dezember 1877, Stockholm) und der schwedischen Mutter, Dorothea Fredrique, geborene Hansson (30. April 1806 – nach 1877[1]);[2] beide seit dem 17. Dezember 1834 verheiratet.[3] Sie hatte noch eine Schwester, Hanna Lucia Bauck (* um 1845 – 1926) und zwei ältere Brüder, Emanuel Bauck, Johannes Bauck.

Sie verließ 1863 ihre Geburtsstadt Stockholm, um allein auf Ausbildungsreisen zu gehen, was für die damalige Zeit recht ungewöhnlich war.[4] Zunächst ging Bauck nach Dresden, wo sie in der Aktklasse von Adolf Ehrhardt aufgenommen wurde, obwohl der Zugang für Frauen sonst verwehrt blieb.

Anschließend studierte Bauck in Düsseldorf, wurde Privatschülerin von Albert Flamm, einem Vertreter der Düsseldorfer Malerschule, und ließ sich in Landschafts-, Marine- und Porträtmalerei ausbilden. In München vervollständigte sie ihre Studien bei Józef Brandt und Dietrich Langko.

Hier lernte sie die dänische Malerin Bertha Wegmann kennen, mit der sie zeitlebens eng befreundet war (Bertha Wegmann malte über 20 Porträts von Jeanna Bauck) und betrieb ein gemeinsames Atelier mit ihr. Gerhard Munthe bezeichnete Bauck und Wegmann 1880 als „dette sjelden dygtige Damefirma [diese ausnehmend tüchtige Damenfirma]“.[5] Sie unterrichteten deutsche und norwegische Künstlerinnen, unter anderen Minna Stocks (1846–1928) und Agnes Steineger (1863–1965). Bauck und Wegmann unternahmen zahlreiche Studienreisen, unter anderem nach Tirol und Venedig, und schließlich zogen beide 1880 nach Paris. Beiden Künstlerinnen gelang es, sich im Jahre 1881 und 1882 mit mehreren Werken auf dem Salon de Paris zu präsentieren, um dort lobend erwähnt zu werden. 1882 erhielt Wegmann eine der begehrten Medaillen.

Zurück in München begann Bauck ihre ersten Lehrtätigkeiten, unterrichtete dann in Berlin an der „Zeichen- und Malschule“ des Vereins der Berliner Künstlerinnen und schließlich wieder in München an der gut besuchten Mal- und Zeichenschule für Frauen. Paula Modersohn-Becker, eine ihrer bekanntesten Schülerinnen seit 1896 in Berlin, war sehr von ihr eingenommen und beschrieb Jeanne Bauck als einen unkonventionellen, wenig auf das Äußere achtenden Augenmenschen.[6] Die Malerin Jeanne Bauck gehörte zu einer Generation emanzipierter Frauen in der Kunst, die in den männerdominierten kulturellen Institutionen ihre künstlerische und private Unabhängigkeit durchzusetzen suchte und gehörte so zu den wenigen Künstlerinnen in der Männerriege der Malerschule.

1893 zeigte Bauck ihre Arbeiten auf der in Chicago veranstalteten Weltausstellung World’s Columbian Exposition und ihre Bilder Woodland Lake und Porträt eines Mannes wurden 1905 im Buch Women Painters of the World abgebildet.[7][8]

Im Alter von 85 Jahren starb Jeanna Bauck in München.

Obwohl sie Auszeichnungen für ihre Porträts gewann, ist sie vor allem für ihre Landschaftsbilder bekannt geworden, die auf ausgedehnten Reisen in Europa entstanden.

Werke (Auswahl)

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  • Porträt eines Mannes, um 1905
  • Woodland Lake, um 1905
  • Mädchen mit Katze im Bett, um 1926

Literatur

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Commons: Jeanna Bauck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://riksdagen.se/sv/dokument-lagar/arende/utlatande/stats-utskottets-utlatande-jso-12_CB10Su12/html
  2. Stammbaum der Familie Bauck: bauck.org (Memento des Originals vom 13. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bauck.org
  3. Biografische Daten. jfaasen.com jfaasen.com
  4. Bauck, Jeanna Maria Charlotta. In: Arvid Ahnfelt (Hrsg.): Europas konstnärer: alfabetiskt ordnade biografier öfver vårt århundrades förnämsta artister. Oskar L. Lamms Förlag, Stockholm 1887, S. 27 (schwedisch, runeberg.org).
  5. Anne Wichstrøm: Frauenleben, Künstlerleben: Malerinnen in Norwegen vor 1900. Oslo 1997.
  6. Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V., Vereinschronik der Zeichen- & Malschule (Memento vom 17. Juli 2015 im Internet Archive)
  7. Jeanna Maria Charlotta Bauck (1840–1926). In: German Women Painters: 1893 Chicago World’s Fair and Exposition. (arcadiasystems.org).
  8. Walter Shaw Sparrow: Women painters of the world, from the time of Caterina Vigri, 1413–1463, to Rosa Bonheur and the present day. The Art and Life Library, Hodder & Stoughton, London, 1905, S. 300 u. 301 (gutenberg.org).